Handball-EM der Frauen

"Ich bin seit fast 30 Jahren in diesem Team und dieses Team herum. Es war eine sehr interessante Reise, und schön", hatte Thorir Hergeirsson nur wenige vor dem Start der Handball-EM 2024 der Frauen in Ungarn, Österreich und der Schweiz gegenüber der EHF gesagt.

Es ist Hergeirssons letzte Turnier bevor der erfolgreiche Cheftrainer der norwegischen Frauen-Handballnationalmannschaft zum Jahresende sein Amt nach über fünfzehn Jahren abgeben wird. Nur wenige Wochen nach den Olympischen Spielen in Paris, bei denen der gebürtige Isländer die Norwegerinnen zur Goldmedaille coachte, wurde bekannt, dass der 60-Jährige seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.

"Es ist ein guter Zeitpunkt für mich, jetzt aufzuhören. Es ist gut für mich und für die Mannschaft, gut für die Trainer und die Spieler. Ich werde sie vermissen, aber ich möchte etwas anderes machen", begründete Hergeirsson seine Entscheidung.

Hergeirsson: "Zusammen können wir ein großer Fluss sein"

Bei der Handball-EM 2024 möchte Thorir Hergeirsson, der mit Norwegen unter anderem fünfmal den EM-Titel und dreimal die Weltmeisterschaft gewann, ein letztes Mal nach Gold greifen. "Ich hoffe, dass man sich, wenn ich diese Mannschaft verlasse, daran erinnert, dass die Nationalmannschaft viele hundert Jahre lebt, aber dass wir die Gelegenheit bekommen haben, für eine bestimmte Zeit Teil dieser Mannschaft zu sein", so der isländische Trainer.

"Wir kommen für eine gewisse Zeit im Team, um unser Bestes zu geben, aber das Team lebt weiter. Deshalb ist das Team immer das Wichtigste. Ich bin nur ein winziges Tröpfchen, und die Torhüter sind es auch, und die Physiotherapeuten sind es auch, aber zusammen können wir ein großer Fluss sein", erklärte der 60-Jährige seine Philosophie.

Duell mit Deutschland möglich

Auf dem Weg nach Wien, wo am 15. Dezember die Medaillen vergeben werden, stand Norwegen nach den Siegen gegen Slowenien (33:26) und Österreich (38:24) bereits vorzeitig als Gruppensieger der Gruppe E fest. Mit dem 38:15-Kantersieg gegen die Slowakei baute der Titelkandidat seine Siegesserie weiter eindrucksvoll aus.

"Wir wollen jedes Spiel gewinnen, wir sollten diese Spiele hier gewinnen", betonte Hergeirsson nach dem Schlusspfiff gegenüber der EHF und fügte hinzu: "Denn wir haben eine gute Mannschaft und wir sind besser als die anderen drei [Vorrundengegner, Anm. d. Red.], aber man muss sie immer ernst nehmen, bescheiden sein und Respekt vor der Aufgabe haben."

Löst Deutschland im "Endspiel" gegen Island das Hauptrundenticket (03.12./20:30 Uhr, Sportdeutschland.tv), würde Norwegen in der nächsten Runde unter anderem auf das DHB-Team treffen. Während die Niederlande bereits als Gegner feststeht, kämpfen in Gruppe D kämpfen noch Dänemark, die Schweiz, Kroatien und die Färöer um den Einzug in die nächste Runde.