03.06.2024, 14:14
Play-offs ohne Titelverteidiger
In Dänemarks Meisterschaft fiel die Entscheidung um den Titel erst in einem entscheidenden dritten Spiel, das gleiche galt für Bronze. Favorit Aalborg hatte den Heimvorteil auf seiner Seite und konnte die Serie mit zwei Siegen für sich entscheiden. Für die Jütländer war es die insgesamt siebte Meisterschaft, das von Gudmundur Gudmundsson trainierte Team von Fredericia HK um dem deutschen Evgeni Pevnov konnte zuletzt vor 45 Jahren den Titel holen. Mit GOG und Bjerringbro-Silkeborg waren zwei große Teams bereits in der Meisterrunde gescheitert.
Aalborg konnte das erste Heimspiel ohne große Schwierigkeiten mit 31:26 gewinnen. "Ich denke das ganze Team hat heute abgeliefert. Fabian (Norsten, Anm.) hat gut gehalten, wir haben im Sechs-gegen-Sechs gut verteidigt. Ich bin einfach froh über den Sieg. Damit brauchen wir nur noch ein Remis", so Thomas Arnoldsen nach dem Heimsieg.
Trotz geringer Spielzeit war Mikkel Hansen am Ende mit neun Toren aus neun Würfen Toptorjäger seines Teams. Aalborg führte früh mit 8:4 und hielt die Gäste fortan auf Distanz. "Uns fehlt ein bisschen die Intensität. Wir haben Momente in der zweiten Halbzeit, in denen wir mit mehr Intensität herankommen könnten. Wir müssen zu Hause etwas finden, und ich denke, das werden wir auch", so Fredericias Sebastian Henneberg nach der Niederlage beim Ex-Verein.
Das zweite Endspiel dominierten Anders Kragh Martinusen (10) und Mads Hoxer (9), Niklas Landin gab nach Verletzungspause ein Comeback. Die Gäste konnten mit einem Doppelschlag von Hoxer zum 3:5 (10.) den ersten Vorteil erspielen. Fredericia aber hielt den Kontakt, konnte beim 8:8 ausgleichen und dann sogar vor der Pause beim 13:12 vorlegen. Martin Larsen sollte zum 13:13-Pausenstand netzen.
In Durchgang zwei ein ähnliches Bild, Aalborg mit den ersten Vorteilen und beim 23:26 (49.) deutete alles darauf hin, dass die Gäste die Serie entscheiden würden. Fredericia aber kämpfte sich zurück, Martinusen konnte zum 30:29 (58.) das Spiel drehen und mit 31:30 gewinnen. "Wir liegen zehn Minuten vor Schluss mit drei Toren zurück, und das gegen eine so starke Mannschaft wie Aalborg. Das zeigt Charakter und Stärke", freute sich Martinusen.
Spiel 3 war dann bis zum Schluss spannend, Fredericia hätte kurz vor Schluss auch die Chance ausgleichen können, doch Niklas Landin verhinderte die Verlängerung für die Hausherren beim 27:26 gegen den Wurf von Martin Bisgaard. "Es ist fantastisch. Vor allem, wenn man es zu Hause schafft. Ich hätte gerne in Fredericia gewonnen, aber es ist wahnsinnig cool, dass wir es mit unseren Fans nach Hause nehmen können. Wir sind super glücklich. Ich bin ein bisschen traurig, dass nicht mehr Leute kommen konnten", erklärte Landin nach dem Spiel gegenüber TV2 Sport.
Offensiv war Mads Hoxer mit neun Toren einmal mehr der Toptorschütze, bei den Gästen erzielte Martin Bisgaard acht Treffer. Aalborg legte von Anfang an den Spielstand vor, konnte sich im Laufe der ersten Halbzeit kontinuierlich lösen, nach dem frühen 3:1 (9.) folgte das 8:5 (19.) und schließlich die 13:8-Pausenführung. Im zweiten Spielabschnitt aber kämpfte sich Fredericia beim 15:13 (36.) schnell in die Schlagdistanz, konnte zum 19:19 (45.) ausgleichen. Die Führung sollte aber nicht gelingen, Reinier Taboada unterlief beim 26:26 ein technischer Fehler, Mads Hoxer warf Aalborg wieder nach vorne und dann rettete Landin gegen Bisgaard.
