25.09.2024, 14:58
Nach bitterer Pleite gegen Stuttgart
Der HC Erlangen hat in der Daikin Handball-Bundesliga die ersten drei Spiele allesamt verloren. Zuletzt kassierten die Mittelfranken eine bittere Pleite gegen Stuttgart. Stefan Kretzschmar analysiert die HCE-Krise:
Der HC Erlangen hatte im Heimspiel gegen den TVB Stuttgart bis in die Schlussphase hinein gute Chancen auf die ersten Punkte in dieser Bundesliga-Saison. Doch die Mittelfranken verloren die Nerven - und letztlich auch das Spiel.
"Leider sehen wir das nicht zum ersten Mal in Erlangen, dass sie in der Schlussphase die Nerven verlieren", sagt Stefan Kretzschmar im Dyn-Format "Kretzsche & Schmiso". "Das kennt man von Mannschaften, die psychisch angeschlagen sind, die in eine Negativspirale kommen und mangelndes Selbstvertrauen haben."
Er sieht eine Parallele zu der negativen Enttäuschung der vergangenen Bundesliga-Saison. "Wir kennen das von den (Rhein-Neckar) Löwen im letzten Jahr - wenn die mal in schwierige Situationen kamen, dann sind sie völlig zusammengebrochen teilweise. Wir kennen das auch von Erlangen. Das ist der Beweis, dass der Kopf das Allerwichtigste in unserem Sport ist", so Kretzschmar.
Der Sportvorstand der Füchse Berlin betont: "Das Selbstbewusstsein, der Kopf, die Sieger-Mentalität. Spieler in deinen Reihen zu haben, die es glauben, die es vorleben, an denen man sich anlehnen und aufrichten kann - das ist das Allerwichtigste."
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Erlangen war für Kretzschmar gegen Stuttgart "über weite Strecken" die bessere Mannschaft. "Sie haben es kämpferisch angenommen, sie haben es spielerisch gut gelöst in vielen Phasen des Spiels", so der 51-Jährige. "Aber sie haben es in der Schlussphase weggegeben."
In der 51. Minute führte der HCE noch mit vier Toren. "Was dann passierte, das kann auch nur Erlangen - in so einer Situation, wo man so wenig Selbstvertrauen hat: Bälle wegschmeißen, technische Fehler machen, eine Zwei-Minuten-Strafe noch kassieren", meint Kretzschmar bei Dyn.
Die spielentscheidende Aktion sei "symptomatisch" gewesen. Antonio Metzner hatte einen Abpraller eigentlich schon. Doch dann landete der Ball irgendwie in den Händen von Lenny Rubin. Der Schweizer Nationalspieler warf Stuttgart zum Sieg.
bec