22.06.2024, 11:25
"Nicht das schönste Spiel"
Zweites Spiel, zweiter Sieg bei der U20-Handball-WM - doch anders als beim lockeren Aufgalopp gegen Serbien mussten Deutschlands Juniorinnen beim 29:27 gegen Spanien bis zum Schluss um die beiden Zähler und somit das vorzeitige Ticket für die Hauptrunde zittern.
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"Ich bin sehr glücklich, dass wir diesen schweren Gang gegen eine Mannschaft für uns entschieden haben, die bei diesem Turnier ins Halbfinale gehört", freute sich der Bundestrainer Christopher Nordmeyer nach der Partie gegen die Ibererinnen. Spanien hatte unter anderem in der vergangenen Woche ein Vorbereitungsspiel mit 33:30 gegen die DHB-Frauen für sich entschieden.
Wie schon beim Vier-Nationen-Vorbereitungsturnier in Portugal lieferten sich die DHB-Auswahl und das spanische Team ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Gegner entschied sich gegen den starken deutschen Rückraum für ein offensivere Abwehrformation, worauf sich das Nordmeyer-Team zunächst einstellen musste.
Schon nach sieben Minuten stand Spaniens Torhüterin Aida Fernandez del Rio bei vier Paraden. Ihre Quote sank im weiteren Verlauf der Begegnung aber merklich. Ab dem 3:3 (8.) änderte sich bis zum 12:12 (23.) nichts am Charakter des Spiels. Die Südeuropäerinnen legten vor, Deutschland konterte mit dem Ausgleich.
"Wir haben in den ersten 20 Minuten zu viele einfache Gegentore kassiert. Daraus haben wir gelernt. Das ist in solchen Spielen eine ganz wichtige Sache", bilanzierte Nordmeyer anschließend. Die Deckung steigerte sich im Spielverlauf, vorne sorgte Nieke Kühne für wichtige Tore aus dem linken Rückraum.
Als man in der Abwehr nach 20 Minuten mit mehr Aggressivität zu Werke ging und die spanischen Durchbrüche in die Nahwurfzone besser unterband, kippte das Momentum leicht. Ariane Pfundstein holte beim 13:12 (25.) die erstmalige Führung seit dem 3:2 zurück. Diese hatte man auch nach 30 Minuten zur Pause beim Stand von 17:16 inne.
In Rückstand geriet das DHB-Team in Durchgang zwei nicht, eine Vorentscheidung konnte man aber eben auch nicht erzielen. Technische Fehler und Offensivfouls kompensierte die DHB-Deckung mit riesigem Kampfeswille. Bis zum 27:27 (58.) war Spanien auf Augenhöhe, dann behielt Lara Däuble mit einem Siebenmeter die Nerven und konnte zudem noch in Überzahl agieren.
Gegen den letzten deutschen Angriff ordnete Spaniens Trainer Joaquín Rocamora eine offensive Deckung an, doch auch dieses Parteiballspiel konnte das DHB-Team nach einer Auszeit erfolgreich meistern. Mit kühlem Kopf und viel Laufarbeit fand man die freistehende Ariane Pfundstein, die vier Sekunden vor Schluss verwandelte und den Krimi zu einem erfolgreichen Ende führte.
"Diese letzten Sekunden waren super. Das haben wir sehr routiniert heruntergespielt. Insgesamt war es vielleicht nicht das schönste Spiel. Aber bei einer Weltmeisterschaft steht an erster Stelle, die Partien für sich zu entscheiden. Das wollen wir auch am Samstag", so Nordmeyer.
chs, HP DHB