02.08.2024, 16:02
Handballer besuchen andere Sportarten
Der Fokus liegt auf dem eigenen Sport, aber kleine Atempausen bleiben den deutschen Handballer:innen in Paris. In der freien Zeit ist auch der Besuch bei anderen Sportarten bei den Olympioniken eine beliebte Option.
Juri Knorr und Rune Dahmke gerieten ins Schwärmen. "Richtig cool", sei es gewesen, berichtete der Linksaußen nach seinem Abstecher zum Schwimmen. "Das war eine magische Atmosphäre", sagte Spielmacher Knorr über seinen Besuch beim Beachvolleyball,
Der Austausch unter den Athleten und die Eindrücke von anderen Sportarten sind genau das, was die Olympischen Spiele im Vergleich zu normalen Titelkämpfen ausmacht. Entsprechend nutzen viele Olympioniken die Zeit vor und nach ihren Wettkämpfen, um bei den Kolleg:innen vorbeizuschauen.
"Die Athleten haben die Möglichkeit, sich mit ihrer Akkreditierungsnummer über die normalen Ticketplattformen um Karten zu bemühen, die noch auf dem Markt sind", erklärt Axel Kromer, Sportvorstand des Deutschen Handballbundes, das Prozedere. Bezahlen müssen die Sportler:innen die Tickets nicht. "Wenn sie etwas finden, können sie hingehen."
Das die Handballer:innen auch andere Sportarten sehen wollen, ist für Kromer selbstverständlich. "Natürlich nutzen sie die Möglichkeit", so der Funktionär, der die Einstellung lobt: "Ich sehe weder bei den Männern noch den Frauen das Problem, dass es zu viele Reize sind. Der Fokus liegt bei allen klar auf dem eigenen Sport."
Aus Sicht von Knorr ist die zeitweise Ablenkung sogar hilfreich. Es sei "sehr gut für den Kopf", sagte der Spielmacher am Mittwoch. "Wir sind jetzt abgesehen von einer kurzen Pause 27 Tage zusammen, da tut es gut, wenn man ein bisschen was anderes sieht."
Er genoss die Eindrücke aus dem Stadion direkt am Eiffelturm. "Das war eine Wahnsinnskulisse und ein tolles Publikum", freute er sich. "Das zu erleben, ist etwas ganz Besonderes und ich spüre eine große Dankbarkeit dafür."
Auch Dahmke freute sich über den Blick über den Tellerrand ins Schwimmbecken. "Wir haben dicht dran gesessen und noch mit dem Bundestrainer Schwimmen gesprochen, das waren coole Insides", berichtete der Linksaußen. "Es macht Spaß, die anderen Sportarten und Athleten so dicht zu sehen."
Neben den Besuchen in anderen Sportstätten gibt es noch weitere Möglichkeiten für die Gestaltung der Freizeit, die neben den täglichen Trainingseinheiten, der Videoanalyse und der notwendigen Regeneration bleibt.
"Im Olympischen Dorf kann man sich sehr wohlfühlen, es gibt Lounges und schöne Schattenplätze an der Seine", berichtet Sportvorstand Kromer. "Der DOSB ein tolles deutsches Haus, wo es nicht nur die Fanzone gibt, sondern auch einen tollen geschlossenen Bereich für Athleten und Trainer."
Die Konzentration liege jedoch, das betont auch Knorr noch einmal nachdrücklich, auf dem eigenen Turnier. Die Besuche anderer Sportarten seien "schöne Nebeneffekte", falls es in den Tagesplan passt. Aber: "Wir wissen, warum wir hier sind und werden Gas geben."
jun