vor 12 Stunden
Nationalspieler heiß begehrt
Marko Grgic übernimmt beim ThSV Eisenach viel Verantwortung, ist dort zum Nationalspieler gereift. Nun gibt es neue Gerüchte um den Rückraumspieler. Eine Einordnung.
Seit dem Abgang von Manuel Zehnder trägt Marko Grgic die Hauptlast im Angriffsspiel des ThSV Eisenach. Der 21-Jährige zahlt das Vertrauen seines Trainers Misha Kaufmann mit guten Leistungen zurück. In der offiziellen Statistik der Handball-Bundesliga wird der Nationalspieler beispielsweise als viertbester Torschütze (64 Treffer, Quote: 64 Prozent) geführt.
Nun tauchen neue Wechsel-Gerüchte um Grgic auf. Die Bild wirft mit der TSV Hannover-Burgdorf, den Füchsen Berlin und den Rhein-Neckar Löwen gleich drei Namen in den Raum. Zudem ist dort von einer Ausstiegsklausel - in Höhe von etwa 200.000 Euro - für den Sommer 2026 die Rede.
ThSV-Manager René Witte wollte diese Spekulationen gegenüber handball-world nicht kommentieren. Der Klub äußere sich nicht zu Vertragsinhalten. Aber klar ist zumindest: Begehrlichkeiten weckt Marko Grgic. Das unterstrich auch Maik Nowak, der Sportliche Leiter der Thüringer, zuletzt. "Das ist auch völlig normal, das ist der Markt. Schauen wir mal, wie sich das entwickelt", so Nowak am Dyn-Mikrofon.
"Es bleibt nicht aus, dass es zu so einem Spieler Nachfragen gibt. Die Handballwelt ist ziemlich klein, so etwas spricht sich herum, aber wir sind erstmal sehr froh, Marko in unseren Reihen zu haben. Er ist ein wichtiger Baustein in unserem Spiel", sagte Maik Nowak.
TSV Hannover-Burgdorf: Bei den Niedersachsen steht in DHB-Teamkollege Lukas Stutzke (bis 2027) nur ein Rückraum-Linker über 2025 hinaus unter Vertrag. Zudem setzen die "Recken" um Trainer Christian Prokop und Sportchef Sven-Sören Christophersen verstärkt auf junge, deutsche Spieler. Renars Uscins und Justus Fischer entwickelte Prokop zu Nationalspielern. Martin Hanne schnupperte auch schon die Luft des Teams von Alfred Gislason. Hannover könnte also eine attraktive Option für Marko Grgic sein.
Füchse Berlin: Der Vizemeister hat spätestens seit dem verletzungsbedingten Karriereende von Paul Drux Bedarf auf Halblinks. Top-Spieler Lasse Andersson braucht Entlastung. In Matthes Langhoff steht derzeit nur eine Alternative im Kader. Die Füchse suchen eine zeitnahe Verstärkung. Grgic aber wäre - mal angenommen diese kolportierte Ausstiegsklausel gäbe es tatsächlich - erst für 2026 ein Thema. Das macht die Sache deutlich unwahrscheinlicher. Zudem betont Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar immer wieder, dass die finanziellen Mittel beim Hauptstadt-Klub recht begrenzt seien.
Rhein-Neckar Löwen: Die Mannheimer haben sich zu dieser Saison erst mit Nationalspieler Sebastian Heymann verstärkt. Darüber hinaus besitzt aber kein Rückraum-Rechtshänder der Löwen ein langfristiges Arbeitspapier. Ähnlich wie bei den Füchsen scheint hier ein Grgic-Transfer aus finanziellen Gründen schwer vorstellbar.
Erst im Februar dieses Jahres verlängerte Marko Grgic seinen Vertrag beim ThSV Eisenach um drei weitere Jahre bis 2027. Grgic selbst sagt: "Ich spiele noch ein, zwei Jahre hier und konzentriere mich auf meine Aufgaben. Dann wird man sehen. Was kommt, das kommt. Ich gehe die Sache entspannt an. Aber natürlich möchte ich irgendwann mit meinem Verein um Titel mitspielen." Zumindest ist also klar: Der Schritt zu einem anderen Klub wird kommen.
bec