10.08.2024, 17:20
Von Terumi Kurata bis Nathalie Hagman
Seit 1976 ist Frauenhandball olympisch: und seit 1976 wird die beste Torjägerin des olympischen Turniers gekrönt. Rekordhalterin ist eine Norwegerin: im doppelten Sinne.
Norwegen ist die dominanteste Nation bei der bisherigen Vergabe der Torjägerinnenkrone bei den Olympischen Spielen. Insgesamt dreimal schnappten sich die Skandinavierinnen bereits die Auszeichnung für die meisten Tore: Kjersti Grini 2000 mit 61 Toren, doppelt durfte sogar Nora Mørk 2016 und 2021 mit 62 bzw. 52 Toren jubeln. 62 Treffer sind bis heute der Rekord für die meisten Tore.
Mørk ist auch 2024 in Paris an Bord. Bisher erzielte sie 17 Treffer im Turnier und taucht damit nichtmal in der Top-45 auf. Ein dritter Titel gelingt ihr voraussichtlich also nicht - ohnehin reichen zwei, um zur alleinigen Rekordhalterin zu werden.
Den Anfang machte 1976 die Japanerin Terumi Kurata mit 28 Treffern. Beim einzigen Sieg gegen Kanada erzielte Kurata mit neun Toren beim 15:14 sogar mehr als die Hälfte aller Erfolge des Teams aus dem Land der aufgehenden Sonne. Damals war nach fünf Spielen Schluss: dieser Modus wurde bis 1988 beibehalten.
Gut möglich also, dass Kurata sowie ihre Nachfolgerinnen Biserka Visnjic (33) und Jasna Kolar-Merdan (48) mehr Treffer eingestrichen hätten, wenn der heutige Modus gespielt worden wäre. Beide Athletinnen kommen indes aus Jugoslawien: die einzige Nation neben Norwegen, die mehrfach den Titel gewann.
1988 ging der Titel an die Chinesin Sun Xiulan, dann jubelte Natalya Morskova vom "Vereinten Team", einem Zusammenschluss aus zahlreichen Nachfolgestaaten der Sowjetunion. 1996 ging der Titel an Lim O-kyeong und damit wieder nach Ostasien.
Im neuen Jahrtausend begann dann die Dominanz der Europäerinnen. Nach Grini jubelten drei Handballerinnen vom Balkan über die meisten Tore: Bojana Radulovic (54), Ramona Maier (56) und Katarina Bulatovic (53.).
2024 schnappte sich dann Nathalie Hagman mit 41 Toren die Auszeichnung. Die Schwedin traf im Fernduell um Platz eins fünfmal im Spiel um Bronze, ihre Konkurrentin Tamara Horacek im Finale nur viermal. 41 Tore reichten zuletzt 1996 für Platz eins, weniger Tore warf die Toptorjägerin zuletzt 1988.
» Zum Artikel: Die Top-50-Torschützinnen bei Olympia
| Jahr | Name | Tore | |
|---|---|---|---|
| 1976 | Terumi Kurata (JPN) | 28 | |
| 1980 | Biserka Visnjic (YUG) | 33 | |
| 1984 | Jasna Kolar-Merdan (YUG) | 48 | |
| 1988 | Sun Xiulan (CHN) | 36 | |
| 1992 | Natalya Morskova (EUN) | 41 | |
| 1996 | Lim O-kyeong (KOR) | 41 | |
| 2000 | Kjersti Grini (NOR) | 61 | |
| 2004 | Bojana Radulovic (HUN) | 54 | |
| 2008 | Ramona Maier (ROU) | 56 | |
| 2012 | Katarina Bulatovic (MNE) | 53 | |
| 2016 | Nora Mørk (NOR) | 62 | |
| 2020 | Nora Mørk (NOR) | 52 | |
| 2024 | Nathalie Hagman (SWE) | 41 |
lmk, mao