vor 23 Stunden
"Wird immer die Ära von Duvnjak sein"
Domagoj Duvnjak beendet seine Nationalmannschaftskarriere ohne WM-Titel. Sein letztes Tor wird ihm dennoch in besonderer Erinnerung bleiben.
Das goldene Ende seiner Nationalmannschaftskarriere blieb aus, an sein letztes Länderspieltor wird Domagoj Duvnjak dennoch immer gern zurückdenken. "Wenn meine Kinder mich fragen, wann ich mein letztes Tor gemacht habe, dann werde ich ihnen diese Szene auf jeden Fall zeigen", sagte der Kroate vom THW Kiel nach dem verlorenen WM-Endspiel gegen Dänemark (26:32) am Sportschau-Mikrofon bewegt.
Als die Partie in Oslo in der Schlussminute längst entschieden war, hatten die Dänen dem kroatischen Anführer den Ball überlassen. Duvnjak, von keiner Seite bedrängt, hatte leichtes Spiel und warf den Ball ins Tor - ein würdiger Schlusspunkt seiner erfolgreichen Laufbahn im kroatischen Nationaltrikot.
"Auf der einen Seite war ich traurig, dass es mein letztes Tor war. Auf der anderen Seite war ich sehr glücklich. Es war eine schöne Geste von der dänischen Mannschaft, das wird in meinem Kopf bleiben", sagte der 36-Jährige und ergänzte: "Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft, dass wir eine Medaille gewonnen haben."
Für Duvnjak wiederholte sich vor über einer Million deutscher TV-Zuschauer bei Eurosport Final-Geschichte. Der Welthandballer von 2013, Rekordspieler und Rekordtorschütze seines Landes, stand mit Kroatien in drei EM-Endspielen (2008, 2010, 2020) und in zwei WM-Finals (2009, 2025) - ein Titel mit der Nationalmannschaft blieb ihm stets verwehrt.
Doch auch ohne finale Krönung wurde Duvnjak am Sonntagabend zum gefeierten König von Oslo. Die Fans riefen seinen Namen, als "Dule" von seinen Teamkollegen auf Händen durch die Halle getragen wurde. Selbst die Gegenspieler verneigten sich vor einem der ganz Großen seines Sports. "Das wird immer die Ära von Duvnjak sein", sagte Kroatiens Trainer Dagur Sigurdsson voller Hochachtung und formulierte sogleich einen großen Auftrag: "Jetzt müssen wir eine neue Ära starten. Das wird mein Job jetzt sein."
Dass mit den Kroaten zu rechnen sein wird, zeigte sich bei der WM. Der Co-Gastgeber zählte vor Turnierbeginn nicht zu den absoluten Top-Favoriten. Doch auch mithilfe der Fans in Zagreb kämpfte sich die Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Sigurdsson famos bis ins Endspiel - und ließ sich dabei selbst von der Wadenverletzung bei Duvnjak, der in der Vorrunde schon vor dem WM-Aus stand und auch im Finale nur sporadisch mitwirken konnte, nicht stoppen. Duvnjak ist vor der Zukunft des kroatischen Handballs nicht bange: "Ich kann mit einem guten Gefühl aufhören", sagte er.
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SID, red