vor 1 Tag
Schwerer Turnierweg dämpft Hoffnungen
Die letzte EM-Medaille der deutschen Handballerinnen liegt 30 Jahre zurück. Am 29. November startet das DHB-Team den nächsten Anlauf. Schon in der Hauptrunde könnte es gegen die Favoritinnen gehen.
Der Rückstand der deutschen Handballerinnen auf die Top-Nationen schrumpft nach Meinung von Nationaltorhüterin Katharina Filter immer mehr. "Wir kommen näher ran. Wir haben viel gegen die top Vier gespielt. Da hat man gesehen, dass wir Schritte gemacht haben. Dass wir nicht meilenweit hinterherhinken", befand die DHB-Keeperin mit Blick auf die skandinavischen Handball-Hochburgen Dänemark, Norwegen und Schweden sowie Weltmeister Frankreich.
Bei den bevorstehenden Europameisterschaften vom 28. November bis zum 15. Dezember in Ungarn, Österreich und der Schweiz nimmt die deutsche Auswahl den nächsten Anlauf, um sich in der erweiterten Weltspitze zu etablieren. Die erste EM-Medaille seit 1994 wäre trotzdem eine Riesen-Überraschung.
Schließlich würde man in der Hauptrunde ziemlich sicher auf die letzten EM-Finalisten Dänemark und Norwegen treffen. Und nur die besten zwei Teams qualifizieren sich für das Halbfinale. "Der Weg ist nicht einfach. Da zu sagen, dass wir eine Medaille holen, ist schwierig", sagte Filter und auch Gaugisch betonte: "Selbst wenn wir eine Topleistung bringen, ist es nicht normal, dass wir Norwegen oder Dänemark schlagen. Wir haben nur einen Sieg gegen die top Vier geholt, das war ein Sieg gegen Schweden."
Dieser Erfolg war allerdings auch nur ein Testspiel im vergangenen Jahr im Vorfeld der WM siegte man mit 33:30. Den zweiten Test (23:30) sowie die weiteren Duelle im WM-Viertelfinale (20:27) und bei den Olympischen Spielen (28:31) verlor man. Dänemark konnte man zuletzt 2021 besiegen, Norwegen 2018 und gegen Frankreich gab es 2011 den letzten Sieg.
Bevor das Winter-Highlight für die deutschen Handballerinnen beginnt, steigt am Sonntag (15.15 Uhr) die EM-Generalprobe gegen Co-Gastgeber Österreich, beide Teams könnten sich in der Hauptrunde wiedertreffen.
Die Olympiahalle in Innsbruck ist auch der Schauplatz der deutschen Vorrundenspiele. Nach dem Auftakt gegen die Ukraine (29. November) trifft die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch noch auf die Niederlande (1. Dezember) sowie Island (3. Dezember).
Vor allem das Duell der beiden Co-Gastgeber der kommenden WM wird das Schlüsselspiel werden. "Mit den Niederlanden haben wir in meiner Amtszeit eine 50/50-Bilanz. Es ist für beide wichtig, um als Erster weiterzukommen", so Gaugisch, der aber auch mit Blick auf die Vorrunde bei Olympia mahnt: "Die Basis sind Siege gegen die Ukraine und Island."
DPA