vor 1 Tag
Torhüter-Position ist der Lichtblick
Deutschlands Handballer sind im WM-Viertelfinale gescheitert. Am Ende fehlte gegen Portugal ein einziges Tor, aber wie gut steht das Team von Alfred Gislason wirklich da im Vergleich zu den Halbfinalisten? Ein Blick auf die bisherigen Zahlen der Mannschaften.
Der Angriff gewinnt am Ende die Meisterschaft, denn die vier Halbfinalisten gehören aktuell zu den Top5 der Teams mit den meisten Toren pro Spiel im Turnier. Die Turnierfavoriten Dänemark (36,8) und Frankreich (36,1) schenken dem Gegner im Schnitt mehr als 36 Tore ein.
Auch Portugal (34,2) und Kroatien (32,7) waren bei der Endrunde in Torlaune - da konnten nur die Niederlande (35,3) Schritt halten. Deutschlands Handballer kamen im Schnitt auf 31,4 Tore pro Spiel, allerdings muss man einschränkend auch auf die schwerste Vorrundengruppe des Turniers mit drei europäischen Teams verweisen, in der Polen nach der Strafversetzung in den President's Cup seinen Toreschnitt noch auf 31,2 Tore pro Spiel steigern konnte.
Bei den kassierten Toren pro Spiel ist Dänemark ebenfalls eine Klasse für sich, die 23,4 Gegentore pro Partie konnte nur Island (22,5) unterbieten. Kroatien (24,9) und Frankreich (25,9) sind klar vor dem deutschen Team, das pro Match durchschnittlich 28 Treffer kassierte. Viertelfinalgegner Portugal hat 28,4 Tore pro Match kassiert und war damit praktisch auf Augenhöhe mit Deutschland.
Bei der Wurfquote liegt Deutschland nur im Mittelfeld: 65,2 % bringen in der Gesamtbilanz Rang 13. Dänemark (69,1 %), Frankreich (68,5 %) und Portugal (67,7 %) sind effizienter gewesen, auch Kroatien (65,9 %) hatte noch ein kleines Plus.
Bemerkenswert auch: Die vier Halbfinalisten warfen von den Hauptrundenteilnehmern am häufigsten auf das gegnerische Tor. Das deutliche Plus im Tor mit den 21 Paraden von Andreas Wolff wurde auch dadurch ausgeglichen, dass Deutschland achtmal weniger auf das portugiesische Tor warf. Ähnlich waren die Kräfteverhältnisse bei der 30:40-Niederlage gegen Dänemark, der Weltmeister hatte hier mit 54:46 bei den abgefeuerten Würfen die Nase vorne.
Die Torhüter waren einmal mehr das Prunkstück im deutschen Team. 117 Paraden zeigten David Späth (41) und Andreas Wolff (76), waren praktisch gleichwertig mit Blick auf die Fangquote und bringen dem DHB-Team insgesamt 38 % gehaltene Bälle. Nur das dänische Trio (41 %) war von den Halbfinalisten verlässlicher, Kroatien (36 %), Frankreich (33 %) und Portugal (31 %) sind hier schlechter aufgestellt.
Blickt man auf die technischen Fehler, dann sind Dänemark (6,7), Kroatien (7,0) und Frankreich (8,9) am besten. Deutschland (10,7) liegt eigentlich etwas besser als Portugal (12,4), doch im direkten Duell waren die Herois do Mar (11) eben weniger fehleranfällig als das DHB-Team (13).
Einen Erklärungsansatz bietet auch die Belastungssteuerung: Im DHB-Team mussten gleich vier Spieler länger als eine Stunde auf dem Parkett stehen - bei Portugal knackte auch aufgrund der Roten Karte gegen Luis Frade nur Victor Iturriza die Stundenmarke.
Stark war Deutschland bei den Steals. Trotz der schweren Vorrundengruppe ist man hier in der Spitzengruppe dabei, mit 5,3 Balleroberungen pro Match gleichauf mit Portugal - und knapp hinter Kroatien (6,0) und Dänemark (5,6) und vor Frankreich (5,0).
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chs