Der Kampf um Bronze sah zunächst zwei Auswärtssiege. Ribe-Esbjerg HH konnte angeführt von Andreas Sögaard (10), Emil Grönbech (8) und Marcus Dahlin (6) zunächst in Skjern mit 35:31 gewinnen. Bei den Gastgebern konnten auch Joaquim Nazare, Emil Bergholt (je 7) und Senjamin Buric (5) die Niederlage nicht verhindern.
Für die Gäste war das konsequente Spiel mit dem siebten Feldspieler ein Erfolgsfaktor. "Wir spielen heute einfach ein wahnsinnig cleveres Spiel. Wir spielen das ganze Spiel über 7 gegen 6 und sie bekommen es nie gelöst. Wir erspielen uns immer wieder Riesenchancen, also eine perfekte Leistung", freute sich Grönbech.
Im zweiten Spiel schlug Skjern dann aber zurück, angeführt von Noah Gaudin (9) und Joaquim Nazare (7) dominierte man die Partie bei Ribe-Esbjerg und siegte mit 32:25 (16:10). Neben Grönbech (5) konnte auch Jonas Larholm sechs Tore für die Gäste erzielen. "Das war wichtig - auch nach der Leistung, die wir in Skjern abgeliefert haben. Es war entscheidend, dass wir heute dem Spiel den Stempel aufgedrückt haben, und ich denke, das haben alle getan", bilanzierte Skjerns Rene Rasmussen.
Im entscheidenden dritten Spiel ließ Skjern sich die Bronzemedaille nicht mehr nehmen. Angeführt von Jakob Rasmussen (8), Noah Gaudin (7) und Joaquim Nazare (5) mussten die Hausherren nur in der Anfangsphase um den Sieg bangen. Ribe-Esbjerg, das in Jonas Larholm und Marcus Dahlin (je 6) seine Toptorjäger hatte, war gut aus den Startlöchern gekommen und führte einmalig mit drei Toren (7:10).
Skjern kämpfte sich aber schnell mit vier Toren beim 11:10 in die Vorlage und konnte sich bis zur Pause (19:15) auf vier Tore lösen. Nach dem Seitenwechsel legte Skjern zum 25:18 (35.) nach. Ribe-Esbjerg sollte anschließend nicht näher als fünf Tore herankommen, zuletzt beim 34:29. In den Schlussminuten bestraften die Hausherren dann die Fehler der Gäste konsequent und siegten mit 39:31.
Die Saison in Dänemark biegt auf die Zielgerade ein. In den Halbfinalserien konnte Aalborg sein erstes Heimspiel gegen Skjern mit 29:26 (14:12) gewinnen. Toptorjäger der Hausherren war Mads Hoxer mit sieben Toren, bei den Gästen ragte Lasse Mikkelsen mit 11 Treffern heraus. Der frühere Melsunger war von den Hausherren, die im Tor auf den verletzten Niklas Landin verzichten mussten, kaum zu kontrollieren, brachte Skjern beim 9:10 sogar nach vorne.
Mit der Einwechselung von Mikkel Hansen konnte aber Aalborg das Spiel wieder an sich reißen, erkämpfte sich vor der Pause die Führung und konnte mit einer Viererserie auf 20:15 enteilen. Auch aufgrund der Paraden von Landin-Ersatz Fabian Norsten brachte Aalborg den Sieg ins Ziel.
Im zweiten Duell sollte Aalborg am Ende deutlich mit 34:25 (15:13) gewinnen. Mit Mads Hoxer, Mikkel Hansen und Lukas Nilsson waren gleich drei Spieler sechsmal erfolgreich. Bei den Hausherren konnten auch acht Treffer von Noah Gaudin die Niederlage nicht verhindern.
Aalborg musste weiterhin auf Niklas Landin verzichten, hatte aber mit Fabian Norsten einen starken Rückhalt. Der erste Spielabschnitt war noch umkämpft, Aalborg holte sich eine knappe 15:13-Führung. Im zweiten Spielabschnitt sollten sich aber bei Skjern die Fehler häufen und das Ergebnis letztlich deutlich werden.
