06.01.2024, 15:46
Zahlreiche Bundesligaprofis dabei
In Deutschland wird erstmals seit der Aufstockung des Teilnehmerfelds von 24 Mannschaft die Handball-EM in einem Land ausgetragen. Wen haben die Trainer nominiert und wer fällt aus?
Deutschland muss bei der Handball-EM auf Marian Michalczik und Patrick Groetzki verzichten. Schon im Vorfeld standen durch Verletzungen und Rücktritte mehrere namhafte Spieler dem Team von Alfred Gislason nicht zur Verfügung. Als Favorit geht Frankreich in die Gruppe, die in Düsseldorf und Berlin spielt. Nikola Karabatic bestreitet seine letzte EM, einziger Bundesligaprofi ist Samir Bellahcene vom THW Kiel.
Die Schweiz um Topstar Andy Schmid stellt hingegen gleich acht Bundesligaspieler, allen voran Torwart Nikola Portner und HBL-Toptorjäger Manuel Zehnder. Bei Nordmazedoien gibt es hingegen aktuell nur wenig Auslandsprofis, der Star ist Trainer Kiril Lazarov. Die Klubs Alkaloid Skopje und Eurofarm Pelister Bitola bilden das Grundgerüst.
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» Der Kader von Frankreich
» Der Kader der Schweiz
» Der Kader von Nordmazedonien
Vizeeuropameister Spanien führt die Gruppe an. Mit Daniel Fernandez und Sergey Hernandez sind auch zwei Deutschlandprofis dabei. Mit 37 Jahren hat auch Joan Cañellas den Sprung ins Aufgebot der Iberer geschafft. Österreich plant nur mit 17 Spielern, mit dabei ist auch der vor kurzem eingebürgerte Nemanja Belos.
Kroatien hat vor dem Turnier mit personellen Problemen zu kämpfen, kurz vor Turnierstart verletzten sich David Mandic (MT Melsungen) und Josip Sarac (Frisch Auf Göppingen). Dafür rückte Marko Mamic (SC DHfK Leipzig) wieder ins Team. Rumänien ist der große Außenseiter, zumal Trainer Xavi Pascual auf viele Spieler aus der heimischen Liga setzt.
Island musste lange zittern, doch Spielmacher Gisli Kristjansson vom SC Magdeburg wurde rechtzeitig fit. Der Leipziger Andri Mar Runarsson wurde kurz vor dem Turnier aussortiert. Ungarn verzichtet unter anderem auf Routinier Roland Mikler, dafür sind mit Zoran Ilic (HSV Hamburg), Egon Hanusz (TVB Stuttgart) und Adrian Sipos (MT Melsungen) drei HBL-Profis dabei.
Serbien setzt auf mit Dejan Milosavljev und Mijailo Marsenic auf zwei Profis der Füchse Berlin. Trainer Toni Gerona hat ein Team mit internationaler Erfahrung, nur fünf Spieler sind noch in der heimischen Liga aktiv. Auch Montenegro hat mit Nebojsa Simic (MT Melsungen), Milos Vujovic (VfL Gummersbach) sowie den Linkshändern Branko Vujovic (TSV Hannover-Burgdorf) und Stefan Cavor (HSG Wetzlar) einiges an Bundesligaerfahrung vorzuweisen.
Norwegen führt die Gruppe an, Trainer Jonas Wille setzt auf einen erfahrenen Kader um Topstar Sander Sagosen. Mit Harald Reinkind und Petter Øverby sind auch zwei Leistungsträger des THW Kiel im Kader der Skandinavier. Bei Slowenien trübt die Verletzung der Barcelona-Profis Blaz Janc und Domen Makuc die Stimmung.
Bei Polen laboriert Arkadiusz Moryto an einer Schulterverletzung. Bei den Färöer stechen vor allem die beiden Bundesligaspieler Elias Ellefsen á Skipagøtu (THW Kiel) und Hákun West av Teigum (Füchse Berlin) hervor, im Fokus sollte man allerdings auch Oli Mittun haben.
Titelverteidiger Schweden geht als Favorit in die Spiele von Mannheim. Trainer Glenn Solberg konnte aus dem Vollen schöpfen und unter anderem auf Jerry Tollbring (Füchse Berlin), Gustav Davidsson und Mikael Appelgren (beide Rhein-Neckar Löwen) verzichten. Aus der Bundesliga sind neun Akteure dabei. Bei den Niederlanden ist Dani Baijens (HSV Hamburg) rechtzeitig fit geworden, dafür fällt Kay Smits (SG Flensburg-Handewitt) aus.
Bosnien-Herzegowina will im Vergleich zu den Vorjahren mindestens ein Spiel gewinnen, zu den Stars gehören die Zwillinge Benjamin (SG Flensburg-Handewitt) und Senjamin (Skjern) Buric. Auch Außenseiter Georgien hat mit Giorgi Tskhovrebadze (VfL Gummersbach) einen Bundesligaprofi in seinen Reihen.
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Bei der Frage nach dem Topfavoriten fällt der Blick automatisch nach Dänemark. Trainer Nikolaj Jacobsen hatte die Qual der Wahl, elf Bundesligaspieler - unter anderem die Berliner Mathias Gidsel und Hans Lindberg - schafften es ins Team. Auch der Flensburger Simon Pytlick wurde rechtzeitig fit. Aber alleine schon die Liste der Spieler in der Reserve, wie Berlins Lasse Andersson zeigen die große Qualität des Weltmeisters.
Portugal hat unter anderem mit Francisco Costa einen der Shootingstars in seinen Reihen. Tschechien kann sich auf insgesamt neun Deutschland-Legionäre verlassen. Außenseiter Griechenland hat unter anderem mit Petros Boukovinas den besten Torhüter der vergangenen Zweitliga-Saison in seinen Reihen.
Christian Stein