26.11.2024, 10:10
Ex-Metzingerin muss in die Reha
Bei Vize-Europameister Dänemark wird die frühere Bundesligaspielerin Simone Petersen auch das zweite Großturnier in diesem Jahr endgültig verpassen. Die Spielmacherin hatte sich beim Testspiel gegen Rumänien verletzt.
Natürlich ist es schwer, eine Spielerin so traurig zu sehen. Sie hat sich gut zurückgekämpft und war nach den Olympischen Spielen wieder im Lager der Nationalmannschaft", erklärte Nationaltrainer Jesper Jensen nach der Partie gegenüber dem Fernsehsender TV2 Sport.
Nun ist klar, Petersen wird bis Ende des Jahres ausfallen. "Simone Petersen hat sich im Spiel gegen Rumänien bei einem harten Foul am Ellenbogen verletzt. Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass Simone Petersen eine Rehabilitationsmaßnahme beginnen muss", teilte nun der dänische Spitzenklub Ikast Haandbold mit.
Die ehemalige Metzingerin hatte schon die Spiele von Paris verpasst, als sie sich in der vorletzten Trainingseinheit den Fuß gebrochen hatte. Nach dreimonatiger Verletzungspause hatte sie erst kürzlich ihr Comeback gegeben. "Im Moment gibt es viele Emotionen. Es ist wirklich schade für sie. Wir müssen ihr wieder auf die Beine helfen - hoffentlich bald. Dann müssen wir sehen, was die Untersuchungen morgen (Sonntag, d. Red.) ergeben", so Jensen.
Petersen war kurz vor der Halbzeitpause im Spiel gegen Rumänien nach einem Foul von Rebeca Necula unglücklich auf dem rechten Arm gelandet. Die rumänische Spielmacherin von Ramnicu Valcea, wie Ikast ebenfalls Europapokalgegner von Borussia Dortmund, kassierte daraufhin die Rote Karte.
Petersen sollte eigentlich nur den Lehrgang absolvieren, doch auch bedingt durch Schulterprobleme von Kristina Jörgensen hätte die Rückraumspielerin den Sprung zur Vorrunde in die Schweiz schaffen können. "Bei den Fortschritten, die Kristina derzeit macht, sind wir ziemlich sicher, dass sie für das erste Spiel bei der EM bereit sein wird", teilte Nationaltrainer Jesper Jenen nun mit.
"Es fehlt ihr noch ein wenig an Tests und Training, aber wir freuen uns, dass alles in die richtige Richtung geht", so Jensen weiter in der Verbandsmitteilung und streicht heraus, dass man "kein Risiko mit Kristinas Gesundheit" eingehe.
"Wir haben die 16 Spielerinnen ausgewählt, die derzeit das beste Ergebnis für Dänemark erzielen können. Es war ein wildes Jahr mit vielen Spielen für viele Spielerinnen, und die Olympischen Spiele haben einige Leute Kraft gekostet, während andere an kleineren Verletzungen leiden", begründete Nationaltrainer Jesper Jensen Anfang November seine Nominierung.
Statt wie ursprünglich geplant nur beim Lehrgang vor Ort zu sein, wird Linksaußen Elma Halilcevic nun doch mit zum Großturnier reisen, dort aber zunächst auf der Tribüne Platz nehmen. "Elma wurde als Ersatz für Emma Friis ausgewählt, die seit den Olympischen Spielen ein hartes Programm absolviert hat. Außerdem war sie letztes Jahr die meiste Zeit der WM und auch bei den Olympischen Spielen allein auf dem linken Flügel. Gleichzeitig ist sie im Sommer zu einem neuen Verein gewechselt, so dass wir glauben, dass es an der Zeit ist, sie zusammen mit Elma in einem hoffentlich langen EM-Turnier zu betreuen", begründete Jensen nun den Schritt.
Der Nationaltrainer kündigte allerdings an: "Elma Halilcevic wird aber nur dann zum Einsatz kommen, wenn Verletzungen auftreten oder Emma Friis eine Pause braucht", so Jensen und betonte: "Wir sind dankbar, dass Elma sich bereit erklärt hat, unter diesen Bedingungen mitzuspielen, so dass der 16-köpfige Kader die Sicherheit hat, nicht darüber spekulieren zu müssen, ob jemand aussetzen muss, auch wenn wir jetzt einen zusätzlichen Spieler dabei haben."
Dass man nicht mit 18 oder gar 20 möglichen Spielerinnen zur Endrunde reist, habe auch psychologische Gründe. "Bei der letzten WM hatten wir jedes Spiel zwei überzählige Spielerinnen. Das hat jede Menge Energie gekostet", so Jensen und betont mit Blick auf die Wechselregularien, die bis zu sechs Wechsel erlauben. "Und wenn es nötig sein sollte, sind die Schweiz und Österreich nicht weiter entfernt, als dass wir für die Zwischenrunde und das Finalwochenende weitere Spieler aufbieten können."
Unter anderem fehlen Sandra Toft (191 Länderspiele), Louise Burgaard (183), Kathrine Heindahl (145) und Mette Tranborg (118), das Quartett hat insgesamt 637 Länderspiele für Dänemark absolviert. Dafür werden Helene Kindberg Hansen and Stine Eiberg Jørgensen ihr Debüt bei einem Großturnier geben.
Dänemark bestreitet die Vorrunde der Handball-EM in Basel und trifft dort auf Co-Gastgeber Schweiz, Kroatien und die Färöer. Zur Hauptrunde würde das Team dann in die Stadthalle nach Wien umziehen, zu den möglichen Gegnern gehören Österreich und Deutschland, aber auch Titelverteidiger Norwegen und die Niederlande.
Tor:
Anna Kristensen (Team Esbjerg)
Althea Reinhardt (Odense Handbold)
Linksaußen:
Emma Friis (CSM Bukarest/ROU)
Elma Halilcevic (Odense Handbold)*
Rückraum Links/Rückraum Mitte:
Stine Eiberg Jörgensen (Nyköbing Falster Handbold)
Kristina Jörgensen (Györi Aufi ETO KC/HUN)
Anne Mette Hansen (HB Metz/FRA)
Michala Möller (Team Esbjerg)
Rückraum Rechts:
Helena Elver (Odense Handbold)
Line Haugsted (Team Esbjerg)
Mie Höjlund (Odense Handbold)
Helene Kindberg (Kopenhagen Handbold)
Rechtsaußen:
Trine Östergaard (CSM Bukarest/ROU)
Andrea Aagot Hansen (Odense Håndbold)
Kreis:
Sarah Iversen (Ikast Handbold)
Rikke Iversen (Team Esbjerg)
Kaja Kamp (Team Esbjerg)
*Nur als Reserve vor Ort
chs