16.12.2024, 17:00
Weiterentwicklung und Bestwerte - kritische Anmerkung einer Trainer-Legende
Im Jahr 2020 wurde die Handball-EM der Männer erstmals mit 24 Teilnehmern ausgetragen. Im Dezember dieses Jahres war es nun bei den Frauen so weit. Die EHF-Verantwortlichen bewerten die Entwicklung positiv.
Aus Wien berichtet Felix Buß
"Wer die letzte zwei Wochen gesehen hat, weiß, warum wir immer von der 'Handballfamilie' sprechen", fand ÖHB-Präsident Markus Plazer. Der von ihm geleitete Österreichische Handballverband hat gemeinsam mit der Schweiz und Ungarn die am Sonntag zu Ende gegangene EM der Frauen ausgerichtet. "Ich denke, wir werden damit dem Nachwuchs einen Push geben."
Die EHF-Verantwortlichen bilanzierten den Erfolg der Frauenhandball-Konferenz, die in Wien während des Turniers stattfand. "Die Hauptsache ist, dass wir unseren Sport stärken wollen. Die Konferenz trägt definitiv dazu bei, weil der Sport dadurch wächst und sich entwickelt. Dadurch wird das gesamte Handball-Ökosystem größer", so EHF-Präsident Michael Wiederer.
Außerdem fand am Samstag die Gala der EHF Excellence Awards statt, bei der namhafte Spielerinnen und Spieler preisgekrönt und 21 große Namen in die "Hall of Fame" aufgenommen wurden. "Es war die perfekte Gelegenheit, diejenigen zu ehren, die einen unglaublichen Beitrag zum Handballsport geleistet haben, auf und neben dem Spielfeld", sagte Wiederer.
"Erstmals ein Turnier in drei Ländern zu veranstalten, war mit einigen Herausforderungen verbunden", betonte EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner. "Wir wussten nicht, was wir erwarten konnten, nachdem die EM 2020 ohne Zuschauer stattfand und auch die EURO 2022 von der Pandemie beeinflusst war." Dass diesmal insgesamt fast 200.000 Tickets verkauft wurden, sei daher "ausgezeichnet".
Mit den Spielen in der Schweiz vor 5.000 Zuschauern und auch den Heimspielen der Österreicherinnen in Innsbruck seien "neue Rekorde" im Frauenhandball dieser Nationen aufgestellt worden, betonte der EHF-Generalsekretär. Ungarn habe in Debrecen regelmäßig "ausverkauft" gemeldet. Dabei sei die "zunehmende Zahl internationaler Fans", die aus dem Ausland anreisen, erfreulich festzustellen.
Auch in den heimischen Wohnzimmern sei das Interesse an der Handball-EM der Frauen rege gewesen. "Wir hatten Rundfunk-Partner in 110 Ländern", ob Hausleitner hervor und verwies auf den Zuwachs um mehr als ein Drittel seit der EM 2022. "Sie machen Frauenhandball zu einem Thema." Das Interesse der Fans in der Türkei und in Portugal, neue EM-Teilnehmer in diesem Jahr, sei etwa auffallend gewesen.
"Mit Stolz erfüllen uns die stabilen Werte in Dänemark und Norwegen", berichtete Hausleitner, dass Frauenhandball dort und auf den Färöer-Inseln ein Straßenfeger sei. Eine Norwegerin führt auch die Social Media-Hitliste an: Ein Reel machte Camilla Herrem zum Internet-Star, mit weltweit 220 Millionen Klicks. "Wir haben sogar Feedback aus Großbritannien erhalten", freute sich der Generalsekretär.
Norwegens scheidender Trainer Thorir Hergeirsson hatte derweil vor dem Halbfinale betont, dass es eine "recht typische Europameisterschaft in einem Olympia-Jahr" sei. "Viele Spielerinnen haben innerhalb von 13 Monaten drei Turniere gespielt und sie spielen in der Champions League im Mittwoch-Samstag-Rhythmus. Aber, ich denke, wir haben viele gute Spiele gesehen und der Handball entwickelt sich positiv."
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