22.06.2024, 22:44
Schlechte Chancenverwertung gegen rustikale Französinnen
Deutschland geht nach der 27:29-Niederlage gegen Frankreich im letzten Vorrundenspiel der U20-Weltmeisterschaft in Nordmazedonien mit null Punkten in die Hauptrunde. Die Niederlage gegen das verlustpunktfreie französische Team war vollkommen unnötig, allerdings ließ die Mannschaft von Christopher Nordmeyer zahlreiche Chancen ungenutzt und es unterliefen erneut zu viele individuelle Fehler.
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Im wichtigen letzten Vorrundenspiel gegen Frankreich begann Christopher Nordmeyer mit Marie Weiss im Tor, Alina Gaubatz und Sabrina Tröster auf den Außenpositionen sowie Ida Petzold am Kreis. Im Rückraum setzte der Coach der DHB-Auswahl diesmal mit Matilda Ehlert, Lotta Röpcke und Julika Birnkammer.
Und Lotta Röpcke vom VfL Oldenburg sorgte in der zweiten Spielminute mit einem sehenswerten Treffer aus dem Rückraum für die 1:0-Führung für das deutsche Team. Doch den Franzosen gelang es die Partie zu drehen - Nina Dury und Enola Borg sorgten für die 2:1-Führung.
Wie schon tags zuvor gegen Spanien liefen das deutsche Team erst einmal einem Ein-Tor-Rückstand hinterher. Julika Birnkammer versäumte es nach einem gewonnenen Ball in der Deckung das 6:5 zu erzielen. Die Rückraumspieler vom TSV Haunstetten, die zur neuen Saison zum Zweitligisten ESV 1927 Regensburg wechselt, scheiterte freistehend.
Im Gegenzug warf Lylou Borg ihr Team mit 6:5 in Front. Doch nun gelang es dem DHB-Team die Führung zu übernehmen: Nach dem 6:6-Ausgleich von Lotta Röpcke gelang Deutschland ein Treffer durch Ariane Pfundstein. Die Kreisläuferin netzte zum 7:6 ein - beide Seiten waren aufgrund von jeweils einer Zeitstrafe dezimiert.
Auch wenn die Franzosen nun noch einmal ausgleichen konnten, gelang Deutschland der Doppelschlag durch Lotta Röpcke und Nieke Kühne, ging mit 9:7 in Führung. Frankreich glich erneut aus, Ariane Pfundstein sorgte für die 10:9-Führung für die DHB-Auswahl.
Doch nun unterliefen dem deutschen Team zahlreiche Fehler, die die Französinnen eiskalt bestraften und durch einen 5:0-Lauf mit 14:10 führten. Kurz vor der Pause enteilten die ganz in blau gekleideten Französinnen bis auf 18:13. Lotta Röpcke und Nieke Kühne konnten für das DHB-Team noch auf 15:18 verkürzen. Mit diesem Ergebnis gingen beide Mannschaften in die Halbzeitpause.
Auch im zweiten Durchgang eröffnete Lotta Röpcke den Torreigen, sie verkürzte schnell für das deutsche Team auf 16:18. Doch die Französinnen bekamen im Gegenzug einen Siebenmeter zugesprochen und konnten so durch Lylou Borg die Drei-Tore-Führung wiederherstellen.
Doch auch wenn für das deutsche Team nicht alles nach Wunsch lief, stand die Deckung mit einer gut aufgelegten Marie Weiss im Gehäuse. Und die DHB-Auswahl holte Tor um Tor auf und glich in der 45. Minute zum 22:22 aus. Doch ein Überzahlspiel konnte Deutschland nicht nutzen: Die Französinnen konnten in Unterzahl zwei Treffer erzielen und gingen mit 24:22 in Führung. Wenig später erhöhte Lilou Pintat auf 25:22.
Fünf Minuten und zehn Sekunden vor dem Spielende nahm Christopher Nordmeyer noch eine Auszeit. Bei drei Toren Rückstand brachte er die siebte Feldspielerin für Marie Weiss, zudem agierte die DHB-Auswahl nun mit zwei Kreisläuferinnen. Allerdings dauerte diese Maßnahme nur 67 Sekunden an - Lilou Pintat kassierte nach einem Foul an Nieke Kühne eine Zeitstrafe. Und die Blombergerin erzielte in der 57. Minute noch den 24:26-Anschlusstreffer.
Ausgerechnet Keeperin Marie Weiss unterlief in der Schlussphase ein schlimmer Abspielfehler: Sie spielte den Ball auf Lylou Borg, die auf Nina Dury passte. Die französische Spielerin mit der Nummer 14 konnte mühelos zum 28:25 einnetzen. Doch das deutsche Team kämpfte noch einmal und verkürzte durch Sabrina Tröster und einen durch Madita Probst verwandelten Siebenmeter auf 27:28. Doch im Gegenzug gelang Lilou Pintat der 29:27-Endstand.
Eine vollkommen unnötige Niederlage kassierte die DHB-Auswahl im dritten Spiel der U20-WM in Nordmazedonien. Lotta Röpcke, die mit acht Treffern erfolgreichste Torschützin der gesamten Partie war, wurde nach dem Spiel zur besten Spielerin des Spieles gewählt und ausgezeichnet.
Für das deutsche Team geht es in der Hauptrunde am Montag mit dem Duell gegen Schweden (16.15 Uhr) und am Dienstag gegen China (20.15 Uhr) weiter, allerdings nimmt die Nordmeyer-Truppe keinen Zähler mit und steht so schon im Duell mit den Tre Kronor unter Siegzwang.
Frankreich: Lehuault Parc (15/1 Paraden), Tignon; Errard (2), Karamoko (1), Tucella (1), Texier (5/2), Sissoko Dabo (2), Dury (2), Monteillet, E. Borg (3), Perret (2), Mbata (1), Colinot, Genyah, Pintat (6), L. Borg (4/1)
Deutschland: Weiss (10 Paraden), Lorisch; Fuchs, Watzl, Probst (2/2), Kühne (5), Ehlert (1), Bianco (1), Däuble (2), Röpcke (8), Ruwe, Tröster (2), Pfundstein (2), Gaubatz (2), Birnkammer, Petzold (2)
Zuschauer: 76
Schiedsrichter: Novica Mitrovic / Miljan Vesovic (MNE)
Siebenmeter: 3/5 ; 2/3
Strafminuten: 12/10
Disqualifikation: Petzold (53., 3. Zeitstrafe)
Markus Hausdorf