vor 1 Tag
Deutscher Matchwinner in Halbzeit zwei
Beim Olympia-Test gegen Frankreich stach aus dem deutschen Torwartduo mit David Späth der Youngster hinter Weltklasse-Schlussmann Andreas Wolff heraus. Nach der Partie stellte der Rhein-Neckar Löwe die Zusammenarbeit heraus - und sprach über den Endspurt Richtung Paris.
Dass die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer mit Rückenwind auf die Zielgerade Richtung Olympia eingelaufen ist, ist einmal mehr auch der starken Torwartleistung zu verdanken. Während Andreas Wolff im ersten Durchgang gerade bei einigen Außenwürfen eine gute Figur machte, stach nach dem Seitenwechsel David Späth heraus.
Der Schlussmann der Rhein-Neckar Löwen bewies nicht nur bei zwei Siebenmetern gutes Auge, sondern reihte auch ausgerechnet in der Phase, als die Franzosen auf ein Tor verkürzten, direkt drei Paraden in Serie aneinander. Auch in der Folgezeit brachte er Stabilität in den deutschen Verbund.
» Zum Spielbericht: Endspurt Richtung Olympia: Deutschland schlägt Frankreich
Nach dem Spiel sprach der 22-jährige dann über die Zusammenarbeit mit Andreas Wolff und Back-Up Joel Birlehm, die Olympia-Endrunde in Lille sowie die Bedeutung des Siegs gegen Frankreich.
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg, David. Wie hast du das Spiel heute gesehen?
David Späth:
Wir haben viele gute Sachen gemacht heute. Wir haben den amtierenden Europameister geschlagen - und obwohl der nicht in Bestbesetzung aufgelaufen ist, kann man sagen, dass wir ein super Spiel gemacht haben. Wir haben auch verdient mit fünf Toren gewonnen, das gibt uns den Ansporn, so weiterzumachen. Olympia steht vor der Tür, wir freuen uns sehr - wir haben jetzt ein paar Tage frei, und dann geht es mit vollem Fokus auf die Zielgerade.
Du hast heute in der zweiten Halbzeit gespielt, am Anfang noch mit einigen Schwierigkeiten, dann immer besser. Wie hat sich das für dich angefühlt?
David Späth:
Es ist natürlich schwer reinzukommen, wenn man am Anfang ein paar Siebenmeter und freie Würfe bekommt. Aber dann habe ich zum Glück ins Spiel gefunden und konnte meinen Teil zum Sieg beitragen - ich hoffe sehr, dass ich noch mehr solcher Einsätze haben werde.
Du hast auch die Halle heute richtig mitgerissen mit deinen Paraden. Was erhoffst du dir da von Paris, und wie schade ist es, dass die Endrunde in Lille stattfindet?
David Späth:
Natürlich erhoffe ich mir immer so viel Support, wie es geht. Und es ist schade, dass die letzten Spiele in Lille stattfinden, weil wir dann nicht mehr im olympischen Dorf sind, aber ich freue mich auf alles, was kommt. Es ist ein super Ereignis, dass wir am Anfang in Paris sind, und ich werde das alles aufsaugen. Ich sehe immer das Positive, nicht das Negative.
Andreas Wolff hat heute angefangen und in der ersten Halbzeit auch einige Probleme gehabt. Wie kommuniziert man in solchen Situationen von der Bank aus?
David Späth:
Wir versuchen, eine offene Kommunikation zu haben. Er ist oft zur Bank gelaufen, dann hält man kurz Rücksprache über den letzten Wurf und versucht dann, nicht zu sehr zurückzublicken, sondern Mut zuzusprechen und den anderen sich auskotzen lassen. Das kennt ja jeder, wenn es mal nicht gut läuft, und jemand hört sich das an und hält einem den Rücken frei: das hilft enorm.
War auch ein Aspekt dabei, den Andi dir nach der ersten Halbzeit mitgegeben hat und den du dann umsetzen konntest?
David Späth:
Andi spielt ja auf einem absoluten Weltklasseniveau und hat auch in der Champions League schon gegen alle gespielt. Er gibt mir immer was mit. Ich habe auch schon das Vergnügen gehabt, gegen manche international spielen zu dürfen, aber nicht in dieser Häufigkeit. Die Kommunikation und die Zusammenarbeit sind super, und ich freue mich mit Andi ein Gespann bilden und von ihm lernen zu dürfen.
Wenn man die drei Reservisten miteinbezieht, seid ihr zusammen mit Joel Birlehm ja ein Dreigestirn. Wie funktioniert da die Zusammenarbeit?
David Späth:
Joel war ein paar Tage da, und die Absprache ist ganz klar: wenn er da ist, dann sind wir ein Dreierteam. Er unterstützt uns so gut es geht, und ich kenne ihn ja auch von den Löwen. Er ist ein super Kerl. Jeder möchte natürlich performen, aber das Wichtigste ist, dass wir als Team auftreten und uns gegenseitig den Rücken freihalten.
Zurück zum Spiel: Was bedeutet das Ergebnis für den Endspurt Richtung Olympia?
David Späth:
Jeder Sieg ist extrem wichtig für uns. Am besten schweißt man sich als Team zusammen, wenn man Spiele gewinnt. Die positiven Sachen nehmen wir mit, die schlechten analysieren wir - und dann sehen wir, was passiert. Wir freuen uns sehr.
Maximilian Otte