26.05.2024, 10:27
Deutsche Rückraumspielerin Vizemeister
In Dänemarks Meisterschaft der Frauen ist die Meisterschaft entschieden, das Team Esbjerg gewann auch das zweite Endspiel gegen den Überraschungsfinalist NFH Nyköbing, der sich sicher für die EHF Champions League qualifiziert hat. Bronze sicherte sich auch Odense schon vorzeitig, das auch noch auf den Start in der Königinnenklasse hoffen kann.
Das Team Esbjerg hat die Titelverteidigung geschafft und ist nun zum fünften Mal Meister. Die Saisonbilanz weist 35 Siege und ein Remis im Halbfinale gegen Ikast aus. Bereits nach dem 35:20 (15:11) im ersten Finale gegen NFH Nyköbing war klar, dass man die Meisterschaft zum Greifen nahe hat. Dabei konnte der Ligafavorit auch die Ausfälle von Topstars wie Kristine Breistøl, Mette Tranborg, Nora Mørk und Henny Reistad leisten, Michala Möller war am Ende mit sieben Treffern Toptorschützin.
Nach einem guten Start der Gäste (2:4) übernahm Esbjerg mit einer Viererserie die Kontrolle (6:4) und setzte sich zur Pause schon auf 15:11 ab. Über ein 23:16 kamen die Gastgeberinnen dann zu einem deutlichen 35:20. Esbjerg-Trainer Jesper Jensen, der schon vor dem Anwurf ebenso verabschiedet wurde wie Co-Trainer Patrick Petersen, Kristine Breistøl und Julie Bøe Jakobsen warnt allerdings mit Blick auf den Modus, denn Nyköbing hatte Spiel 1 im Halbfinale gar mit 18 Toren verloren. In den sieben Spielzeiten unter Jensen hatte Esbjerg bislang vier Pokalsiege und drei Meisterschaften erreicht.
Im zweiten Finale konnte man unter anderem auf Henny Reistad zurückgreifen, die mit sieben Toren Toptorjägerin beim 25:20-Auswärtserfolg war. Für Nyköbing erzielten Sofie Bardrum und Mona Obaidli mit jeweils fünf Treffern die Hälfte aller Tore. Das Finale wurde von den Defensivreihen dominiert, Nyköbing setzte dort auch auf die deutsche Rückraumspielerin Aimee von Pereira im Deckungszentrum. Bei den Gästen war es vor allem Torhüterin Amalie Milling, die mit ihren Paraden die frühe 12:8-Gästeführung ermöglicht hatte. Nach der Pause war die Partie beim 18:11 (43.) praktisch entschieden, Nyköbing bewies Moral und verkürzte noch einmal auf vier Tore (15:19).
Nach dem überraschenden Aus gegen Nyköbing will Odense sich nun mit der Bronzemedaille belohnen und dann auf den Sprung in die Champions League hoffen. Torhüterin Althea Reinhardt war eine der Faktoren, dass die Gäste in der ausgeglichenen Partie am Ende mit 29:27 siegten und nun vor heimischer Kulisse bereits mit einem Remis alles klar machen kann.
Vor heimischer Kulisse konnte Odense dann die Bronzemedaille mit einem 33:30-Heimsieg sichserstellen. Bei Ikast halfen auch acht Tore der ehemaligen THC-Spielerin Marketa Jerabkova nicht, auch Odense hatte in der Ex-Bietigheimerin Maren Aardahl (8) eine ehemalige Bundesligaspielerin als Toptorschützin. Die Kreisläuferin war vor allem im ersten Spielabschnitt nicht zu kontrollieren.
Die Saison in Dänemark biegt auf die Zielgerade ein. Das Team Esbjerg spielt eine praktisch fehlerfreie Saison, auch wenn man im zweiten Spiel der Halbfinale gegen Ikast erst in letzter Sekunde alles klar machte. Nora Mörk erzielte per Siebenmeter den entscheidenden Treffer zum 33:33-Endstand. Dabei hatte die Norwegerin bis dahin gar nicht gespielt, auch Marit Rösberg, Mette Tranborg, Kathrine Heindahl und Henny Reistad fielen aus.
