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Sechs Arenen in der ganzen Republik
Deutschland ist Ausrichter der Handball-WM der Männer 2027 und am heutigen Montag wurden die WM-Standorte bekanntgegeben. Elf Bewerbungen hatte es gegeben, für sechs Spielorte hat sich der Deutsche Handballbund nun entschieden.
"Mit diesem Turnier berühren wir ganz Deutschland", sagt Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. "Diese Spielorte vereinen vieles, was uns ausmacht: Sie sind Zentren der Bundesliga, sie stehen für Tradition, aber - wie München mit dem neuen SAP Garden - auch für die Moderne. Mit dieser großartigen Infrastruktur sind wir bereit für ein weiteres Highlight im Jahrzehnt des Handballs."
"Mit der möglichen geographischen Verteilung der Arenen ist die Voraussetzung geschaffen, dass dieses Turnier in ganz Deutschland erlebbar wird", hatte Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des DHB, schon Ende April erklärt.
Dass München mit dem 11.000 Zuschauer fassenden SAP Garden den Zuschlag erhalten würde, war kein großes Geheimnis. Zur Bekanntgabe der WM-Standorte hatte der DHB eben in jene Halle geladen, in der die Basketballer vom FC Bayern Basketball und die Eishockeyprofis von Red Bull München spielen.
Schon die Handball-EM 2024 sollte in der neuen Arena stattfinden, doch Verzögerungen beim Bau verhinderten die Turnierpremiere in diesem Jahr - stattdessen wurde die Vorrunde noch in der Olympiahalle München ausgetragen. Als "Geburtsstadt des olympischen Hallenhandballs" sowie auch schon bei den Weltmeisterschaften 1982 und 2019 wurde in Bayerns Metropole gespielt.
Drei Spielorte hatten sich im Laufe des Bewerbungsverfahren aus der Deckung gewagt, Hannover, Stuttgart und Mannheim. Neben München wird die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg den Zuschlag für die Vorrunde erhalten. Mehr ist für die 6.200 Zuschauer fassende Porsche-Arena angesichts der Hallenvorgaben nicht drin gewesen.
Mindestens 6.000 Zuschauer beträgt die Zuschauerkapazität für die erste Phase des Wettbewerbs, für Hauptrunde und Viertelfinale sind mindestens 8.000 Zuschauer vorgesehen und das Finalwochenende soll vor mindestens 15.000 Zuschauern stattfinden können.
Mindestanforderungen gibt es je nach Turnierphase auch für die verfügbaren VIP-Tickets, diese bewegen sich zwischen 300 und 1.000 Zuschauern - je nach Turnierphase und sind auch abhängig von der Anwesenheit des Gastgebers.
Vorrundenpartien werden noch in Kiel vor bis zu 10.250 und Magdeburg vor bis zu 6.500 Zuschauern ausgetragen. Die GETEC-Arena wird auch den President´s Cup ausrichten. An allen vier Standorten wird es jeweils zwei Vorrunden á vier Mannschaften geben.
Die jeweils ersten Drei erreichen die Hauptrunde, die mit je zwei Gruppen in Köln vor 19.250 Zuschauern und Hannover vor 10.000 Besuchern ausgetragen wird. Die beiden besten Teams qualifizieren sich dann für das Viertelfinale. Die Domstadt wird wie schon bei der WM 2007 und der EM 2024 als "Kathedrale des Handballs" auch die Finalrunde ausrichten.
"Die Spielorte der Handball-Weltmeisterschaft 2027 spiegeln die hohe Qualität und Vielseitigkeit der wunderbaren Arena-Landschaft in Deutschland wider und erzählen eigene Geschichten", sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes.
Neben Mannheim sind im Vergleich auch Berlin und Hamburg als Gastgeber diesmal nicht dabei und auch ein Event im Fußballstadion, wie der EM-Eröffnungsspieltag in Düsseldorf in diesem Jahr, wird es nicht geben.
"Bei der Europameisterschaft im Januar dieses Jahres haben wir mit dem Weltrekordspiel im Düsseldorfer Fußballstadion einen historischen Impuls gesetzt. Gerade mit den Spielorten Kiel, Magdeburg, Hannover und Stuttgart adressieren wir die Fans der Handball-Bundesliga", begründet Schober diesen Entschluss.
Deutschland will seine WM-Reise diesmal in München beginnen und wäre dann ab der Hauptrunde in Köln. "München ist ein Standort mit großer Tradition und hat bei der WM 2019 und EM 2024 ein herausragendes Fan-Erlebnis geboten. Mit dem neuen SAP Garden und unter anderem unserer Nationalmannschaft als eines der acht dort spielenden Teams wird München Maßstäbe setzen. Und Köln steht im Welthandball für sich", betont Schober.
Noch vor der Männer-WM wartet mit der Frauen-WM im kommenden Jahr, gemeinsam mit den Niederlanden, das nächste Großturnier auf den DHB. Auch 2029 wird man Frankreichs Juniorpartner bei der Männer-WM sein. Für 2032 hofft der DHB auf einen Doppel-Zuschlag für die Bewerbungen um die Männer-EM (mit Frankreich) und die Frauen-EM (mit Dänemark und Polen) - hierüber wird am 14. Dezember beim außerordentlichen EHF-Kongress in Wien entschieden. "Diese künftigen Events", betont Schober, "bieten Chancen für unsere weiteren Partnerstädte, die in der Vergangenheit bereits erfolgreiche Turnierstandorte waren."
SAP Garden (München): 11.000 Zuschauer
Porsche-Arena (Stuttgart): 6.200 Zuschauer
GETEC-Arena (Magdeburg): 6.500 Zuschauer
Wunderino-Arena (Kiel): 10.250 Zuschauer
ZAG-Arena (Hannover): 10.000 Zuschauer
Lanxess-Arena (Köln): 19.250 Zuschauer
chs