10.09.2024, 06:00
Torwart des SC Magdeburg will Klarheit
Die Bundesliga hatte Nikola Portner vom Doping-Verdacht freigesprochen. Die NADA allerdings zweifelt am Freispruch und kündigte den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) an. Dem Torwart droht also schlimmstenfalls weiter eine Sperre. Nun gibt es eine überraschende Wende.
Zurück zu alter Stärker hat Nikola Portner aufgrund seiner langen Zwangspause zwar noch nicht gefunden. Eine feste Rolle beim SC Magdeburg spielt der Schweizer Top-Torhüter aber längst wieder. Schon im Supercup gegen die Füchse Berlin (30:32) war der 30-Jährige zum Einsatz gekommen, auch beim Bundesliga-Auftakt gegen die HSG Wetzlar (35:28) stand er im Kader.
Und natürlich ist Portner auch für den Champions-League-Start des SCM am Donnerstag bei Pick Szeged fest eingeplant. Ob ihm nach dem Doping-Verfahren der vergangenen Saison aber in ferner Zukunft nochmal eine Sperre droht, ist dagegen immer noch nicht klar. Im Gegenteil: Nun kommt in dem Fall sogar noch ein neues Kapitel hinzu.
Erst mal zur Erinnerung: Portner war Anfang April positiv auf Methamphetamine getestet worden. Nach einem wochenlangen Verfahren hatte die Handball-Bundesliga den Torhüter aber von den Vorwürfen freigesprochen. Die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) allerdings zweifelt diesen Freispruch an und kündigte daher den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) an.
Portner droht also trotz allem im schlimmsten Fall noch eine Sperre. Aber jetzt wehrt der Schweizer sich mit seinen Anwälten gegen die NADA-Entscheidung. Wie handball-world erfahren hat, hat die Portner-Seite beim Oberlandesgericht Köln einen Antrag eingereicht. Das Gericht soll nun feststellen, ob die NADA in der Sache überhaupt vor dem CAS ziehen darf. Das bestätigte ein Gerichtssprecher gegenüber handball-world.
Heißt: Nikola Portner will wissen, ob die NADA überhaupt berechtigt ist, seinen Freispruch durch die Liga vom CAS überprüfen zu lassen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich die Sache noch länger als ohnehin schon ziehen wird. Portner darf weiter für den SC Magdeburg spielen, eine endgültige Entscheidung über eine potenzielle Sperre steht aber weiter aus.
Einen Verhandlungstermin gibt es in der Sache übrigens noch nicht. Dazu muss es auch nicht zwingend kommen, weil beide Seiten sich beispielsweise auch außergerichtlich einigen können. Es handelt sich zunächst um ein schriftliches Verfahren. Der NADA wurde der Antrag von Portners Anwälten bereits zugestellt. Nun wartet das OLG auf die Antwort.
ban