27.01.2024, 16:42
Über eine Million Zuschauer in den Hallen
Der Erfolg der Handball-EM in Deutschland spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Das Großturnier verzeichnet Rekorde. Die EHF stellt die Entwicklung heraus, der DHB hofft auf einen nachhaltigen Effekt.
Die Handball-EM in Deutschland hat einen Zuschauerrekord aufgestellt und über eine Million Menschen in die Hallen gelockt. "Wir haben es geschafft", sagte EHF-Präsident Michael Wiederer "voller Stolz". Insgesamt seien mehr als 96 Prozent aller Tickets an den sechs Spielorten verkauft worden.
"Mit dem Finaltag werden es insgesamt 1.008.660 Zuschauer in den Hallen gewesen sein. Das ist nicht nur ein Rekord, das ist ein signifikanter Unterschied zu allen Handball-Veranstaltungen vorher", sagte der Präsident der European Handball Federation, Michael Wiederer, auf der Abschluss-Pressekonferenz am Samstag.
"Wir haben historische Tage für unseren Sport in Deutschland geschaffen", sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB). Das Kontinentalturnier wird seit 1994 ausgespielt, Deutschland war erstmals Ausrichter. Michelmann sprach vom Beginn "eines besonderen Sportjahres 2024. Denn wir freuen uns auf die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Spiele im Sommer."
Der DHB erhofft sich von den Rekordzahlen einen Schub für die Sportart und für den Verband. "Vor dem Turnier haben wir gehofft, dass wir auf unseren Sport in Deutschland und in Europa einwirken können. Und ich glaube, ich kann sagen, das ist uns gelungen", sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober.
"Wir haben neue Fans, wir haben neue Zuschauer. Es werden hoffentlich nach dem Turnier viele Kinder in die Hallen kommen", hofft Schober, dass der Hype einen nachhaltigen Effekt auf den deutschen Handball haben wird. Der DHB bildete während der EM fast 1.000 Kinder-Handballtrainer aus.
Seit dem 10. Januar kämpften 24 Mannschaften in 65 Spielen um den EM-Titel, den Frankreich und Dänemark an diesem Sonntag unter sich ausmachen.
Spiele fanden in Berlin, Düsseldorf, Mannheim, München, Köln und Hamburg statt. Und sorgten an allen Orten für volle Hallen und großartige Stimmung - die nicht nur das DHB-Team sondern auch die 23 weiteren Teilnehmer lobten.
"Es war ein aufregendes Turnier. Vor 30 Jahren haben wir in kleinen Hallen angefangen, fast ohne Zuschauer zu Beginn der ersten Europameisterschaft. Ich denke, am Ende des Tages können wir sagen, dass wir mit unserem Produkt dort sind, wo wir hinwollen", sagte EHF-Präsident Michael Wiederer mit Blick auf die Entwicklung der Sportart in Europa.
Besonders in Erinnerung bleibt das Weltrekord-Spiel in Düsseldorf. 53.586 Fans waren mit dabei, als die deutsche Mannschaft mit einem Sieg gegen die Schweiz erfolgreich in die Heim-EM gestartet war. Um dies möglich zu machen, wurden Zusatztribünen mit einer Kapazität von mehr als 9.000 Plätzen errichtet. Rund 25.000 Teile waren dafür nötig.
EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner sprach von einer beeindruckenden internationalen Resonanz. Noch nie seien mehr internationale Fans zu einem Handball-Turnier gekommen. Unter anderem feuerten über 5.000 Fans der Färöer ihre Spieler live in Berlin an - das waren rund ein Zehntel der gesamten Bevölkerung. Dänemark freute sich über die Unterstützung von etwa 9.000 Fans in Hamburg.
Die nächste EM-Endrunde wird 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen stattfinden, in vier Jahren werden dann Spanien, Portugal und die Schweiz Gastgeber sein. In Deutschland findet 2027 mit der WM wieder ein Handball-Großereignis der Männer an, zuvor richtet der DHB Ende 2025 gemeinsam mit den Niederlanden die Handball-WM der Frauen aus.
cie mit Material dpa und SID