13.03.2024, 14:59
German Handball Awards 2023
Emily Bölk ist zum dritten Mal Deutschlands "Handballerin des Jahres". Die Kapitänin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft wurde nach 2018 und 2019 für 2023 erneut ausgezeichnet und folgt damit auf Alina Grijseels. Die neue - und zugleich altbekannte - Preisträgerin im Porträt.
"Grundsätzlich freut es mich besonders, dass die deutschen Fans mich nicht aus dem Auge verloren haben, obwohl ich jetzt schon meine vierte Saison im Ausland spiele", zeigt sich die Rückraumspielerin dankbar. "Das bedeutet mir sehr viel, dass da auch über die Ländergrenzen hinweg mein Werdegang verfolgt wird."
Einen Tag nach ihrem dritten Pokalsieg mit Ferencváros Budapest schaltete sich Bölk online aus Ungarn zur Verleihung bei Streamingdienst Dyn dazu. Sie blieb auch angesichts der erneuten Ehrung bescheiden: "Grundsätzlich ist das natürlich eine tolle Auszeichnung und bestätigt, dass ich bisher einen ganz guten Weg gemacht habe, den ich natürlich weitergehen möchte."
Mit ihrem Club Ferencváros Budapest verteidigte die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft 2023 den ungarischen Pokal. Außerdem erreichte die Mannschaft erstmals in der Vereinsgeschichte das Final4 der EHF Champions League. Vor heimischer Kulisse in Budapest sorgte Bölk im Halbfinale gegen den dänischen Erstligisten Team Esbjerg kurz vor dem Ende für den entscheidenden Siegtreffer. Im Finale gegen die Norwegerinnen von Vipers Kristiansand holte sich das Team um Bölk, welche mit fünf Toren eine der besten Torschützinnen ihres Teams war, die Silbermedaille.
Der Weg nach Budapest war für sie ein großer Schritt in ihrer Karriere. "Mein Traum war es immer, bei einem internationalen Topclub zu spielen, auch in der Champions League bewusst um Titel mitzuspielen und nicht einfach nur dabei zu sein", beschreibt Bölk. "Bisher kann ich mich nicht beklagen."
Die Titelliste wird in der Tat immer länger. "Wir haben bisher in jeder Saison mindestens einen nationalen Titel geholt, letztes Jahr natürlich die absolute Krönung mit dem Champions League Final4 und dem Finale", so Bölk. Die Silbermedaille habe "einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Dementsprechend kann ich sagen, dass sich meine Träume bisher hier ausgezahlt haben."
Im Dezember wurde die 25-Jährige mit Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Skandinavien Sechster. Nun möchte sie auch dort den nächsten Schritt gehen. "Wir sind auf einem sehr guten Weg mit der Natio. Dafür trainieren wir tagtäglich und nutzen die Zeit sehr intensiv, auch außerhalb der Nationalmannschaftslehrgänge."
Im April spielen Bölk und Co. um die Qualifikation für die Olympischen Spiele. "Jetzt ist eine riesengroße Chance für uns greifbar nah", weiß die Kapitänin. "Ich freue mich riesig darauf, diese Olympiaquali bald zuhause bestreiten zu können. Ich freue mich auf eine volle Hütte, damit wir das zusammen mit den Zuschauern packen und dann wäre Olympia natürlich ein Riesentraum, der in Erfüllung geht."
Zum ersten Mal fand die Wahl zur Handballerin des Jahres, die seit 1978 von der Fachzeitschrift Handballwoche ausgetragen wird, im Rahmen der German Handball Awards statt. Darüber freut sich auch Chefredakteur Olaf Bruchmann: "Wir haben das Spielfeld vergrößert und uns erstmals dem German Handball Award angeschlossen. Darüber sind wir sehr stolz und haben damit einfach eine größere Aufmerksamkeit bekommen für diesen sehr traditionsreichen Preis."
Nominiert waren neben Emily Bölk mit Alina Grijseels, Xenia Smits, Katharina Filter und Annika Lott fünf deutsche Nationalspielerinnen. Dazu kamen ebenfalls die niederländische Nationalspielerin Kelly Dulfer und die Torschützenkönigen der 1. Bundesliga in der Saison 2022/23 Merle Carstensen.
Zum dritten Mal wurde Emily Bölk zur Handballerin des Jahres ernannt und schloss damit zu Astrid Seiffert (1985, 1989, 1990), Elena Leonte (1988, 1991, 1992) und Clara Woltering (2009, 2010, 2017) auf. Einzig Dagmar Stelberg mit vier Auszeichnungen (1982, 1983, 1986, 1987) sowie Rekordnationalspielerin Grit Jurack mit fünf Titeln (1999, 2000, 2001, 2007, 2008) wurden öfter gewählt. Wenn die Karriere von Bölk allerdings so weitergeht, könnte sie sowohl Stelberg als auch Jurack irgendwann einholen - oder sogar überholen ...
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