27.12.2023, 15:02
HBL-Serie "Auf dem Sprung"
Torhüter David Späth ist der Shootingstar im deutschen Handball. In der HBL-Serie "Auf dem Sprung" wird der Weg des 21-Jährigen skizziert.
Anfang 2022, sechs Monate, nachdem er in Kroatien U19-Europameister geworden war und im Allstar-Team des Turniers stand, zog sich David Späth einen Kreuzbandriss zu, fiel deutlich länger aus als erwartet: "Die vergangene Saison begann wirklich schwierig, weil ich noch einmal operiert werden musste. Deshalb habe ich die ersten acht Spiele der Rhein-Neckar Löwen verpasst. Danach hatte ich nicht mehr viel Einsatzzeit, habe mich aber mit guten Leistungen im Training bewehrt", so Späth in der Serie "Auf dem Sprung".
"Ich habe nie aufgegeben, und dann kam das unglaubliche DHB-Pokalfinale (REWE Final4) in Köln. Mit den Löwen, meinem Verein seit meiner Jugend, habe ich meinen ersten großen Titel gewonnen und meinen Teil zum Erfolg beigetragen. Das war wirklich etwas Besonderes, und dann noch U21-Weltmeister zu werden", schwärmt der Torwart. Nach dem sensationellen Auftritt in Köln folgte eine überragende U21-WM mit dem Titelgewinn im eigenen Land. „Natürlich habe ich durch die Weltmeisterschaft mehr Schwung, Selbstvertrauen und Motivation", erklärt Späth.
Seit frühester Jugend spielt Späth für die Junglöwen, will auch langfristig den Badenern die Treue halten: "Mein Plan für die Zukunft sind die Löwen. Ich habe das schon öfter betont, dass ich hier eine Ära prägen möchte. Ich möchte so viele Erfolge wie möglich mit den Löwen erzielen und hier etwas aufbauen." Sein Team- und Positionskollege Joel Birlehm meint: "David ist mega ehrgeizig, sehr zielstrebig. Er wohnt hier fast in der Halle."
Das sieht Späths Freund, Zimmergenosse und Kollege in Verein und Nationalmannschaft, Juri Knorr, ähnlich: "David ist einfach ein harter, sehr disziplinierter Arbeiter ist. Auch wenn er vielleicht nicht das Top-Talent auf seiner Position war, er hat immer weiter gemacht und weiter daran geglaubt. Und deshalb ist er jetzt dort, wo er ist und deshalb ist er auch geerdet genug zu verstehen, dass das nicht selbstverständlich ist, was er gerade durchlebt."
Auch sein Entdecker und Förderer Daniel Haase hält große Stück auf Späths Persönlichkeit: "Jeder, der ihn kennt, würde sagen, dass er ein ziemlich empathischer, euphorischer Typ ist, der sein Hobby lebt. Er hat den richtigen Weg für sich gefunden mit dem Druck umzugehen. Und das entlädt sich dann am Wochenende auf dem Spielfeld. Aber das ist total authentisch. Privat ist David eher der ruhige Typ."
Auf dem Feld neigt Späth hingegen zu Eruptionen, Explosionen und Gefühlsausbrüchen - wie ein Vulkan. Und einer, der weiß, was er will: "Ich möchte irgendwann mal dieser Weltklasse-Spieler werden, es irgendwann mal zu einem Status wie Andreas Wolff oder Niklas Landin schaffen. Und dafür werde ich alles geben." Die nächste Etappe auf diesem Weg: Die Heim-EM im Januar.
red