24.05.2024, 06:30
Modus, Teilnehmer, TV
In rund einem Jahr erfolgt der Anwurf bei der Handball-WM 2025: Im nächsten Januar wird in Kroatien, Dänemark und Norwegen der Titel bei der Handball-Weltmeisterschaft ausgespielt. Vor der Auslosung am 29. Mai ist nur noch ein Startplatz offen. handball-world gibt einen ersten Überblick über die Spielorte, den Modus und die qualifizierten Mannschaften.
Fünf nationale Handballverbände bekundeten ihr Interesse an der Ausrichtung des Turniers: Die Schweiz, Ungarn sowie in einer gemeinsamen Bewerbung am Ende Kroatien, Dänemark und Norwegen. Die Dreierbewerbung erhielt am 28.02.2020 in Kairo den Zuschlag zur Turnierausrichtung.
Es ist die erste von drei Organisatoren ausgerichtete Weltmeisterschaft der Männer, die insgesamt dritte in mehreren Ländern. Kroatien richtete bislang die WM 2009 aus, Dänemark war 1978 alleine und 2019 gemeinsam mit Deutschland schon Turnierorganisator. Für Norwegens Verband ist es die erste Handball-WM der Männer.
Dänemark schickt die Jyske Bank Boxen zu Herning (15.000 Zuschauer) ins Rennen, trägt dort zwei Vorrundengruppen und eine Hauptrundengruppe aus. Norwegen plant aktuell nur noch mit der Telenor Arena in Oslo (15.000). Neben zwei Vorrundengruppen und einer Hauptrundengruppe sollen auch zwei Viertelfinals, ein Halbfinale und die Medaillenpartien hier ausgetragen werden.
Kroatien hat drei Spielorte, darunter mit Porec (3.700) die kleinste Halle des Turniers. Hier soll neben einer Vorrundengruppe auch der President´s Cup ausgespielt werden. In der Vorrunde werden auch Varazdin (5.200) und die Arena Zagreb (15.200) Spielort werden. Beide Orte beherbergen dann anschließend auch eine Hauptrundengruppe. In Kroatiens Hauptstadt werden dann auch zwei Viertelfinals und ein Halbfinale ausgespielt.
Die 32 Mannschaften starten in acht Vorrundengruppen zu je vier Mannschaften. Während die Gruppenvierten nur noch im Anschluss den President´s Cup ausspielen, geht es für die drei besten Teams einer Vorrundengruppe in der Hauptrunde weiter. Die zwei besten Teams in den Sechsergruppen schaffen den Sprung ins Viertelfinale, im KO-Modus geht es dann weiter.
Die Topteams haben am Ende neun Partien bestritten. Die Teams im President´s Cup kommen mit Platzierungsspiel auf sieben Partien, die Mannschaften auf den Positionen 3-6 in den Hauptrundengruppen haben hingegen nur sechs Partien absolviert.
Die drei Gastgebernationen Kroatien, Dänemark und Norwegen waren automatisch qualifiziert. Der Weltverband vergab zudem eine Wildcard an die USA, mit Blick auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles (wir berichteten).
Über die Asienmeisterschaft haben sich Bahrain, Japan, Katar und Kuwait für die Handball-WM qualifiziert. Bei der Meisterschaft für Süd- und Zentralamerika konnten Brasilien, Argentinien und Chile ein WM-Ticket holen. Über die Afrikameisterschaft können sich gleich fünf Teams direkt qualifizieren - neben den Halbfinal-Teilnehmern Ägypten, Tunesien, Kap Verde und Algerien sicherte sich Guinea das fünfte WM-Ticket.
Deutschland, Schweden und Frankreich schafften den Sprung über den Einzug ins Halbfinale der Handball-EM. Elf weitere Startplätze in Europa wurden über eine zusätzliche Qualifikationsphase vergeben. Die Hauptrundenteilnehmer und fünf Vorrundendritte der Handball-EM trafen dabei entweder auf Georgien, einen der sechs Vorrundenvierten oder einen Qualifikanten - in einer ersten Qualifikationsrunde hatten sich Estland, Italien, Litauen und die Slowakei durchgesetzt. Die Duelle wurden am Finalwochenende der Handball-EM ausgelost.
» Auslosung Play-offs Europa für Handball-WM
Für die größte Sensation sorgte dabei Italien, das Montenegro zweimal besiegen konnte. Erst im Siebenmeterwerfen konnte sich Slowenien gegen die Schweiz behaupten. Hauchdünn setzte sich Spanien mit 54:53 gegen Serbien durch, auch Nordmazedonien und die Färöer trennten beim 61:60 nach zwei Duellen nur ein Tor und auch die Niederlande hatten viel Mühe mit Griechenland. Weitere WM-Tickets gingen an Tschechien, Island, Österreich, Ungarn, Polen und Portugal.
Den Startplatz für Nordamerika und die Karibik sicherte sich Kuba. Ende Mai rückte dann auch die Schweiz über eine Wildcard nach, auch Serbien als Elfter der vergangenen WM und Montenegro als Vierzehnter bei der letzten EM hatten sich Hoffnungen auf eine Wildcard gemacht. Damit kommen von 32 Teams insgesamt 18 aus Europa. Die Vorrundengruppen werden am 29. Mai um 19.30 Uhr in Zagreb ausgelost.
