05.12.2024, 19:12
"Wichtig, dass sich jeder einbringt"
Aller Anfang war schwer, auch im ersten Hauptrundenspiel gegen die Schweiz. Nach dem 10:10 (19.), die Schweiz hatte gerade einen Vier-Tore-Rückstand egalisiert, nahm Markus Gaugisch eine Auszeit und wechselte durch. Danach lief vieles besser und am Ende alles auf einen klaren 36:27 (18:14)-Auftaktsieg hinaus.
"In der ersten Spielhälfte lagen wir lange gleichauf, haben aber dann einfache Treffer gesetzt", analysierte Julia Maidhof, eine der Spielerinnen, die nach der ersten Gaugisch-Auszeit aufs Feld kamen. "Wir wollen immer eine solide Abwehr haben, hatten in Sarah Wachter eine gute Torhüterin", sagte die Linkshänderin. "Wir wussten, dass mit der Schweiz eine junge, freche Mannschaft kommt, die viel Power aus der Vorrunde mitgenommen hat. Wir wussten, dass es ein Kampfspiel wird."
Dass es ein solches Duell werden könnte, habe "man in der ersten Halbzeit auch noch gut gesehen", so Maidhof. "Umso besser ist es, dass wir uns in der zweiten Halbzeit absetzen, einen deutlichen Sieg einfahren und uns für die nächsten Spiele gut vorbereiten können. Wir wollen so weitermachen." Denn am Ende steht ein überzeugender 36:27 (18:14)-Auftaktsieg in der Hauptrunde, die noch 48 Stunden zuvor, vor dem entscheidenden Gruppensieg gegen Island, weit weg zu sein schien.
ANorma Goldmann, die 21-jährige Rückraumlinke der Schweiz ließ sich von der deutlichen Niederlage die Laune derweil nicht verderben. "Wir haben in der ersten Halbzeit viele Chancen vergeben und über die zweite Welle viele leichte Gegentreffer bekommen", bilanzierte sie nüchtern. "Wir haben nicht 100 Prozent gebracht, weder in der Abwehr, noch im Angriff."
Einige Spielerinnen der Schweiz seien von der Bank gekommen und jede hab etwas Gutes zum Spiel beigesteuert. "Wir müssen positiv denken. Wir wissen, dass heute nicht unser Tag war. Die ersten drei Spiele waren vor einer Heimkulisse, das war heute etwas ganz anderes - nicht so viele Zuschauer. Aber trotzdem: Wir sind unglaublich stolz, dass wir es hierhin geschafft haben", so Goldmann. "Wir müssen jetzt einfach ganz viel lernen und immer das Beste daraus machen."
"Wir wussten, dass es auch nicht immer einfach wird", sagte Alexia Hauf bei Sportdeutschland. "Wir wollten an unsere Stärken glauben und weiter daran arbeiten. Ich denke, das haben wir gut umgesetzt. Es ist wichtig, dass sich jeder einbringt und nach der Einwechslung seine Stärken einbringt - vielleicht auf der Bank schon sieht, was man mit reinwerfen kann. Das hat jede von uns gut umgesetzt." Der Turnaround nach dem 10:10 (19.) war schließlich ausschlaggebend für den Sieg.
"Auch die Abwehr hat uns geholfen, die Torhüterinnen konnten gut die Bälle halten", meinte Hauf weiter. "Da kommt man leicht ins Spiel, vor allem ins Tempospiel." Die Schweiz erspielte sich zwar weiter freie Chancen, traf aber häufig nur die Torumrandung. "Handball ist ein Spiel, bei dem man auch das Glück auf seiner Seite haben muss. Wir haben eine kompakte Deckung gestellt mit guten Torhüterinnen. Da gehört der Pfosten halt auch dazu", meinte Annika Lott.
"Wir haben in der Hauptrunde nichts zu verlieren. Ich glaube, das hat uns ganz gutgetan. Wir standen dann gut in der Abwehr und haben vorne die einfachen Tore gemacht", sagte Lott. "Jetzt spielen wir gegen zwei Topnationen, aber wir können weiterhin ohne Druck spielen. Wir geben weiter unser Bestes und schauen am Ende, wie wir abschneiden", will sich die 24-Jährige vor den Spielen gegen Dänemark am Samstag und Norwegen am Montag (jeweils 18 Uhr) keinen Kopf machen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde von der IG Handball gefördert, die als eines ihrer Satzungsziele die Förderung der Berichterstattung über den Handball hat und unter anderem auch hinter dem Forum handballecke.de steht. Der Artikel kann - unter Nennung der Autoren und Quelle sowie einem Verweis auf ighandball.de kostenfrei genutzt werden