Das zweite Halbfinale kannte hingegen in den ersten beiden Spielen keinen Sieger, Fredericia HK und Ribe-Esbjerg trennten sich mit einem 27:27 (13:12). Anders Kragh Martinusen war mit neun Toren Toptorjäger des Abends, bei den Gästen traf Mathias Jörgensen fünfmal. Die Partie war über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe, Fredericia konnte zwar vorlegen, aber kam nicht weiter als beim 5:2 weg. Beim 7:7 waren die Gäste wieder gleichauf, vor allem Kragh Martinussen rettete mit fünf Treffern vor dem Seitenwechsel die 13:12-Pausenführung.
In Durchgang zwei gab es beim 15:16 (39.) erstmals eine Gästeführung, und die Hausherren gerieten nun unter Druck. Mehrfach lag man ab dem 17:19 mit zwei Toren zurück, nach einer Auszeit von Gudmundur Gudmundsson beim 21:23 gelang es aber das Spiel zu einer 25:24-Führung zu drehen. Martinussen erzielte noch das 27:25, dann konnte sich Ribe-Esbjerg aber noch ins Remis retten.
Auch in der zweiten Partie schenkten sich die beiden Teams nichts. Torsten Fries war am Ende mit einer Parade zur Stelle, rettete Fredericia HK das 23:23-Remis und somit das entscheidende dritte Spiel am Mittwoch in eigener Halle.
Fredericia hatte den besseren Start, gewann mit einer Viererserie beim 5:8 die Kontrolle. Zum Ende des ersten Durchgangs schafften die Hausherren noch den Anschluss zum 10:11-Pausenstand. Ribe-Esbjerg legte über weite Strecken des zweiten Durchgangs vor, hätte in der Schlussminute sogar auf zwei Tore wegziehen können, doch Mathias Jörgensen und Jakob Frederiksen scheiterten vom Siebenmeterstrich. Stattdessen gelang den Gästen noch das Remis durch Jonas Kristensen.
Die Entscheidung musste in Spiel 3 fallen. Angeführt von den überragenden Reiner Taboada (9), Sebastian Henneberg (7) und Martin Bisgaard (6) sowie einem guten Torhüter Sebastian Frandsen (14 Parden, 40 % Fangquote) konnte sich Fredericia am Ende deutlich mit 34:25 (16:12) durchsetzen.
Ribe-Esbjerg sollte nur in der Anfangsphase beim 2: (6.) und beim 4:5 (12.) den Spielstand vorlegen. Nachdem dann aber Torwart Frandsen gegen William Aar zur Stelle war, konnter Kasper Young Andersen beim 1:8 (19.) die erste Zwei-Tore-Führung der Hausherren erzielen, die sich dann in den Schlussminuten mit einer Dreierserie zum 16:12-Pausenstand lösten.
In Durchgang zwei konnte sich Fredericia dann schnell weiter lösen, hatte das Spiel beim 24:16 (43.) endgültig unter Kontrolle gebracht. Weder ein Torwartwechsel, noch das Sieben-gegen-Sechs hatten Ribe-Esbjerg einen Umschwung ermöglicht. Sieben Minuten vor dem Ende sollte Taboada dann beim 31:21 die erste zweistellige Führung erzielen, die Partie war endgültig entschieden.
Aalborg hat nach der regulären Saison auch seine Gruppe in der Meisterrunde souverän gewonnen. Nach der Qualifikation für das Truckscout24 Final4 in Köln hat das Team von Team des scheidenden Coaches Stefan Madsen in der zweiten Phase der Saison kein Spiel verloren, musste lediglich in zwei Punkteteilungen einwilligen und kommt so mit der Bonuspunktregel auf 12 Zähler.
Rang 2 erkämpfte sich Ribe-Esbjerg HH, das als Tabellenachter mit einem Punkt Vorsprung gegenüber Skanderborg Aarhus in die Meisterrunde gekämpft hatte. Bjerringbro-Silkeborg enttäuschte hingegen als Vierter, auch der Fünfte Mors-Thy konnte das nicht nutzen.
In der Parallelgruppe setzte sich Fredericia HK durch. Das von Gudmundur Gudmundsson trainierte Team um den deutschen Kreisläufer Evgeni Pevnov profitierte von seinen zwei Bonuspunkten und schnappte sich Platz 1. Eine starke Meisterrunde spielte Skjern, die Grün-Weißen kamen wie Fredericia auf acht Punkte durch vier Siege, hatten aber aufgrund des sechsten Platzes im Grunddurchgang das Nachsehen.
