vor 1 Tag
Die Niederlande startet mit einem Sieg bei Olympia
Kelly Dulfer feierte mit den Niederlanden im Auftaktsieg einen 34:31-Erfolg gegen Angola. Nach dem Spiel zog die Niederländerin, die u.a. für die SG BBM Bietigheim auflief, eine Bilanz und sprach über die besondere Bedeutung ihrer dritten Olympischen Spiele.
Kelly, Gratulation zum Auftaktsieg gegen Angola. Wie fällt deine Bilanz aus?
Am Anfang hatten wir ein bisschen Probleme. Sie sind groß und stark und spielen ein bisschen anders Handball, als wir das gewohnt sind. Am Ende haben wir aber clever gespielt und so mit drei Toren gewonnen. Das ist nicht viel, aber für das erste Spiel in so einem Turnier ist es gut, um reinzukommen. Ich denke, wir können noch viele Sachen besser machen, aber wir haben gewonnen - und das ist Wichtigste!
Womit bist du bereits zufrieden in eurem Auftritt - und wo müsst ihr euch stabilisieren?
Wir haben schon schnell gespielt und das ist genau unser Spiel. Wir können es in der Abwehr noch besser machen und vielleicht noch ein bisschen mehr Tempo machen, aber im Angriff haben wir grundsätzlich gut gespielt und viele Tore gemacht. So kann es weitergehen.
Sprich: Ihr nehmt erst einmal ein positives Gefühl mit ...
Ja, genau! Jetzt werden wir erst einmal genießen, dass wir das Spiel gewonnen haben und dann am Freitag zu der Eröffnungszeremonie gehen. Dann geht es weiter und ich hoffe, dass wir die nächsten Spiele noch besser spielen und am Ende weit kommen.
Als nächster Gegner wartet am Sonntag Gastgeber Frankreich. Was erwartet euch dort?
Es wird ein ganz anderes Spiel. Sie haben eine andere Qualität und sind sehr gut, sie sind Weltmeister. Wir müssen gegen sie noch ein bisschen mehr machen, um eine Chance zu haben.
Was ist euer Ziel?
Wir gehen Step by Step und bereiten uns jetzt erst einmal auf Frankreich vor. Wir wollen aber auf jeden Fall das Viertelfinale erreichen - und dann gucken wir weiter
Was bedeutet es dir, hier in Paris dabei zu sein und die Olympischen Spiele zu erleben?
Das bedeutet mir ganz viel. Es sind meine dritten Olympischen Spiele. Das erste Mal war überwältigend, es war so groß und es waren so viele Eindrücke. Das zweite Mal war es wegen Corona ganz anders. Und jetzt kann ich es ein bisschen mehr genießen, weil ich weiß, was kommt und wie groß es ist. Es ist für mich etwas ganz, ganz Besonderes, wieder dabei zu sein.
Wie sehr genießt du - gerade nach den Geisterspielen von Tokio - die Atmosphäre hier in Frankreich?
Durch die Stimmung der Halle weiß man, wofür man es macht. Ohne Publikum will niemand spielen und jetzt war es direkt echt voll. Ich war überrascht, dass schon so viel los und die Stimmung so gut war. Ich würde sogar sagen, sie war besser als bei einer WM oder EM.
Zum Abschluss: Wer gehört für dich zu den Titelfavoriten?
Frankreich und Norwegen und alle Mannschaften dahinter können dann gegeneinander gewinnen oder verlieren. Wir könnten natürlich auch Gold gewinnen, aber Schweden und Dänemark eben auch. Auch Deutschland vielleicht, als Außenseiter. Die großen Favoriten sind aber für mich Frankreich und Norwegen.
Julia Nikoleit