21.08.2024, 13:42
Torschützenkönig wechselt zum SCM
Manuel Zehnder wechselt nach einem langen Rechtsstreit mit dem HC Erlangen zum SC Magdeburg. Der ThSV Eisenach guckt in die Röhre. Zehnder hatte den Thüringern eigentlich wohl ein Versprechen gegeben.
Manuel Zehnder spielt künftig für den SC Magdeburg. In der vergangenen Bundesliga-Saison wurde die Leihgabe des HC Erlangen im Trikot des ThSV Eisenach mit 277 Treffern Torschützenkönig. Zehnder hatte maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt der Thüringer.
"In allererster Linie sind wir unglaublich froh, dass Mani wieder Handball spielt", sagt nun ThSV-Geschäftsführer René Witte und spielt damit auf den langen Rechtsstreit zwischen dem Schweizer Handball-Nationalspieler und dem HC Erlangen an. "Dass er dann noch bei einem Topklub unterkommt, vielleicht beim besten der Welt, macht uns noch glücklicher. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet."
Witte erklärt: "Mani hatte uns versprochen, zu uns zu kommen, wenn seine Kündigung in Erlangen im Eilverfahren als rechtmäßig anerkannt wird." Aber Zehnder scheiterte sowohl vor dem Arbeitsgericht Nürnberg, als auch mit seiner Berufung vor dem Landesarbeitsgericht. Erlangen und Eisenach konnten sich nicht auf eine Ablösesumme einigen.
Durch die Claar-Verletzung hatte der Double-Sieger plötzlich Bedarf. "Sein neuer Verein, der SC Magdeburg, hat sich äußerst fair verhalten, ist erst tätig geworden, als wir aus den Verhandlungen ausgestiegen waren", betont René Witte. Zehnder werde "immer Teil der ThSV-Familie bleiben."
Der Spieler selbst richtete sich in einem Brief auf Instagram an die Eisenacher Fangemeinde: "Leider trennen sich unsere Wege auf eine Art, wie wir uns das nicht erhofft hatten. (…) Vielen Dank für diese Zeit bei euch und dass ihr mich in der ThSV-Familie aufgenommen habt! Der ThSV und ganz Eisenach wird immer einen großen Platz in meinem Herzen haben! Einfach nur Danke und bis bald!"
"Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Transfer", sagt Maik Nowak, der Sportliche Leiter des ThSV Eisenach. "Mit weinendem, weil es nach der Trennung von Erlangen offensichtlich gar nicht möglich war, dass Mani nach Eisenach kommt. Das ist sehr schade, weil er ein wichtiger Spieler für uns war und wieder gewesen wäre." Der HCE und der ThSV waren in der vergangenen Saison direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Das lachende Auge? "Weil ich es Mani vom Herzen gönne, dass er zu einem der besten Klubs der Welt gegangen ist", sagt Nowak.
"Wir mussten in der Kaderplanung davon ausgehen, dass Mani nächste Saison nicht für uns spielen wird", erklärt ThSV-Manager Witte. "Auch ohne ihn ist es uns gelungen, eine schlagkräftige und qualitativ starke Mannschaft auf die Beine zu stellen. Beim Wartburg Cup haben wir schon einige sehr gute Ansätze gesehen."
Holen die Eisenacher nun einen anderen Spieler? "Sollte sich auf dem Markt noch eine gute Möglichkeit zur Ergänzung unseres Kaders ergeben, schließen wir diese nicht aus", so Witte.
bec