20.01.2024, 08:18
"Druck ganz klar bei uns"
Wenn Deutschland gegen Österreich dann geht es nicht nur um zwei Punkte für die Hauptrunde und im Kampf um das Halbfinale. Auf der einen Seite der Gastgeber, der den Großteil der Fans in der Kölner Lanxess-Arena hat. Zum anderen aber auch das Überraschungsteam Österreich, das sich mit begeisternden Auftritten die Sympathien der Fans erobert hat. Das war gegen Ungarn schon zu sehen.
"Für uns war es unheimlich wichtig gewesen, dass wir das Spiel gewonnen haben. Jetzt haben wir alle Chancen auf unserer Seite. Ich hoffe, dass wir jetzt auch im ersten Spiel in der neuen Halle alle Fehler rausgelassen haben und jetzt können wir es auch genießen und uns von der Atmosphäre tragen lassen", richtete Rune Dahmke nach dem 26:24 über Island schon den Blick nach vorne.
"Österreich ist sicher die große Überraschung des Turniers. Sie schreiben mit jeder Minute auf dem Parkett Handballgeschichte für Österreich. Sie sind auf einem absoluten Hoch und haben gar nichts zu verlieren. Das ist eine gefährliche Ausgangsposition vor so einem Spiel. Wir haben den Druck ganz klar bei uns. Nichtsdestotrotz denke ich, dass wir die bessere Mannschaft sind. Wenn wir unsere Qualität bringen, dann sind wir auch zurecht der Favorit", so der Kieler.
Dem 30-Jährigen fehlt nach eigener Aussage "noch ein wenig der Rhythmus" im Spiel, gegen Island sammelte er zum ersten Mal mehr Einsatzminuten als sein Gespannpartner Lukas Mertens. Im Vorfeld konnte der Flügelspieler nur individuell trainieren, verpasste auch die Testspiele gegen Portugal. "Jetzt ist auch wenig Handballtraining, daher war es gut die Minuten zu bekommen."
"Sie sind in der Lage alle großen Mannschaften zu schlagen oder Punkte mitzunehmen. Das ist ein Gegner, der nicht zu unterschätzen ist. Man muss sich vielleicht jetzt noch ein bisschen mehr auf sie einstellen, weil man sie im Vorfeld nicht auf dem Schirm hatte", betont Rechtsaußen Timo Kastening und warnt: "Wenn man sich mal den gesamten Kader anschaut, dann haben sie da absolute Leader wie Lukas Hutecek vom TBV Lemgo Lippe oder Mykola Bilyk vom THW Kiel. Sebastian Frimmel, der jetzt bei Szeged spielt, ist einer der besten Linksaußen."
Ein Faktor soll auch die Lanxess-Arena werden. "Für mich ist es ganz klar meine Lieblingshalle, wenn Handball-Deutschland zusammenkommt. Was hier abgeht, das ist schon phänomenal. Es ist schon so komprimiert, obwohl so viele Leute da sind - das beflügelt einen", sagt Dahmke und auch Timo Kastening betont: "Von Minute zu Minute hat sich die Stimmung noch einmal gesteigert und am Ende war es eine absolute Explosion. Das hat so viel Spaß gemacht hier zu spielen. Die Eindrücke, die ich als Zuschauer hatte, die haben sich heute bestätigt."
"Da geht noch ein bisschen was in Köln. Das Spiel hat dazu aber auch gepasst. Uns hat auch ein wenig die Energie gefehlt und ich habe es hier schon lauter erlebt", sieht hingegen der verletzte Patrick Groetzki noch Steigerungspotential bei den Schlachtenbummlern in der Domstadt und betonte aber: "Die letzten Minuten, als die Leute da sein mussten, da war es richtig laut und da haben sie es den Isländern noch schwerer gemacht. Da freuen wir uns auf die nächsten Spiele."
chs