Alle deutschen Auftritte werden im klassischen Fernsehen bei ARD und ZDF gezeigt - zumindest war 2018 vermeldet worden, dass das erworbene Rechtepaket bis 2025 läuft.
Welche Partien von welchem Sender übertragen werden, wird erst kurz vor dem Start der Handball-WM bekannt werden. Die ARD überträgt mit Blick auf das Stammpublikum ungern an einem Sonntagabend, das ZDF ungern an einem Donnerstagabend zur Prime-Time. Bei den vergangenen Turnieren wurde ein mögliches Endspiel mit deutscher Beteiligung in der ARD, ein mögliches Halbfinale vom ZDF übertragen worden.
Der Online-Sender sportdeutschland.tv übertrug alle Partien der WM 2023 kostenpflichtig im Livestream, 15 Spiele ohne deutsche Beteiligung waren zudem bei der letzten WM bei Eurosport im Free-TV zu sehen. Bei der Handball-EM hatte Dyn alle Spiele für Abonnenten im Angebot. Eine erneute Sublizenzierung an einen Partner ist wahrscheinlich, bislang aber noch nicht kommuniziert.
Der Vorverkauf der ersten Eintrittskarten hat begonnen. Sämtliche Vorverkaufsoptionen können über die offizielle Turnierseite "Inspired by Handball" angesteuert werden. Norwegen organisiert seinen Vorverkauf über den Anbieter Eventim, Dänemark hat sich für Ticketmaster entschieden und bei Kroatien wird das Ticketing via Ulaznice abgewickelt.
Die Vorrundengruppen wurden am Mittwoch, 29. Mai 2024, ab 19.30 Uhr in Zagreb ausgelost. Deutschland trifft in Herning auf Polen (15.01.), die Schweiz (17.01.) und Tschechien (19.01.). Die Eidgenossen starten zunächst gegen Tschechien und haben zum Abschluss das Duell mit Polen. Österreich bestreitet seine Vorrundenpartien im kroatischen Porec. Nach der Auftaktpartie gegen Kuwait am 14. Januar folgen Duelle mit Katar (16.01.) und Frankreich (18.01.).
Die Lostöpfe hat die IHF mittlerweile offiziell bestätigt, sie orientieren sich aber immer am Ergebnis der WM 2023 und für die europäischen Mannschaften an der Handball-EM 2024. Der Weltmeister, also Dänemark, führt die Rangliste traditionell an. Auch Deutschland befindet sich in Lostopf 1 neben Frankreich, Schweden, Ungarn, Slowenien, Norwegen und Ägypten.
Österreich ist durch seinen achten Platz bei der Handball-EM im zweiten Lostopf. Nach ihrer Wildcard ist die Schweiz hingegen in Lostopf 4 gelandt, damit drohte dem Team von Andy Schmid eine schwierige Vorrundengruppe.
Acht Nationen wurden von den Gastgebern für die Spielorte gesetzt. Neben Dänemark wird auch Deutschland seine Vorrundenpartien in Herning spielen. Damit ist auch klar, dass das Gislason-Team in der Hauptrunde gegen den Weltmeister spielt.
Norwegen als Team der Gruppe E hat sich mit Schweden ebenfalls ein Nachbarland in die Gruppe F als möglichen Hauptrundengegner geholt. Beide Vorrundengruppen werden wie die entsprechende Hauptrunde in Oslo ausgetragen. Aus dieser Gruppe würde sich ein deutscher Viertelfinalgegner ermitteln. Die norwegische Hauptstadt ist Spielort für zwei Viertelfinals, ein Halbfinale und den Finaltag, wenn die Medaillen vergeben werden.
Österreich absolviert seine Vorrunde in Porec und würde beim Einzug in die Hauptrunde dann auf Ungarn treffen, das bereits am Hauptrundenspielort Varazdin spielt.
Der dritte Ausrichter Kroatien wird in der Arena Zagreb die Gruppe H spielen und hat sich ebenfalls aus regionalen Gesichtspunkten für Slowenien als Team für die Gruppe G und möglichen Hauptrundenkontrahenten entschieden.
Für das Team Austria könnte es also ein klangvolles Viertelfinale geben - möglicherweise trifft ÖHB-Teamcoach Ales Pajovic auf sein Heimatland Slowenien oder seinen Amtsvorgänger Dagur Sigurdsson. Das Viertelfinale und ein Halbfinale würde das ÖHB-Team in Zagreb bestreiten, nur für den Finaltag müsste man nach Norwegen übersiedeln.
Die Vorrunde wird vom 14.-20. Januar an insgesamt fünf verschiedenen Spielorten durchgeführt. Die Gruppenvierten absolvieren in Porec den President´s Cup vom 21.-28.01. Parallel startet in Herning, Oslo, Varazdin und Zagreb die Hauptrunde. Die jeweils beiden besten Teams einer Hauptrundengruppe erreichen das Viertelfinale, das wie auch das Halbfinale in Oslo und Zagreb ausgespielt wird. Norwegens Hauptstadt ist dann Austragungsort für die Medaillenpartien.
chs