05.08.2024, 14:24
"Da geht die Post ab"
Dank dänischer Schützenhilfe konnten Deutschlands Handballerinnen über den Einzug ins Viertelfinale der Olympischen Spiele jubeln. Der Umzug nach Lille ist bereits erfolgt, morgen ist das DHB-Team gegen Gastgeber Frankreich gefragt. Bundestrainer Markus Gaugisch erklärt, worauf die Deutschen im Duell mit dem Titelverteidiger besonders achten müssen.
Nachdem die Vorrunde des Olympischen Handball-Turnieres in Paris ausgetragen wurde, folgte für die K.O.-Spiele der Umzug nach Lille. Die Viertelfinals und alle weiteren Partien werden im extra für die Spiele renovierten Fußballstadion Stade Pierre-Mauroy ausgetragen. Nach dem letzten Vorrundenspiel am Samstag, folgte am Sonntag der Ortswechsel. "Der Umzug ist sehr gut gelungen. Wir sind vom DOSB sehr gut aufgenommen worden, hier im kleinen Village, wenn man es so nennen darf", erzählt Bundestrainer Markus Gaugisch.
Bevor die deutschen Handballerinnen Paris als eigentlichen Austragungsort der Olympischen Spiele allerdings verlassen haben, nutzten einige ihre letzte Chance, noch einen Hauch von Olympia mitzubekommen: "Am Sonntagabend waren ein paar Spielerinnen noch bei letzten Basketballspiel Australien gegen Frankreich im Stadion und haben ihre Eindrücke mit den anderen geteilt - das Ergebnis war Freude", erzählte der Bundestrainer.
Nun liegt der Fokus wieder auf dem Handball. Die Vorbereitungen auf das Viertelfinale laufen bereits: "Am Sonntag war Reisetag und auch der Tag nach dem Spiel. Wir haben je nach Belastungssituation regenerativ und athletisch gearbeitet. Heute Morgen gab es die erste Videosession, dann Training am Mittag und später nochmal eine Videosession - und dann haben wir am Dienstag eine einmalige Chance."
Nach der abschließenden Niederlage gegen Norwegen hatten Deutschland das Weiterkommen nicht mehr in eigener Hand. Nur dank der Schützenhilfe von Dänemark konnte das Viertelfinalticket noch gebucht werden. Als Gruppenvierter treffen Deutschlands Handballerinnen nun auf den amtierenden Olympia-Sieger Frankreich. Die Gastgeberinnen haben ihre Gruppe verlustpunktfrei überstanden.
Trotz dieser sehr schweren Aufgabe blickt Markus Gaugisch positiv auf die kommende Partie: "Dieses Viertelfinale ist super, das ganze Spiel hat eine Einmaligkeit. Beim Gastgeber ein Olympisches Viertelfinale zu spielen -wenn wir da an irgendwas anderes denken als an dieses Spiel, wäre das nicht angebracht. Wir müssen einfach Freude haben, da spielen zu dürfen."
Der Matchplan steht bereits: "Wir müssen schlau sein, wir dürfen den Ball nicht verlieren, wir dürfen keine verrückten Sachen machen, sondern müssen so angreifen, dass wir auch geordnet und gut in den Rückzug kommen. Das ist die Möglichkeit, die wir haben", erklärt Gaugisch.
Denn die Französinnen zeichnet besonders eine Sache aus: "Tempospiel. Frankreich hat das beste Tempospiel, ganz einfach mit unheimlicher Power, sie haben wahnsinnig schnelle Spielerinnen, da geht die Post ab."
Den Deutschen bleibt also nur eine Sache übrig: "Wir müssen uns zu einem kleinen Haufen an verschworenen Kämpferinnen zusammenrotten, die diese französische Welle, die da kommt, einfach abprallen lässt.“
kli