24.07.2024, 08:12
Unbekannter Gegner im ersten Spiel
Die deutschen Handballerinnen starten gegen Südkorea in die Olympischen Spiele. Co-Kapitänin Bölk warnt vor dem "anderen" Handball-Style.
Zum ersten Mal seit 2008 in Peking hat der Mythos Olympia die DHB-Frauen fest im Griff. Das
erste Mal mit tausenden Athletinnen und Athleten im olympischen Dorf wohnen oder mit Weltstars wie Tennisprofi Rafael Nadal in der Mensa Schlangestehen - das klingt verlockend. "Wir haben dieses Thema Ablenkung seit Wochen auf dem Schirm. Wir können uns nicht
abschotten, sondern müssen gucken, dass wir das positiv für uns nutzen", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch. Sowohl für den 50-Jährigen als auch seine Spielerinnen sind es die ersten Sommerspiele überhaupt.
"In der Wahrnehmung ist alles viel größer. Du bist nicht nur in der Handball-Bubble, sondern du vertrittst jetzt Team Deutschland. Das macht schon was mit dir", sagte Co-Kapitänin Alina Grijseels der Deutschen Presse-Agentur über den schwarz-rot-goldenen Nervenkitzel und stellte klar: "Wir sind nicht hergekommen, um nur dabei zu sein".
Die Gefahr ist groß, vor dem Duell mit Südkorea an diesem Donnerstag (16.00 Uhr) den Fokus aufs Wesentliche zu verlieren. Deutschlands Handballerinnen stellen sich beim Olympia-Auftakt auf ein Spiel voller Überraschungen ein.
"Die spielen mit viel Spielwitz und sehr trick- und variantenreich. Wir müssen hellwach sein und rechnen mit viel Schnickschnack", sagte Co-Kapitänin Emily Bölk der Deutschen Presse-Agentur vor dem Duell an diesem Donnerstag (16.00 Uhr). Die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch ist erstmals seit 2008 bei Sommerspielen vertreten.
Bölk, deren Mutter Andrea schon bei Olympia 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta für den DHB um Medaillen spielte, warnte vor dem südkoreanischen Handballstil. "Die Spielerinnen sind klein, quirlig und haben eine hohe Pass-Geschwindigkeit. Das ist ein ganz anderer Handball als der europäische. Das ist unangenehm, weil wir diesen Style nicht so gewohnt sind", befand die Rückraumspielerin, die das deutsche Aufgebot gemeinsam mit Alina Grijseels anführt.
Gaugisch verglich die Gegnerinnen mit den Japanerinnen, gegen die man bei der WM im Dezember in letzter Sekunde mit 31:30 gewonnen hatte. "Das Gefährlichste ist, dass du fast keinen kennst", sagte der 50-Jährige. Mit Ryu Eun-Hee von Champions-League-Sieger Györi Audi ETO KC haben die Südkoreanerinnen nur eine Spielerin im Kader, die in Europa spielt.
dpa, red