Gescheitert ist unter anderem GOG, zwei seiner drei Siege holte sich der Titelverteidiger gegen Schlusslicht TMS Ringsted. Entscheidend war die Niederlage am Sonntag bei Fredericia. Mit einem Bonuspunkt kam das Team um den künftigen Kieler Emil Madsen und Melsungen-Neuzugang Aaron Mensing nur auf sieben Zähler.
Den Klassenerhalt feiern konnte TTH Holstebro, das nach Platz 5 in der Relegationsrunde beide Duelle mit dem Zweitligisten Skive fH (29:24, 34:28) klar gewinnen konnte. Skive hatte als Dritter der regulären Zweitligasaison zuvor mit zwei Siegen gegen den Zweiten HC Midtjylland (33:28, 29:25) das Ticket für diese Runde gelöst. Regulärer Aufsteiger ist Grindsted GIF Håndbold, das Schlusslicht Lemvig-Thyborøn Håndbold ersetzen wird.
Datum | Heim | Gast | Ergebnis |
---|---|---|---|
16.05.2024 | Fredericia HK | Ribe-Esbjerg HH | 27:27 (13:12) |
16.05.2024 | Aalborg Håndbold | Skjern Håndbold | 29:26 (14:12) |
19.05.2024 | Ribe-Esbjerg HH | Fredericia HK | 23:23 (10:11) |
19.05.2024 | Skjern Håndbold | Aalborg Håndbold | 25:34 (13:15) |
22.05.2024 | Fredericia HK | Ribe-Esbjerg HH | 34:25 (16:12) |
26.05.2024 | Skjern Håndbold | Ribe-Esbjerg HH | 31:35 (16:18) |
26.05.2024 | Aalborg Håndbold | Fredericia HK | 31:26 (16:13) |
29.05.2024 | Ribe-Esbjerg HH | Skjern Håndbold | 25:32 (10:16) |
29.05.2024 | Fredericia HK | Aalborg Håndbold | 31:30 (13:13) |
01.06.2024 | Skjern Håndbold | Ribe-Esbjerg HH | 39:31 (19:15) |
01.06.2024 | Aalborg Håndbold | Fredericia HK | 27:26 (13:8) |
Pl. | Team | Sp. | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Aalborg Håndbold | 6 | 204-164 | 12 |
2 | Ribe-Esbjerg HH | 6 | 186-196 | 7 |
3 | Bjerringbro-Silkeborg | 6 | 189-192 | 4 |
4 | Mors-Thy Håndbold | 6 | 168-195 | 4 |
Pl. | Team | Sp. | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Fredericia HK | 6 | 175-165 | 8 |
2 | Skjern Håndbold | 6 | 184-172 | 8 |
3 | GOG Håndbold | 6 | 185-186 | 7 |
4 | TMS Ringsted | 6 | 168-189 | 4 |
Pl. | Team | Sp. | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | SønderjyskE Herrer | 4 | 112-110 | 8 |
2 | KIF Kolding | 4 | 129-117 | 7 |
3 | Skanderborg Aarhus GF | 4 | 108-117 | 4 |
4 | Nordsjælland Håndbold | 4 | 115-116 | 4 |
5 | TTH Holstebro | 4 | 118-122 | 3 |
Pl. | Team | Sp. | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Aalborg Håndbold | 26 | 839-710 | 46 |
2 | Fredericia HK | 26 | 758-705 | 39 |
3 | GOG Håndbold | 26 | 862-791 | 33 |
4 | Bjerringbro-Silkeborg | 26 | 768-730 | 31 |
5 | Mors-Thy Håndbold | 26 | 798-769 | 31 |
6 | Skjern Håndbold | 26 | 736-730 | 26 |
7 | TMS Ringsted | 26 | 751-786 | 26 |
8 | Ribe-Esbjerg HH | 26 | 780-785 | 25 |
9 | Skanderborg Aarhus GF | 26 | 680-712 | 24 |
10 | SønderjyskE Herrer | 26 | 740-754 | 22 |
11 | TTH Holstebro | 26 | 735-789 | 18 |
12 | KIF Kolding | 26 | 744-774 | 16 |
13 | Nordsjælland Håndbold | 26 | 729-786 | 14 |
14 | Lemvig-Thyborøn Håndbold | 26 | 704-803 | 13 |
chs