Esbjerg schien auch ohne ihre Topstars die Partie in Griff zu haben, führte zur Pause mit 17:12. Dann aber setzte Ikast auf das Spiel mit der siebten Feldspielerin und hatte damit Erfolg. Simone Petersen führte das Team heran, Marketa Jerabkova sorgte dann mit vier Toren dafür, dass man ein 28:31 in eine 33:32-Führung drehte.
Schon im Grunddurchgang blieb die Mannschaft, die sich auch für das Final4 der EHF Champions League qualifizierte, verlustpunktfrei und auch in der Meisterrunde gab man keinen Zähler ab. Im ersten Halbfinale gelang Esbjerg ein 35:24-Heimsieg, dadurch reichte nun im zweiten Spiel die Punkteteilung, denn in Dänemark wird nicht im klassischen best-of-three gespielt. Weiter kommt, wer zuerst "drei Punkte" erzielt hat.
Ikast hatte sich in der regulären Saison noch Rang 2 gesichert, war so wie Esbjerg mit zwei Bonuspunkten gestartet. Durch die Ergebnisse in der Meisterrunde verspielte man aber die gute Ausgangslage und spielt nun lediglich um Bronze.
Das zweite Halbfinalduell muss hingegen in das Entscheidungsspiel. Nachdem Odense den ersten Vergleich mit NFH Nyköbing deutlich mit 39:21 gewinnen konnte, schlug das Team von der Insel Falster nun zurück. Zur Pause noch mit 12:15 zurückliegend, konnte Nyköbing dann ebenfalls mit der siebten Feldspielerin das Spiel umdrehen.
"In der Dänischen Meisterschaft gilt ja zum Glück das Spielsystem ´Best of 3´, das bedeutet, dass wir das nächste Spiel nur gewinnen müssen, um das dritte und ausschlaggebende Spiel antreten zu können. Bei unserer Heimkulisse ist das keinesfalls unmöglich", hatte die deutsche Rückraumspielerin Aimee von Pereira, die am Mittwoch vier Tore erzielte, gegenüber handball-world vor dem Duell erklärt. NFH siegte mit 33:29, so dass nun in Odense ein entscheidendes drittes Spiel absolviert wird.
"Wir haben am Samstag alles zu gewinnen und nichts zu verlieren. Ich freue mich darauf", so NFH-Coach Jakob Larsen gegenüber TV2 Sport und schiebt den Druck in Richtung Odense: "Sie stehen nun wie ich es sagen mit der ´Kristallglasvase´ da und die ist sehr empfindlich, wenn sie zu Boden geht."
"Das ist völlig verrückt", so NFH-Spielmacherin Kristina Kristiansen nach dem 29:28-Auswärtserfolg gegenüber TV2Sport. "Es lief zum Saisonbeginn nicht gut und jetzt sind wir im Meisterschaftsfinale." Odense hatte zuletzt vor fünf Jahren das Endspiel verpasst, NFH konnte nur 2017 ein Finale erreichen und den Titel dann auch gewinnen. Die Gastgeberinnen führten zu Beginn schon 4:2, dann aber drehte NFH mit der zusätzlichen Feldspielerin das Momentum und übernahm mit einem 9:2-Lauf zum 6:11 (19.) die Kontrolle auf dem Parkett.
Odense verkürzte vor der Pause zum 10:13 und kämpfte sich dann zum 17:18 (40.) in die Schlagdistanz und glich beim 19:19 aus. Nyköbing schaltete wieder einen Gang hoch, auch Aimee von Pereira traf bei der Viererserie zum 19:23 (50.). Als die abwehrstarke deutsche Rückraumspielerin dann auf die Strafbank musste, konnte Odense noch einmal Durck aufbauen und zum 26:26 (57.) ausgleichen. Wieder vollzählig entschieden die Gäste mit einer weiteren Dreierserie die Partie, Odense blieben in der Schlussminute nur noch zwei Tore.
