25.01.2024, 10:52
Vier wissen, wie man die Dänen schlägt
Der letzte Pflichtspielerfolg der deutschen Handballer über Dänemark ist fast auf den Tag genau acht Jahre her. Am 27. Januar 2016 gewann das DHB-Team bei der EM in Polen mit 25:23 gegen die Dänen. Schon damals mit dabei: Kai Häfner, Rune Dahmke, Jannik Kohlbacher und Andreas Wolff.
Ob das alte Video vom EM-Wunder 2016 nochmal rausgekramt wird, mochte Rune Dahmke nicht verraten. Doch die Situation, so der emotionale Leader von Deutschlands Handballern, sei "ähnlich. Dänemark ist völlig zu Recht der hohe Favorit. Aber ich glaube nicht, dass wir chancenlos sein werden." Dahmke grinste.
Doch die deutschen Handballer und ihre Fans müssen schon tief in ihrem Gedächtnis kramen, um sich an den letzten Sieg einer deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Dänemark zu erinnern. Denn die vergangenen drei Partien gegen den Nachbarn aus dem Norden endeten mit drei Niederlagen. Das waren die beiden klaren Pleiten beim EHF Euro Cup im vergangenen Jahr (23:30 und 21:28) und die knappe 25:26-Hauptrunden-Niederlage bei der EM 2018.
Hoffnung macht indes die Tatsache, dass mit Kai Häfner, Rune Dahmke, Jannik Kohlbacher und Andreas Wolff vier Spieler aus der aktuellen Mannschaft beim bislang letzten Sieg 2016 schon dabei waren. Kohlbacher steuerte einen Treffer bei, Dahmke netzte zweimal ein, der zu diesem Spiel nachnominierte Häfner brauchte für seine drei Tore keinerlei Eingewöhnungszeit und Wolff parierte zwölf Würfe der Dänen.
Und die Ausgangslage ist ähnlich: Wie damals beim sensationellen Titelgewinn in Polen halten sich die Erwartungen an das junge deutsche Team vor den EM-Medaillenspielen in Grenzen. Ganz ohne Druck wollen die DHB-Spieler über sich hinauswachsen, der Heimvorteil mit 20.000 lärmenden Fans im Rücken soll Deutschland ins Endspiel tragen. "Ich weiß, dass in dieser Halle auch kleine Wunder entstehen können", sagte Rune Dahmke.
Andreas Wolff glaubt wie Rune Dahmke ganz fest an die Sensation gegen die Dänen. Wie hoch er die deutschen Chancen einschätzt? "100 Prozent", antwortete der Torhüter keck: "Wir sind nicht im Halbfinale, um uns dafür abzufeiern. Sondern wir sind im Halbfinale, um das Turnier gegebenenfalls zu gewinnen."
Andreas Wolff weiß, wie das geht. Wie Rune Dahmke, Jannik Kohlbacher und Kai Häfner gehört er zu den vier verbliebenen 2016-Europameistern im aktuellen DHB-Team. Er könnte stundenlang von damals referieren, doch auch sein Mitspieler Jannik Kohlbacher weiß: "Alte Floskeln bringen uns leider nicht weiter." Aber vielleicht gelingt ja in Köln ähnliches wie vor acht Jahren in Breslau.
Daniel Duhr mit Material SID