29.07.2024, 16:36
Frauen morgen früh gefordert
Die Anwurfzeit um 9:00 Uhr morgens beschäftigt die deutschen Handballer:innen bei Olympia. Trotz des ungewohnten Ablaufs lieferten die Männer am Montag ab - die Frauen wollen am Dienstag folgen.
Christoph Steinert nahm es mit Humor. "Das war für viele von uns das erste Neun-Uhr-Spiel der Karriere seit dem D-Jugend-Alter", grinste der Linkshänder nach dem souveränen Erfolg gegen Japan. Nach einer starken ersten Halbzeit ließ die deutsche Auswahl das Spiel im zweiten Durchgang austrudeln. "Wir haben es gut gemacht und unseren Stiefel durchgezogen", lobte Steinert und ergänzte mit einem Augenzwinkern: "Und den kleinen Bruch schiebe ich auf die Uhrzeit."
Der Anwurf um neun Uhr morgens war - angesichts der klaren sportlichen Angelegenheit - das beherrschende Thema. "Es war eine Erfahrung, aber das muss jetzt nicht nochmal sein", sagte Rückraumspieler Julian Köster. "Das war unangenehm, ungewohnt." Juri Knorr konnte anschließend nur darüber lachen: "Und es ist nicht so einfach, wenn du in der Kabine sitzt und es ist erst sieben Uhr."
Um 4:30 Uhr klingelte der Wecker, um 5:10 Uhr stand eine kleine Aktivierung an - und dann ging es in die Halle. "Ich muss schon zugeben, dass ich auf dem Weg zur halle zu kämpfen hatte, dass ich nicht doch noch ein Nickerchen mache", schmunzelte Knorr und schob hinterher: "Aber es hat alles gut funktioniert." Das Nickerchen gab es dann nach dem Spiel.
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Spätestens auf dem Spielfeld war den deutschen Spielern trotz Schlafmangel keine Müdigkeit anzumerken. "Als wir uns warm gemacht haben, waren wir schon voll da und die Halle hat uns von Anfang an getragen und gepusht und gar nicht zugelassen, dass wir nicht wach sind", bedankte sich Knorr.
Nachdem die deutschen Männer ihre Neun-Uhr-Challenge bestanden haben, stellt sich die Herausforderung am morgigen Dienstag den Frauen des Deutschen Handballbundes. "Am Dienstag bauen wir auf das bewährte Programm, wie wir es in Kienbaum auch trainiert haben: früh aufstehen, sich gut vorbereiten - das hat bei den Männern gegen Japan auch gut geklappt", sagte Bundestrainer Gaugisch.
Gegen Slowenien geht es für sein Team um die letzte Chance auf das Viertelfinale. "Das ist natürlich ein Achtelfinale, also wir müssen dieses Spiel gewinnen, natürlich möglichst hoch, aber zuallererst müssen wir das Spiel gewinnen", fasste Gaugisch zusammen. Sollte das gelingen, würde sich der Bundestrainer mit Blick auf die Uhrzeit vermutlich Köster anschließend, der das Thema mit den Worten abhakte: "Ich bin froh, dass wir es so gut hingekriegt haben - und jetzt ist es eine schöne Geschichte."
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jun