26.06.2024, 06:00
Kühn, Weinhold und Co.
Die Kaderplanungen der meisten Handball-Teams für die neue Saison sind weit fortgeschritten. handball-world wirft einen Blick auf fünf Stars, die noch keinen neuen Verein gefunden haben - darunter drei Europameister von 2016.
Julius Kühn, Europameister von 2016 und langjähriger Leistungsträger der MT Melsungen, wurde von den Nordhessen verabschiedet. Er ist in der abgelaufenen Saison bei Melsungen aufs Abstellgleis geraten. "Es sieht schon danach aus, dass ich in der Bundesliga bleiben werde", sagte der 31-jährige Rückraumspieler zuletzt bei Dyn.
"Was aber auch logisch ist, dass man nicht gerade früh dran ist. Das ist auch ganz klar", gab Kühn zu. Trotzdem sei er "guter Dinge".
Nach zehn Jahren im THW-Trikot verlässt Steffen Weinhold, ebenfalls ein 2016-Europameister, Kiel nun. Der mittlerweile 37-Jährige bekommt am 16. August ein großes Abschiedsspiel. Im Rahmen der Partie werden Niclas Ekberg und er nochmal gefeiert.
Weinhold wägt derzeit offenbar mehrere Möglichkeiten ab. Ob der Rückraumspieler noch einmal in die Handball-Bundesliga zurückkehren oder gar in der 2. Bundesliga seine Karriere wird ausklingen lassen - auf Nachfrage von handball-world bestätigte der Routinier Anfang Juni lediglich, dass noch nichts entschieden sei. Auch ein Wechsel ins Ausland wäre für ihn denkbar, sagte Steffen Weinhold.
Robert Weber, in seiner österreichischen Heimat längst eine Handball-Legende, hat seinen Vertrag bei Bärnbach/Köflach nicht verlängert. Der 38-jährige Rechtsaußen war dort zuletzt sogar als Spielertrainer tätig, hat die Mission Klassenerhalt erfüllt.
Torgefährlich war er dabei immer noch: In 16 Einsätzen im sogenannten "Grunddurchgang" in der HLA Meisterliga erzielte Weber 85 Tore. In der Abstiegsrunde, also da wo es richtig ernst wurde, steigerte er seinen Schnitt sogar - und erzielte in den sechs Partien 41 Treffer. Bei der EM 2024 wurde er ins All-Star-Team gewählt.
Robert Weber betonte Anfang Juni gegenüber der Kronen-Zeitung: "Ich weiß, dass ich immer noch die Bühne rocken kann. Aber ich werde mich nicht mehr aufdrängen!" Er fügte hinzu: "Ich werde heuer nicht mehr bis Oktober warten, ob sich noch etwas tut. Ich muss mich um mich selbst kümmern, werde mich beruflich orientieren."
Erik Schmidt ist der dritte Spieler aus dem Europameister-Team von 2016. Der Kreisläufer spielte die vergangenen zwei Jahre für die HSG Wetzlar. Mit "nur" 31 Jahren ist Schmidt ebenso wie Kühn noch verhältnismäßig jung. In der Saison 2023/24 absolvierte er aber verletzungsbedingt nur 13 Bundesliga-Spiele.
Nikolas "Katze" Katsigiannis wird im September dieses Jahres 42 Jahre alt, doch der Torhüter hat noch nicht genug vom Handball. "Körperlich kann ich nicht klagen. Ich fühle mich noch richtig gut, es ist kein großer Unterschied zu 35. Mein Plan ist, nach dieser Saison noch zwei Jahre zu spielen und dann Feierabend zu machen", sagte der fünfmalige Nationalspieler im November 2023 dem Westfalen-Blatt.
Der Schlussmann, der für seinen unorthodoxen Spielstil bekannt ist, stand zuletzt beim Zweitligisten TuS N-Lübbecke zwischen den Pfosten. Mit einer Saison-Paradenquote von 29,8 Prozent bei durchschnittlich 16:59 Minuten Spielzeit zählte Katsigiannis statistisch noch lange nicht zum alten Eisen.
bec