16.01.2024, 14:52
Unterstützung beim Videobeweis:
Neue Unterstützung für die Schiedsrichter bei der Handball-EM: Die Unparteiischen erhalten beim Videobeweis erstmals Support vom so genannten "Video Referee Assistant" (VRA). Im Vergleich zum VAR beim Fußball gibt es jedoch einen entscheidenden Unterschied.
Beim "Video Referee Assistant" im Handball handelt es sich bei der EHF EURO 2024 um einen aktiven EM-Schiedsrichter, der seine beiden pfeifenden Kolleg:innen auf dem Feld beim Videobeweis unterstützen soll.
"Der VRA ist neu eingeführt. Ein Schiedsrichter eines anderen Gespanns sitzt neben dem Video-Operator und soll versuchen, in der Vorbereitung des Videobeweises zu helfen", erklärte die deutsche EM-Schiedsrichterin Maike Merz die neue Funktion bei einem Medientermin am Sonntag.
Da die Schiedsrichter:innen im Handball die Bilder beim "Video Replay" selbst beurteilen, entsteht nach der Ankündigung des Videobeweises eine kurze Pause, in der die Referees zum Bildschirm gehen.
"Wenn es um eine bestimmte Szene geht, können wir zum Beispiel Bescheid geben, dass wir eine rote Karte checken wollen", erklärt Merz. "Der VRA kann die Szene entsprechend vorbereiten, sodass es bereit ist, wenn wir zum Video kommen."
Im Unterschied zum Fußball darf der VRA allerdings nur in der Vorbereitung der Bilder helfen. "Der VRA darf nicht in den Entscheidungsprozess der Schiedsrichter auf dem Spielfeld eingreifen oder die Auswahl der Spielsituationen für die Bewertung oder Überprüfung in irgendeiner Weise beeinflussen", teilte die EHF mit.
Die Schiedsrichter auf dem Spielfeld seien immer noch "die maßgeblichsten Schiedsrichter", betonte der Verband nachdrücklich. "Sie werden immer die letzte Entscheidung treffen."
Der VRA soll vielmehr ein Bindeglied zwischen den Schiedsrichtern und den Delegierten sowie dem so genannten Video Operator sein, der Bilder und Technik für den Videobeweis bedient, und eine "gute Kommunikation sicherstellen". Um die Schiedsrichter:innen auf die neue Aufgabe vorzubereiten, fand im Vorfeld eine Schulung mit dem ehemaligen Fußball-Schiedsrichter Joao Capela statt, der die Erfahrung aus über 700 VAR-Spielen einbrachte.
jun