11.05.2024, 18:06
Kroatien erneut zu stark für Deafboys
Die Deafboys, wie sich die Handball-Nationalmannschaft der Gehörlosen selbst bezeichnet, hat die Heim-EM in Freudenthal mit Silber abgeschlossen. Im Finale war einmal mehr das Team aus Kroatien zu stark, die Gäste sicherten sich mit einem 27:21 den Titel. Das Team von Bundestrainer Alex Zimpelmann sicherte sich unterdessen das Ticket zu den Deaflympics im nächsten Jahr in Tokio.
Während Deutschland in der Vorrunde erst Serbien und dann Frankreich besiegte, gab es zum Abschluss der Gruppenphase ein klares 22:32 gegen Kroatien. Im Finale kam es zur Neuauflage und diese schien zunächst einen anderen Verlauf zu nehmen: Bis zur neunten Spielminute konnten die Spieler um Mannschaftskapitän Dominik Götz einen 5:2 Tore Vorsprung herausarbeiten.
Nach der Auszeit der Kroaten kamen diese heran und gingen in Führung. Wer jedoch gedacht hat, dass Kroatien jetzt davonzieht, lag falsch. Die deutsche Manndeckung gegen den Spielmacher der Kroaten, Pero Jukic, zahlte sich aus. Die gegnerischen Angriffe konnten immer wieder erfolgreich ausgebremst werden und mit der Unterstützung der Halle hielten die Deafboys weiter mit. Mit einem 10:10 ging es in die Kabinen.
In Hälfte zwei erhöhten die Kroaten das Tempo. Aber auch hier konnten die Deafboys zunächst mithalten. Noch in der 39. Minute stand es 14:14. Die Einstellung der deutschen Mannschaft passte, die Emotionen nach wie vor sehr hoch. Immer wieder keimte Hoffnung auf. Doch die Kroaten waren einfach zu clever und spielten immer wieder ihre Klasse aus. Letztendlich gewannen sie mit 27:21 und sind verdient Europameister.
Bundestrainer Alex Zimpelmann erklärte nach dem Spiel: "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben gut hinein gefunden und immer wieder Lösungen im Angriff gefunden. Die Taktik, die wir uns ausgedacht haben, gibt auf. Wir haben diszipliniert gespielt, aber leider dann doch verloren. Und das tut einfach weh." Der Player oft the Match wurde Jörg Tomaschewski.
Im Spiel um den dritten Platz setzte sich zuvor Favorit Frankreich gegen Serbien durch. Nur zu Beginn konnte der Außenseiter mithalten. Zug um Zug übernahm Frankreich die Initiative und siegte souverän gegen die Männer vom Balkan, die im Spiel zwei rote Karten kassierten, mit 40:19 und gewann damit die Bronzemedaille. Der Player oft the Match wurde der Franzose Alan Poultier.
Im Halbfinale hatte sich Deutschland gegen Frankreich mit 26:21 durchgesetzt - der Einzug ins Finale der Gehörlosen-EM bescherte den Deafboys auch das sichere Ticket zu den Deaflympics in Tokio im kommenden Jahr. Kroatien hatte sich am Vortag mit 34:23 gegen Serbien durchgesetzt.
Johannes Weber, dgsv, cie