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    Jugend-Bundesliga Handball

    13.07.2024, 20:42

    Aus 17:14 wird gegen Portugal ein 17:21

    Deutschland zittert sich in die Hauptrunde der Junioren-EM

    Der Modus der Junioren-EM in Handball setzte sowohl Deutschland wie auch Portugal trotz zwei Siegen im Gruppenfinale unter Druck. In einem von den Deckungsreihen dominierten Abnutzungskampf legte die DHB-Auswahl auch dank Frederik Höler lange vor, unterlag am Ende aber nach einer schwachen Schlussphase mit 17:21 (11:9).

    Deutschland, Junioren-EM, Handball
    Deutschland kassierte nach einem 17:14 eine 17:21-Niederlage. Jurij Vodušek / Rokometna zveza Slovenije

    Aufgrund des komplizierten Turnierverlaufs ging es zwischen Deutschland und Portugal bei der Junioren-EM in Slowenien um den Gruppensieg und den sicheren Einzug in die Hauptrunde - auch wenn aufgrund der Ergebnisse in den Gruppen A und C der Verlierer angesichts der teils deutlichen Siege gegen Serbien und Griechenland auf den Platz für den besten Zweiten dieser drei Gruppen hoffen konnte. Der Gruppensieger hätte allerdings auch die vermeintlich leichteren Gegner in der Hauptrunde.

    Deutschland startete gut in die Partie: Der erste Angriff von Portugal endete mit einem Ballverlust und auf der Gegenseite erzielte Jan Schmidt den ersten Treffer. Den ersten Gegentreffer beantwortete zudem Torsten Anselm umgehend, dann aber schlichen sich auch in der Offensive des DHB-Teams Fehler ein. Ein Doppelschlag von Tomas de Campos Morais Teixeira ließ die Führung wechseln, die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger zog aber jeweils umgehend nach.

    Die Chance auf die erneute Führung wurde allerdings zunächst mehrfach vergeben, auch weil Diogo Rema Marques im portugiesischen Tor mehrfach glänzend parierte. Die DHB-Deckung stand in der umkämpften Partie aber ebenfalls gut und so konnte Jarnes Faust seine Auswahl mit einem Siebenmeter beim 6:5 nach gut einer Viertelstunde wieder in Vorlage bringen. Damit nicht genug: David Móré und Torsten Anselm legten zwei weitere Treffer zum 8:5 nach.

    Eine Hinausstellung bremste den deutschen Lauf etwas, bis zum 11:8 blieb es aber beim Drei-Tore-Abstand. Tore waren unterdessen aufgrund der gut verschiebenden Deckungsreihen und der Paraden, bei denen sich Frederik Höler auf Augenhöhe mit seinem starken Gegenüber zeigte, Mangelware geworden. Wie Deutschland kam auch Portugal in den letzten acht Minuten des ersten Abschnitts nur auf ein Tor, wenige Sekunden vor der Sirene traf Jose Luis Correia Ferreira.

    Nur sechs deutsche Tore nach der Pause

    Mit einem 11:9 ging es in den zweiten Abschnitt, in dem Fritz-Leon Haake umgehend wieder für eine Drei-Tore-Führung sorgte. Da Jan Schmidt und Elias Newel den nächsten portugiesischen Treffer doppelt beantworteten, wuchs der Abstand beim 14:10 auf vier Tore an. Den Grundstein legte Deutschland in der Deckung und mit einem weiterhin starken Höler, der in dieser Phase mehrfach glänzend parierte. Die Chancenverwertung im Angriff blieb allerdings ein Thema und verhinderte ein weiteres Davonziehen.

    Martin Heuberger verteilte die Spielanteile mit Blick auf den weiteren Turnierverlauf - auf beiden Seiten des Spielfelds war der Einsatz in der weiter intensiv geführten Partie dabei weiter hoch. Aufgrund der Offensivprobleme griffen beide Trainer dabei zum Mittel des siebten Feldspielers. Portugal nutzte einen Ballverlust für einen Treffer in das verwaiste Tor und bekam in der Mitte des zweiten Abschnitts zerfahrenen Begegnung mehrfach die Chance auf den Anschluss.

    Doch dies blieb ungenutzt, auch weil Frederik Höler einmal mehr glänzend parierte. Deutschland beließ den siebten Feldspieler in der Folge wieder auf der Bank und versuchte es in der Defensive mit einer 5:1-Deckung gegen die weiter in Überzahl angreifenden Portugiesen. Diesen gelang nach einer Auszeit durch Jose Luis Correia Ferreira dann nach fünf torlosen Minuten doch der Anschlusstreffer - Deutschland wartet zu diesem Zeitpunkt über zehn Minuten auf einen Treffer.

    Die Durststrecke beendete dann aber ein Siebenmeter von Jarnes Faust zum 16:14, den Anton Preußner mit einer Einzelaktion herausgeholt hatte. Der Knoten schien nun gelöst, Torsten Anselm setzte das 17:14 und die Zeit schien für Deutschland zu laufen. Doch ein Ballverlust, auf den ein Gegenstoßtreffer der Portugiesen und eine Zeitstrafe gegen das DHB-Team öffnete die Tür für den Gegner, der in Überzahl den erneuten Anschlusstreffer erzielte.

    Statt eines möglichen 18:14 stand vier Minuten vor dem Ende nach einem weiteren Treffer der Portugiesen ein 17:17 auf der Anzeigetafel, das Portugal aufgrund der besseren Tordifferenz für den Gruppensieg reichen würde. Und der Negativlauf setzte sich fort, ein abgefälschter Wurf sorgte für den Führungswechsel. Das DHB-Team haderte mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter - und dem Pfosten. Nur sechs Tore im zweiten Abschnitt waren am Ende zu wenig, aus einem 17:14 wurde am Ende ein 17:21.

    Für ein Aufatmen sorgten am Ende die Ergebnisse der Gruppen A und C: Die Tordifferenz von +16 beschert Deutschland vor Frankreich (0) und Nordmazedonien (+10), die ebenfalls auf 4:2 Punkte kamen, den ersten Platz im Quervergleich der Gruppenzweiten und somit das glückliche Weiterkommen in die Hauptrunde. In dieser warten nun allerdings drei Gruppensieger.

    Deutschland - Portugal 17:21 (11:9)

    Deutschland: Frederik Höler (13 Paraden), Julian Buchele; Jan Schmidt 6, Jarnes Faust 4, Torsten Anselm 4, David Móré 1, Elias Newel 1, Fritz-Leon Haake 1, Marvin Siemer, Tim Gömmel, Anton Preußner, Henri Pabst, Magnus Grupe, Nicholas Schley, Connar Battermann, Florian Scheerer

    Portugal: Diogo Rêma Marques (13 Paraden), Bernardo Miguel Simão de Almeida; Ricardo Brandão 5, José Luís Correia Ferreira 4, Nuno Oliveira 3, Tomás de Campos Morais Teixeira 3, Filipe Monteiro 2, Gabriel Conceicao 2, Miguel Oliveira 1, João Martim Rodrigues Magalhães 1, Antonio Machado, Bruno Correia, Rafael Vasconcelos, Alfonso Maria Freire Mendes, Ricardo Rocha, Martim Gonçalves

    Zuschauer: 109 (Lasko, SLO)
    Strafminuten: 6 / 6
    Disqualifikation: João Martim Rodrigues Magalhães (nach Gesichtstreffer)

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