21.07.2024, 12:12
Vorbereitung auf U18-EM
Am 07. August startet in Montenegro die U18-Europameisterschaft. Im Vorbereitungsendspurt blieb das Team von Emir Kurtagic weiterhin unbesiegt, trennte sich von Portugal mit 28:28.
Irgendwann muss auch die in den vergangenen Monaten so erfolgreiche Mannschaft mal einem Rückstand hinterherlaufen. Das war klar. Aber das Team hat sich auch dank der Erfolge in den vergangenen Wochen so viel Selbstvertrauen verschafft, dass die Nerven auch keinen Streich spielen, wenn keine Führung auf der Anzeigetafel steht.
Die energisch loslegenden Portugiesen stellten die DHB-Auswahl vor diese ungewohnte Situation. Bis zur 25. Minute jagte das Team von Bundestrainer Emir Kurtagic und Talentcoach Carsten Klavehn, die gegenüber dem 39:31-Sieg am Vortag eine komplett neue Rückraumformation von Beginn an auf die Platte schickten, den Iberern hinterher.
Die Phase nach einer deutschen Auszeit deutete unter anderem mit zwei blitzsauberen Treffern durch Bennet Strobel vom Kreis sowie guten Aktionen über die Außen bereits Verbesserungen an, sodass Elias Ciudad Benitez‘ Tor nicht von ungefähr den erstmaligen Ausgleich herstellte (11:11, 25.). Drei Minuten später legte der Rhein-Neckar Löwe doppelt zum 14:12 nach.
Wie schon am Freitag waren die Minuten vor der Pause die besten deutschen in der ersten Halbzeit. Insgesamt konnte man an die Leistung jedoch nicht anknüpfen. „Wir dürfen den Freitag, als wir im Angriff eine sehr gute Leistung zeigten nicht überbewerten, und das heutige Spiel auch nicht so kritisch sehen. Es waren zwei lehrreiche Partien, von denen die zweite uns nach dem Neun-Tore-Sieg vor eine psychologisch schwierige Aufgabe stellte. Wir haben den Gegner ganz bestimmt nicht unterschätzt, aber die Unsicherheit aus den ersten Minuten schleppten wir einige Zeit lang mit uns herum", beobachtete Kurtagic.
Die vor der Pause gefundene Angriffspower ging nach Wiederbeginn wieder etwas verloren. Acht Minuten lang gelang kein Feldtor, aber Jan Mudrow traf dreimal aus sieben Metern, sodass das Ergebnis nicht weiter als zum 18:18 einriss. Mudrows fünfter Strafwurf war der erste verworfene. Er stachelte den Braunschweiger weiter an. Aus dem Rückraum erhöhte er auf 20:18 (39.).
Portugal brach diesmal nicht so ein wie knapp 24 Stunden zuvor, trotzdem hatte Deutschland jetzt ein paar Aktionen auf seiner Seite, und zog das Momentum auf seine. Im ausgeglichenen DHB-Kader sticht immer ein anderer Joker - diesmal Phileas Daniel. Zwei Tore und ein Steal vom Magdeburger leiteten das 26:23 ein (48.). Kein Grund für die Südeuropäer, die Flügel hängen zu lassen. Nach einer Auszeit gelangen vier Tore in Folge zur ersten portugiesischen Führung seit langer Zeit.
So leicht das deutsche Angriffsspiel am Freitag von der Hand gegangen war, so schwer fiel es nach dem 26:23, sich in gute Positionen zu spielen. Neun Minuten lang herrschte beim Abschluss Ebbe. Bennet Strobel kam nach dem 27:26 und 28:27 zweimal frei zum Abschluss und egalisierte jeweils. Man wollte ungeschlagen in diesem Jahr bleiben und musste dafür den letzten Angriff verteidigen. Tom Wolf warf sich in den letzten Versuch von Miguel Mendes, blockte den Ball und Deutschland nahm das Unentschieden mit.
"Es hat sich diesmal ein ganz anderes Spiel entwickelt als im ersten Aufeinandertreffen. Dass wir am Ende unter maximalem Druck noch das Unentschieden erreicht haben, zeigt die Einstellung des Teams. Insgesamt bin ich mit beiden Spielen zufrieden. Wir haben viele Erkenntnisse für die EM gewonnen", so der Bundestrainer Kurtagic.
"Es war eine positive Anpassung. Deutschland ist ein körperlich sehr starkes Team und in der ersten Partie haben wir dies gespürt. Wir waren jetzt auf die Intensität, die sie ins Spiel bringen können, vorbereitet", so Portugals Coach Nuno Santos auch mit Blick auf die 31:39-Niederlage am Freitag. "Wir haben diesmal besser verteidigt und wir konnten das Spiel ausgeglichener gestalten, wir hatten auch eine hohe Intensität."
Portugal: Silva, B. Sousa Fernandes; Lourenco (4), T. Sousa, Sequeira (5), Anastacio (3), Novais (3), Samudio, Nunes (3), Mendes (4), G. Sousa (4), Gomes, F. Oliveira (2), Carvalho, G. Oliveira
Deutschland: Stieglitz, Durmic; Krügele (3), Kusche, Sprößig (1), Zink (1), Wolf, Voß (2), Mudrow (9/5), Strobel (5), Karrenbauer (1), Wanjura (1), Schröder (1), Ciudad Benitez (3), Daniel (2).
Zuschauer: 105
Schiedsrichter: Tiago Felix / Paulo Barbosa (POR)
chs, DHB