27.10.2024, 09:50
"Irgendwann holen wir diese Scheißpunkte"
Der VfL Potsdam musste vor dem Duell gegen den VfL Gummersbach personell neue Rückschläge verkraften. Gegen die Gäste verkauft sich der Aufsteiger dennoch gut, muss aber weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg warten.
Aufsteiger 1. VfL Potsdam bleibt auch nach dem siebten Spiel in der Daikin Handball-Bundesliga punktlos. Das Team von Trainer Emir Kurtagic verlor in einer spannungsgeladenen Begegnung gegen den VfL Gummersbach mit 26:28 (10:10). Vor 2.050 Fans in der Potsdamer Arena am Luftschiffhafen zeichnete sich Maxim Orlov mit sieben Treffern als bester Potsdamer Werfer aus.
Der Potsdamer Trainer Emir Kurtagic war totz der Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. "Ich finde es war ein sehr kampfbetontes und wirklich faires Spiel", bilanzierte Kurtagic nach dem Abpfiff. "Direkt nach dem Spiel bin ich natürlich sehr traurig und enttäuscht, aber wir haben eine fantastische Stimmung und sehr gute Ansätze und ich bin weit weg davon, irgendjemandem einen Vorwurf zu machen."
Ohne Linksaußen und Hauptsiebenmeter-Schütze Marvin Siemer, der in der Woche am Fuß operiert werden musste und für den Rest der Saison ausfällt, sowie Kapitän und Spielmacher Elias Kofler (Fußverletzung) starteten die Potsdamer mit einer dünnen Personaldichte in die Partie.
Dieses Manko wurde besonders im Angriff offensichtlich. Zahlreiche Fehler führten zu einem frühen 2:5-Rückstand (11.). Aus einer kompakten Defensive heraus konnten die Gäste allerdings mehrfach zu Fehlern gezwungen werden, während Schlussmann Frederik Höler zahlreiche Bälle abwehrte, sodass Potsdam nach 21 Minuten mit 7:6 in Führung ging.
Dank eines guten Tempospiels wurde der Vorsprung nach der Pause auf 12:10 (32.) erhöht. Gummersbach aber glich wenig später wieder aus (17:17, 40.), erzielte in der 55. Minute das 24:22 und stellte die Weichen für den Sieg. Potsdam indes spielte zwar lange auf Augenhöhe mit und überzeugte mit viel Kampf, machte in Summe aber zu viele Fehler.
"Man hat gemerkt, dass wir zum Schluss platt gewirkt haben und nicht diese Intensität in der Abwehr gehabt haben, um einen Mahé oder einen Pregler in den Griff zu bekommen", analysierte Kurtagic. "Das sind alles sehr gute Individualisten, bei denen wir einfach am Ende einen Schritt zu spät sind und das ist das, was am Ende den Unterschied ausgemacht hat"
Gegenüber fasste Mathis Häseler das Spiel aus Gummersbacher Sicht am Dyn-Mikrofon zusammen: "Wir haben in den letzten zehn Minuten die Ruhe bewahrt und unsere Chancen auch genutzt. Das haben wir in denn ersten 30 Minuten gar nicht hinbekommen. In der ersten Halbzeit war es einfach gerade im Angriff sehr schlecht."
Mit nun sieben Niederlagen rangieren die Brandenburger weiter auf dem letzten Tabellenplatz. Emir Kurtagic denkt dennoch, dass sein Team die richtigen Lehren aus dem Gummersbach ziehen wird. "Am Ende ist es genau das, was uns als Gruppe weiterbringen und auch stärker machen wird. Mit dieser Erfahrung und der Aufarbeitung werden wir beim nächsten Mal nochmal ein bisschen besser sein und uns dann hoffentlich belohnen", so der VfL-Trainer.
Auch Marvin Kix zeigt sich im Dyn-Interview kämpferisch und zuversichtlich: "Heute war es wirklich super knapp. Wir haben wieder eine super Abwehr gestellt, vor allem in den ersten dreißig Minuten. Den VfL Gummersbach bei zehn Toren zu halten, war wirklich schon sehr überragend. Est ist ärgerlich, dass es dann nicht belohnt wird, weil es an Kleinigkeiten scheitert", sagte der Rückraumspieler und betonte: "Wir wissen, dass wir uns irgendwann diese Scheißpunkte holen."
lmk, DPA