08.04.2024, 15:55
Platz 7 von 2022 rächt sich
Nach dem Abschluss der Qualifikation zur Handball-EM hat die Europäische Handballföderation die Setzliste für die Auslosung der Vorrundengruppen am 18. April (18 Uhr) in Wien veröffentlicht. Die Endrunde wird zwischen dem 28.11. und 15.12. in Österreich, Ungarn und der Schweiz und erstmalig mit 24 Mannschaften ausgetragen. Das hat auch Auswirkungen auf die Setzliste.
Die Setzliste hält wenig Überraschendes bereit, den Lostopf 1 bilden erwartungsgemäß die besten sechs Mannschaften der Handball-EM 2022. Titelverteidiger Norwegen führt das Feld an, die anderen fünf Teams haben jeweils ihre Qualifikationsgruppe souverän gewonnen.
Für Deutschland blieb aufgrund des siebten Platzes vor rund 18 Monaten nur der Platz im zweiten Lostopf mit den beiden anderen Gruppensiegern Spanien und Rumänien. Die EHF hat zudem die drei Gastgebernationen Ungarn, Schweiz und Österreich dort eingruppiert. Vor allem die Setzung der beiden deutschen Nachbarnländer kann man als "Heimvorteil" verbuchen, denn die Schweiz erreichte 2022 nur Rang 14, Österreich war erst gar nicht qualifiziert.
Lostopf 3 bilden die Gruppenzweiten, Slowenien als EM-Siebter und Kroatien als EM-Zehnter wurde ihre schwere Qualifikationsgruppe ein wenig zum Verhängnis. Island rutschte als Mannschaft, die das damals noch mit sechzehn Nationen ausgespielte Turnier verpasst hatte. Tschechien und die Ukraine landen trotz des zweiten Platzes in ihrer Gruppe im letzten Lostopf, gemeinsam mit den besten vier Gruppendritten.
Ausschlaggebend in der Rangfolge mit Island war die Tordifferenz in den Qualifikationgruppen zur EM 2022, dort waren die Frauen von der Vulkaninsel ein Tor besser als die Ukraine und zwei Punkte besser als Tschechien.
"Eine coole Gruppe wäre eine Kombination mit Holland, Island und den Färöer-Inseln", so erklärte die Schweizer Nationalspielerin Kerstin Kündig vom Thüringer HC. Ihr Nationalcoach Knut Ove Joa hat nur einen einzigen Wunsch. "Bitte nicht Norwegen!" Der SHV-Trainer will nicht erneut gegen sein Heimatland spielen, am Samstag unterlag man zuletzt 22:42.
Lostopf 1: Norwegen, Dänemark, Montenegro, Frankreich, Schweden, Niederlande
Lostopf 2: Deutschland, Spanien, Rumänien, Ungarn, Schweiz, Österreich
Lostopf 3: Slowenien, Kroatien, Polen, Serbien, Nordmazedonien, Island
Lostopf 4: Tschechien, Ukraine, Türkei, Färöer, Portugal, Slowakei
Vorrunde:
Gruppe A (Debrecen): Ungarn
Gruppe B (Debrecen): Montenegro
Gruppe C (Basel): Frankreich
Gruppe D (Basel): Schweiz
Gruppe E (Innsbruck): Österreich
Gruppe F (Innsbruck): Deutschland
Hauptrunde:
Hauptrunde I (Debrecen): Top 3 A/B/C
Hauptrunde II (Wien): Top 3 D/E/F
Finalwochenende (Wien):
Spiel um Platz 5: 3. HR I - 3. HR II
Halbfinale 1: 1. HR I - 2. HR II
Halbfinale 2: 1. HR II - 2. HR I
Spiel um Platz 3: Verlierer der Halbfinals
Finale: Sieger der Halbfinals
Christian Stein