09.03.2025, 08:38
Knappe Niederlage im zweiten Test gegen Frankreich
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen unterliegt auch im zweiten Spiel gegen Frankreich. Doch anders als noch in Trier war es über die gesamte Zeit ein Spiel auf Augenhöhe.
Die deutschen Handballerinnen haben in Besançon nur knapp eine Überraschung gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich verpasst. Nach dem 29:30 (14:13) stimmte trotz der Niederlage die Leistung der DHB-Auswahl optimistisch. Bundestrainer Markus Gaugisch zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit der Moral und dem Lernprozess seines Teams, das gegen den Favoriten bis zur letzten Sekunde kämpfte.
Alle haben gut zugehört, deshalb haben wir auch ein gutes Spiel gemacht. Hier in der Halle war ordentlich was los. Es ist immer toll in Frankreich zu spielen, sagte Gaugisch gegenüber DF1 nach dem Match. Besonders lobte er die Lernbereitschaft seiner Mannschaft: Wir haben heute gesehen, wie brutal Frankreich jeden kleinen Fehler bestraft. Wenn du den Ball verlierst, ist er innerhalb von ein paar Sekunden im eigenen Tor. Dann sind das Strafen, wo wir lernen müssen, dass jede Aktion Gold wert ist.
Die Partie in der ausverkauften Halle vor 1.500 Zuschauern begann mit einer konzentrierten Leistung der Deutschen. Im Vergleich zum ersten Spiel in Trier stand die Abwehr diesmal sehr kompakt, was den Französinnen immer wieder zu schaffen machte. Doch der frühe Verlust von Aimée von Pereira nach ihrer dritten Zeitstrafe war ein Rückschlag für das deutsche Team. Torhüterin Nicole Roth hielt ihr Team jedoch mit knapp 40 Prozent gehaltener Würfe im Spiel.
"Wir haben uns in dieses Spiel heran gekämpft und von Anfang an Gas gegeben", sagte Roth nach dem Spiel. Besonders lobte sie das Zusammenspiel mit der jungen Kreisläuferin Marie Weiss: "Sie macht das als 'Rookie' super gut. Ich finde ihre unbekümmerte Art sehr sympathisch und freue mich, dass wir heute zusammen auf dem Feld standen."
Auch Antje Döll war trotz der knappen Niederlage positiv gestimmt. "Natürlich möchte man gewinnen, aber mit diesem Spiel sind wir nicht unzufrieden. Das war für uns ein guter Schritt nach vorne", erklärte sie. Besonders stolz zeigte sie sich auf die Moral des Teams, das trotz eines zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstands nicht aufgab: "Der Kampfgeist und der Biss, den wir gezeigt haben, das ist der erste Schritt. Jetzt müssen wir daran arbeiten, über 60 Minuten Handball zu spielen und unsere Schwächephasen zu minimieren."
Gaugisch betonte die Wichtigkeit solcher Spiele gegen Top-Gegner wie Frankreich. "Das ist unfassbar wichtig. Wir müssen sofort an den Start, und jede Minute Training zählt. Solche Spiele bringen uns viel mehr als Matches gegen Teams, die wir beherrschen." Trotz der knappen Niederlage sei es entscheidend, aus den gemachten Fehlern zu lernen: "Wir hätten gerne das Unentschieden mitgenommen, aber die Erfahrungen, die wir heute gesammelt haben, sind unbezahlbar."
Der enge Ausgang der Partie zeigte, dass der Umbruch mit vielen jungen Spielerinnen im DHB-Team auf einem guten Weg ist. Alina Grijseels, die erneut zehn Tore erzielte, führte das Team als beste Werferin an. Doch am Ende fehlte die letzte Konsequenz im Angriff, um den knappen Rückstand auszugleichen. "Wir haben Dinge umgestellt, sind aktiv geblieben. Das war stark", resümierte Gaugisch.
dpa, red