31.12.2024, 15:33
Fußball-Party, Olympia-Spektakel, "Neverlusen"
Das Sportjahr 2024 bot zahlreiche Mega-Events: Die Fußball-EM und Olympia bestimmten die Schlagzeilen - doch auch abseits davon gab es einige Highlights: Zum Beispiel Olympia-Silber der deutschen Handballer.
Die europäische Fußball-Party im eigenen Land, das Olympia-Spektakel in Paris und Leverkusens eindrucksvolle Dominanz: Im vollgestopften Sportjahr 2024 gab es, egal ob für Athleten, Anhänger oder Anwohner, kaum Verschnaufpausen. Die Heim-Europameisterschaft mit einer von Bundestrainer Julian Nagelsmann urplötzlich wachgeküssten Nationalmannschaft überstrahlte dabei alles - auch ohne den EM-Pokal.
Nur einmal verließ die DFB-Elf im Jahr 2024 den Platz als Verlierer, im EM-Viertelfinale beim bitteren K.o. nach Verlängerung gegen den späteren Champion Spanien (1:2). Ein nicht geahndetes Handspiel von Marc Cucurella wurde zu DEM Aufreger-Thema.
Doch darüber hinaus bleiben vor allem feierwütige Fan-Massen und überzeugende Auftritte der DFB-Elf - ob in Pink oder Weiß - in Erinnerung. Ein letztes Mal streiften die Rio-Weltmeister Thomas Müller und Manuel Neuer das Nationaltrikot über, auch Kapitän Ilkay Gündogan trat zurück. Und mit Toni Kroos verließ einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer die Bühne.
Viel Zeit zum Abschied nehmen blieb nicht, wenige Tage nach der Fußball-EM begannen schon die Olympischen Sommerspiele in Paris auf der verdreckten Seine - und mit russischen Athleten, die unter neutraler Flagge antraten. Zwölf Goldmedaillen holte Team D, insgesamt aber nur 33-mal Edelmetall, was der schlechteste Wert seit 1952 ist.
Immerhin: Yemisi Ogunleye triumphierte sensationell im Kugelstoßen, die nervenstarken 3x3-Basketballerinnen begeisterten Dirk Nowitzki und das TV-Publikum. Oliver Zeidler ruderte unwiderstehlich zu Gold, Isabell Werth verließ die Reitanlage am Schloss Versailles als deutsche Rekord-Olympionikin und Darja Varfolomeev brillierte in der Rhythmischen Sportgymnastik mit Perfektion und Eleganz.
Bei den anschließenden Paralympics holte der Deutsche Behindertensportverband zehnmal Gold - ein historischer Tiefpunkt. Und doch waren 49 Medaillen eine Verbesserung im Vergleich zu Tokio. Dabei überragte Schützin Natascha Hiltrop mit zweimal Gold.
Überragend präsentierten sich auch die Fußballer von Bayer Leverkusen im ersten Halbjahr: In der Liga ungeschlagen, marschierte das Team von Xabi Alonso zum ersten Double der Vereinsgeschichte. Allein das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo wurde verloren.
Mit Borussia Dortmund schaffte es in der Champions League ein weiteres deutsches Team ins Finale, während Rekordmeister Bayern München erstmals seit zwölf Jahren titellos blieb. Auch die DFB-Frauen stellten sich neu auf: Christian Wück folgte auf Bundestrainer Horst Hrubesch, in Alexandra Popp trat nach Olympia-Bronze die Identifikationsfigur des Teams zurück.
Große Trauer in der Fußball-Welt löste der Tod von Franz Beckenbauer aus: Der "Kaiser" verstarb am 7. Januar im Alter von 78 Jahren, bei einer emotionalen Trauerfeier in der Allianz Arena nahmen Fans und Weggefährten Abschied.
Und sonst? Die deutschen Handballer schrammten bei der Heim-EM knapp an der Bronzemedaille vorbei, belohnten sich aber mit Olympia-Silber. Der Ironman war dank Laura Phillip und Patrick Lange fest in der Hand deutscher Triathleten - und Leonie Fiebich und Nyara Sabally krönten sich mit New York Liberty zum WNBA-Champion.
Zudem beendete Sandplatz-König Rafael Nadal seine erfolgreiche Tennis-Karriere, genau wie Angelique Kerber, die bei Olympia nochmal furios aufspielte. Max Verstappen raste zum vierten WM-Titel in der Formel 1 in Serie - und Tadej Pogacar auf dem Rad zum historischen Double aus Giro und Tour.
Kult-Trainer Jürgen Klopp sorgte durch sein bevorstehendes Engagement im Red-Bull-Kosmos für Kopfschütteln bei zahlreichen Fans. Genauso wie die Vergabe der WM 2034 durch die FIFA an Saudi-Arabien - ein Thema, das die Sportwelt allerdings auch in Zukunft noch begleiten wird.
SID, red