In der Abstiegsrunde konnten sich Skanderborg, Ringköbing, Aarhus United mit Sabine Englert und Horsens HK vorzeitig den Klassenerhalt sichern. Bjerringbro muss hingegen noch in die Relegation gegen den Zweitligisten Holstebro Handbold, der sich mit zwei Siegen (27:26, 27:22) gegen Roskilde durchgekämpft hatte. Holstebro hatte als Dritter der regulären Zweitligasaison diese Runde gegen den Zweiten erreicht. Spiel 1 ging an den Erstligisten mit einem 38:30-Heimsieg, am Samstag wurde die Serie mit einem 35:29-Auswärtssieg in Holstebro entschieden. Regulärer Aufsteiger ist EH Aalborg, das Schlusslicht Ajax Kopenhagen ersetzen wird.
Datum | Heim | Gast | Ergebnis |
---|---|---|---|
11.05.2024 | Team Esbjerg | Ikast Håndbold | 35:24 (15:11) |
11.05.2024 | Bjerringbro FH | Holstebro Håndbold | 38:30 (21:16) |
12.05.2024 | Odense Håndbold | NFH Nykøbing | 39:21 (18:12) |
15.05.2024 | NFH Nykøbing | Odense Håndbold | 33:29 (12:15) |
15.05.2024 | Ikast Håndbold | Team Esbjerg | 33:33 (12:17) |
18.05.2024 | Odense Håndbold | NFH Nykøbing | 28:29 (10:13) |
18.05.2024 | Holstebro Håndbold | Bjerringbro FH | 29:35 (17:21) |
21.05.2024 | Ikast Håndbold | Odense Håndbold | 27:29 (13:15) |
21.05.2024 | Team Esbjerg | NFH Nykøbing | 35:20 (15:11) |
25.05.2024 | Odense Håndbold | Ikast Håndbold | 33:30 (19:16) |
25.05.2024 | NFH Nykøbing | Team Esbjerg | 20:25 (08:12) |
Pl. | Team | Sp. | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Team Esbjerg | 6 | 202-143 | 14 |
2 | NFH Nykøbing | 6 | 155-158 | 6 |
3 | SønderjyskE | 6 | 163-189 | 4 |
4 | Silkeborg-Voel KFUM | 6 | 164-194 | 3 |
Pl. | Team | Sp. | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Odense Håndbold | 6 | 192-170 | 12 |
2 | Ikast Håndbold | 6 | 183-172 | 9 |
3 | Kopenhagen Håndbold | 6 | 203-201 | 6 |
4 | Viborg HK | 6 | 170-205 | 0 |
Pl. | Team | Sp. | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Skanderborg Håndbold | 4 | 122-109 | 10 |
2 | Ringkøbing Håndbold | 4 | 110-102 | 8 |
3 | Aarhus United | 4 | 95-99 | 4 |
4 | Horsens HE | 4 | 105-114 | 2 |
5 | Bjerringbro FH | 4 | 104-112 | 2 |
Pl. | Team | Sp. | Tore | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Team Esbjerg | 26 | 882-647 | 52 |
2 | Ikast Håndbold | 26 | 905-686 | 46 |
3 | Odense Håndbold | 26 | 887-651 | 44 |
4 | NFH Nykøbing | 26 | 776-710 | 36 |
5 | Silkeborg-Voel KFUM | 26 | 754-795 | 28 |
6 | Kopenhagen Håndbold | 26 | 793-757 | 28 |
7 | Viborg HK | 26 | 777-768 | 26 |
8 | SønderjyskE | 26 | 737-733 | 23 |
9 | Skanderborg Håndbold | 26 | 776-790 | 23 |
10 | Ringkøbing Håndbold | 26 | 731-826 | 19 |
11 | Aarhus United | 26 | 645-729 | 16 |
12 | Horsens HE | 26 | 748-850 | 15 |
13 | Bjerringbro FH | 26 | 657-853 | 8 |
14 | Ajax Kopenhagen | 26 | 574-847 | 0 |
chs