22.01.2024, 16:28
Zurück auf der Weltbühne
Nach Rückschlägen während der Corona-Pandemie meldet sich Japan im internationalen Handball zurück: Erst hatte das Team vom ehemaligen Bundestrainer Dagur Sigurdsson Ende November das Ticket zu den Olympischen Spielen 2024 gelöst, jetzt folgte die erfolgreiche Qualifikation für die Handball-WM.
Parallel zur Handball-EM in Europa läuft im asiatischen Raum ebenfalls ein internationales Turnier. Seit dem 11. Januar kämpfen in Bahrain 16 Teams um den Titel bei den Asienmeisterschaften 2024.
Die vier Halbfinalisten stehen seit gestern Nachmittag fest: Neben Gastgeber Bahrain, Katar und Kuwait schaffte auch Japan, trainiert vom ehemaligen Bundestrainer Dagur Sigurdsson, den Sprung ins Halbfinale und sicherte sich so die damit verbundene Qualifikation für die Handball-WM 2025 in Norwegen, Dänemark und Kroatien.
Japan war mit einem Sieg in der Vorrunde gegen Saudi-Arabien (29:25) in das Turnier gestartet, bevor ein überraschendes Remis gegen Irak im zweiten Gruppenspiel folgte (28:28). Im dritten und letzten Vorrundenspiel feierte Sigurdssons Team einen deutlichen Kantersieg gegen ein überfordertes Team aus Indien (59:11).
In der Hauptrunde marschierte Japan mit zwei weiteren Siegen gegen den Iran und die Vereinigte Arabische Emirate in Richtung Halbfinale, bevor man sich mit einem Unentschieden gegen Katar im letzten Spiel der Hauptrunde begnügen musste. Der Einzug ins Halbfinale war Sigurdsson und der japanischen Mannschaft aber nicht mehr zu nehmen, dort wartet am Dienstag nun Gastgeber Bahrain.
Sollte Japan bei den Asienmeisterschaften im Handball 2024 der große Wurf gelingen, wäre es ein weiterer von vielen Höhepunkten unter der Ägide von Dagur Sigurdsson.
Nachdem der isländische Trainer mit Deutschland bei der Handball-EM 2016 den Titel und im selben Jahr bei den Olympischen Spielen die Bronzemedaille holen konnte, übernahm Dagur Sigurdsson 2017 das japanische Nationalteam.
Zweimal hatte das Team mit Cheftrainer Dagur Sigurdsson seither bei Weltmeisterschaften teilgenommen und erst einen 24. und dann einen 19. Platz geholt. Die letzte WM verpasste der ehemalige Bundestrainer und sein Team jedoch aufgrund der Umstände rund um die Corona-Pandemie.
"Die Entwicklung war etwas traurig wegen Corona", hatte Dagur Sigurdsson im Interview mit handball-world auf diese Zeit zurückgeblickt. Im November letzten Jahres folgte dann ein Lichtblick: Zum ersten Mal seit 1988 (Seoul) haben Japans Handballer unter seiner Leitung nicht als Gastgeber sondern auf rein sportlichem Wege das Ticket zu den Olympischen Spielen gelöst. Japan setzte sich in der asiatischen Qualifikation durch, gewann im Finale mit 32:29 gegen Bahrain.
Damit ist Japan nach Gastgeber Frankreich und Weltmeister Dänemark erst die dritte Mannschaft, die im kommenden Jahr bei den Sommerspielen in Paris sicher an den Start gehen wird. "Ich bin unheimlich stolz, dass wir es genau zu diesem Zeitpunkt geschafft haben, die beste Mannschaft Asiens zu sein", so Sigurdsson, der gegenüber handball-world hinzufügte: "Diese Qualifikation ist eine Riesenbelohnung für mich und den japanischen Handball.“
lmk