04.11.2024, 09:55
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Der Verein, in dem alle nur zwei Mal pro Woche trainieren
Um Jugendliche im Verein zu halten, hat sich KLG Håndbold aus Dänemark zu einem radikalen Schritt entschieden: weniger Trainings. Die Forschung gibt ihnen recht.
Wie oft die Woche sollte ein Handball-Team trainieren? Beim dänischen Verein KLG Håndbold ist die Antwort klar: zwei Mal. Der Verein aus Lind im Zentrum Dänemarks hat rund 300 Mitglieder. Alle Teams ab 11 Jahren haben maximal zwei wöchentliche Trainingseinheiten. Die Trainingszeit beträgt 2 x 60 Minuten bis 13 Jahre, dann wird sie auf 2 x 90 Minuten erhöht. Warum?
"Wir wollen den Jugendlichen mit einem Handballangebot entgegenkommen, das ihnen auch andere Aktivitäten während der Woche ermöglicht, sowohl sportliche als auch nicht-sportliche", sagt Malene Dalgaard-Hansen von KLG Håndbold. "Auf diese Weise hoffen wir, mehr junge Menschen zum Wohle des Vereins und des dänischen Handballs im Allgemeinen zu halten."
Das sagt die Forschung
Weniger Trainings gleich weniger Drop-out. Das ist die Rechnung von KLG Håndbold. Tatsächlich verliert der Sport allgemein und der Handball im Speziellen die meisten aktiven Spieler:innen zwischen 13 und 19 Jahren. 5 bis 20 Prozent pro Jahr hören mit dem Sport auf, sagt die Forschung. Bei über 700'000 aktiven Vereinsmitgliedern im Deutschen Handball sind das locker 35’000 bis 140'000 Personen. Jedes Jahr.
Gründe für Drop-out gibt es viele. Zu den häufigsten zählen: ein Mangel an Spaß, Verletzungen, die Trainer-Sportler-Beziehung und der Faktor Zeit. Außerdem ist bekannt, dass eine Frühspezialisierung im Sport negative Auswirkungen hat. Sportler:innen sind öfter verletzt oder verlieren schneller die Lust.
Eine schwedische Studie mit Nachwuchsathlet:innen zwischen 10 und 19 Jahren fand heraus, dass diejenigen Kinder, die dem Sport am längsten treu blieben, auch diejenigen sind, die mehrere Sportarten ausübten. Vielfalt ist also gut für alle Sportarten. Aber um in mehreren Vereinen aktiv zu sein, brauchen Kinder und Jugendliche: Zeit.
Breitensport und Talententwicklung
Sich dem klassischen Mechanismus "Je älter, desto mehr Training" zu widersetzen, braucht Mut. "Kein Spieler und keine Spielerin ist wichtiger als das Team, und kein Team ist wichtiger als der Verein", sagt Dalgaard-Hansen.
Das bedeute aber nicht, dass der Verein Kompromisse bei der Entwicklung einzelner Spieler:innen eingehe. "Die Forschung zeigt, dass Kinder und Jugendliche mit dem Sport fortfahren, wenn sie Entwicklung und Fortschritte spüren. Daher arbeiten wir täglich mit angepasstem Training 'nach oben' und 'nach unten'", erklärt Dalgaard-Hansen.
Zum Beispiel können ein oder mehrere Athlet:innen in einem der beiden wöchentlichen Trainingseinheiten bei einem älteren Jahrgang mittrainieren. Auch will der Verein keinem Talent im Weg stehen, das den Mut und die Lust hat, in einem anderen Verein auf einem höheren Niveau mit mehr Trainingseinheiten zu spielen. "Unser Fundament ist der Breitensport, in dem Platz für alle sein soll", so Dalgaard-Hansen.
Weniger ist mehr
Eirik Øiestad ist überzeugt, dass mehr Vereine die Idee von weniger Trainings ausprobieren sollten. Der Norweger ist selbst Elterntrainer in Oslo und spricht im Podcast "Pappatrenerne" über seine Erfahrungen. "Zwei gute Trainings sind besser als drei halbgute", sagt er.
Er glaubt, dass weniger Trainingszeiten qualitativ bessere Trainingseinheiten hervorbringen. "Es bietet den oft ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainern mehr Zeit, um zu planen und gut vorbereitet zu sein", so Øiestad.
Wer dabei seine Trainingsplanung mit Learn Handball macht, gewinnt gleich doppelt: Mit Learn Handball lassen sich altersangepasste Trainingspläne erstens qualitativ hochwertig und zweitens zeitsparend zusammenstellen.
Die Zwei-Trainings-pro-Woche-Strategie des KLG Håndbold hat zudem noch einen ganz pragmatischen Vorteil: mehr freie Hallenzeiten. Das schafft wiederum Platz für Angebote wie Schnuppertrainings, mit denen neue Mitglieder gewonnen werden können. "Ich denke, die Idee von KLG wird erfolgreich sein und bin mir zu 100 Prozent sicher, dass es in der Handballwelt ein Bedürfnis für dieses Modell gibt", sagt Eirik Øiestad.
Über Learn Handball
Learn Handball ist das ideale Werkzeug für alle Handballtrainer:innen - egal ob noch ganz neu mit dabei oder bereits mit viel Erfahrung. Learn Handball hilft Dir dabei, während der gesamten Saison ein unterhaltsames und lehrreiches Training durchzuführen - natürlich angepasst an die Altersgruppe und das Niveau Deines Teams.
Insgesamt stehen bei Learn Handball, das von Andy Schmid und Bjarte Myrhol gemeinsam mit zwei Mitstreitern entwickelt wurde, über 700 Videos für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren zur Verfügung.
FAQ 1: Was kann "Learn Handball?"
FAQ 2: Welche Tools bietet "Learn Handball?"
FAQ 3: Welche Vorteile bringt es Learn Handball als Team zu nutzen?
Zudem findet sich neben Kategorien wie "Handball skills", "Injury free" und den "Learn Handball Awards" auch die Rubrik "Learn from the stars". Dort geben einige der größten Handballstars wie u.a. Uwe Gensheimer, Sander Sagosen oder Emily Bölk ihre Tricks weiter.
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Die App soll Inspiration für die Trainer:innen sein. Außerdem wird der Trainingsalltag durch bereits vorgefertigte Trainingspläne und die Möglichkeit, diese digital zu bearbeiten bzw. eigene Übungen hinzuzufügen vereinfacht. Für Fragen zur App, zu Preisen und Modellen steht das Learn-Handball-Team zur Verfügung.
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