12.08.2024, 21:03
Fehlstart zum Hauptrundenstart
Fehlstart in die Hauptrunde für Deutschlands Jugendhandballer. Nach gutem Start konnte sich das Team von Emir Kurtagic keine Sicherheit erspielen, geriet in der zweiten Halbzeit ins Hintertreffen und kassierte dann in den Schlussminuten eine 20:25-Niederlage, die weitaus geringer hätte ausfallen können. Deutschlands rechter Rückraumspieler Leonard Zink und Ungarns Torwart Laszlo Varady-Szabo waren die Player of the match für ihr Team.
Trainer Emir Kurtagic setzte auf die bewährte Stammformation, mit dem Spezialistenwechsel zwischen Tom Wolf für die Abwehr und Laurin Karranbauer im Angriff. Torhüter Daniel Guretzky konnte früh die ersten Paraden verbuchen, die zentrale Achse mit Spielmacher Jan Mudrow und Kreisläufer Bennet Strobel funktionierte und ermöglichte beim 2:1 (2.) die erste Führung.
Ungarn wurde angeführt von Kapitän Mate Fazekas, der nicht nur den Auftakttreffer setzte und auch die Führung beim 3:4 (6.) wieder zurückholte, sondern auch seine Mitspieler geschickt in Szene setzte. Deutschland hatte Probleme im Abschluss, Ungarns Torhüter Laszlo Varady-Szabo startet mit sechs Paraden in der Anfangsviertelstunde.
Ungarn konnte aber daraus auch nicht viel Kapital schlagen, das DHB-Team stand in der Abwehr sicher, zwang die Magyaren zu Würfen aus schlechten Positionen und so gelang dem rechten Rückraumspieler Leonard Zink von ungewohnter Position an der linken Kreisseite der 5:5-Ausgleich (15.).
Nach einer Auszeit der Ungarn gab es ein schönes Kempaanspiel der Magyaren, Rechtsaußen Mate Kucsera traf allerdings DHB-Schlussmann Guretzky am Kopf, musste folgerichtig auf die Strafbank. Es war aber weiter Laszlo Varady-Szabo, der seinen Kasten dichthielt und so beim 5:7 (20.) erstmalig zwei Tore Differenz zwischen beiden Teams ermöglichte.
Emir Kurtagic wechselte klug, brachte mit Phileas Daniel, Tim Schröder und Moritz Wanjura wieder frische Impulse, die gleich die Führung zum 8:7 (24.) zurückholten. Ungarn versuchte mit einem vorgezogenen Abwehrspieler das deutsche Angriffsspiel zu behindern, Deutschland setzte auf die Kompaktheit der 6:0-Formation, die Ungarn vor allem auf der rechten Außenbahn knacken wollte. Auch Emir Kurtagic nach rund zwei Minuten vor der Pause seine Auszeit, mehr als das zwischenzeitliche 10:9 gelang aber nicht. Mit einem Doppelschlag gelang Ungarn der 10:11-Pausenstand.
Deutschland misslang der Start in den zweiten Spielabschnitt, Ungarn konnte sich mit seiner zentralen Achse aus den Rückraumspielern Marko Eklemovic und Mate Fazekas sowie Kreisläufer Mate Meszaros erstmals eine Drei-Tore-Führung gelingen, ehe Leonard Zink zum 11:13 (34.) netzte.
Über die Abwehrarbeit wollte sich das Kurtagic-Team wieder zuückkämpfen. Zwar wurden gelungene Aktionen emotional bejubelt, im Umschaltverhalten gab es aber auch einfache Fehler. Die einfachen Tore fehlten dem DHB-Team, immer wieder musste man sich mit viel Arbeitsaufwand im Positionsangriff zum Torerfolg mühen.
Der Rückstand pendelte sich bei zwei bis drei Toren ein, auch weil Varady-Szabo weiterhin in Galaform und rund zwölf Minuten vor dem Ende beim 16:18 bei 16 gehaltenen Bällen lag. Emir Kurtagic hatte zwischen den Pfosten mit Oskar Stieglitz einen Impuls gesetzt, doch die Magyaren hatten hier ein deutliches Plus zu verzeichnen.
Ausgerechnet Abwehrspezialist Tom Wolf sollte mit dem Anschlusstreffer zum 18:19 eine Initialzündung setzen, Phileas Daniel glich wenig später zum 19:19 (53.) aus. Auch Ungarn wollte mit Adam Balogh noch einmal im Tor einen Impuls setzen, der auch gleich gegen Tim Schröder zur Stelle war.
Es war eine Nervenprobe, Ungarn schaffte mit einem schnellen Umschalten und Mate Racsko erneut eine Zwei-Tore-Führung und erzwang eine Auszeit von Emir Kurtagic. Deutschland setzte nach dem verpassten Anschlusstreffer nun auf eine offensive Abwehrformation mit Phileas Daniel auf der Spitze, stellte nach Ungarns Auszeit aber auch schnell wieder zurück. Ungarn fand trotzdem Lösungen, allen voran Eklemovic, der mit dem 19:22 die Partie entschied und am Ende stellten die Magyaren noch zum 20:25-Endstand.
Mit der Niederlage ist das deutsche Team vorerst am Tabellenende, bereits morgen wartet das Duell mit Dänemark, das mit einem 29:29 gegen Serbien in die Hauptrunde gestartet ist. Die Serben sind am Donnerstag Abschlussgegner des DHB-Teams, beide Partien werden um 17 Uhr angeworfen und von Solidsport im Livestream übertragen. Für den Sprung ins Halbfinale (16.08.) muss der zweite Platz in der Hauptrunde belegt werden.
Deutschland: Stieglitz (3 Paraden), Guretzky (5 Paraden); Zink 4, Mudrow 3, Strobel 3, Daniel 3, Schröder 3, Wolf 1, Sprößig 1, Wanjura 1, Voß 1, Krügele, Kusche, Grüner, Karrenbauer, Ciudad Benitez
Ungarn: Balogh (4 Paraden), Varady-Szabo (17 Paraden); Meszaros 6, Eklemovic 5, Racsko 4, Fazekas 3, Kucsera 2, Hoffmann 2, Vincze 1, Gancs-Peto 1, Kovacs 1, Nemeth Bulcsu, Szökrenyes, Apro, Zakor, Szabo
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Metodija Ilievski / Mihajlo Ilievski (MKD)
Strafminuten: 2/4
Siebenmeter: 2/3 ; 0/0
chs