18.09.2024, 07:00
Füchse Berlin vor Auswärtsspiel in Nordmazedonien
Die Füchse Berlin wollen am Abend bei HC Eurofarm Pelister die ersten Punkte in der Champions League einfahren. Volker Zerbe aber warnt vor der Halle in Nordmazedonien. Der Geschäftsstellenleiter der Füchse erlebte dort vor vielen Jahren ein ganz wildes Spiel.
Im ersten Champions-League-Auswärtsspiel der Saison treten die Füchse Berlin heute Abend (20.45 Uhr) bei HC Eurofarm Pelister an. Der Klub aus Nordmazedonien gilt als klarer Außenseiter, trotzdem will der Bundesligist seinen Gegner auf keinen Fall unterschätzen. Das hat auch mit der besonderen Stimmung in der Halle zu tun. Einer, der die hitzige Atmosphäre aus eigener Erfahrung kennt, ist Volker Zerbe. Der Geschäftsstellen-Boss der Füchse erinnert sich im Interview mit handball-world an ein kurioses Auswärtsspiel mit dem TBV Lemgo 1996.
handball-world: Volker, du hast vor fast 30 Jahren mit dem TBV Lemgo in Bitola (Heimspielstätte von HC Eurofarm Pelister, Anm. d. Red.) gespielt. Worauf kann eure Mannschaft sich da einstellen?
Volker Zerbe: Auf eine hitzige Atmosphäre, man nennt die Halle ja nicht umsonst die "Hölle von Bitola". Aber trotzdem ist heute vieles anders als früher. Als wir 1996 dort gespielt haben, da wurde in der Halle noch geraucht. Du konntest von einem Tor aus das andere gar nicht sehen (lacht). Nicht nur dadurch war es verdammt warm in der Halle.
Es gab deswegen sogar Probleme mit dem Hallenboden, oder?
Zerbe: Richtig. Da war so eine Thermik in der Halle, dass damals das Parkett hochgekommen ist. Da musste dann ein Stück aus dem Boden rausgesägt werden, damit der Rest sich wieder senken konnte. Das Spiel wurde dann erst über eine Stunde später angepfiffen.
Ihr habt damals kurz vor Schluss den entscheidenden Treffer gemacht und euch den Einzug ins Europapokal-Finale der Pokalsieger gesichert. Aber als der Treffer fiel, wurde es auf einmal kurios...
Zerbe: Wir haben den entscheidenden Treffer zwei oder drei Sekunden vor dem Ende gesetzt. Als wir dann auf einmal nach oben geschaut haben, standen plötzlich wieder 30 Sekunden auf der Hallenuhr (lacht). Woran das lag, da kann jeder sich selbst ein Urteil bilden (schmunzelt). Jedenfalls hat der Offizielle dann die korrekte Zeit doch noch durchgesetzt und abgepfiffen. Die Stimmung auf den Rängen kochte dann ein wenig über und es flogen sogar Gegenstände aufs Spielfeld.
Auch heute noch kann die Stimmung in Bitola besonders hitzig werden. Glaubst du, dass eure Spieler davon eingeschüchtert werden könnten?
Zerbe: Nein. Wir haben viele erfahrene Spieler dabei, die solche Atmosphären kennen. Wir haben auch schon oft auf dem Balkan gespielt, insofern mache ich mir da keine Sorgen.
Nur die Anreise war mal wieder anstrengend.
Zerbe: Das stimmt, wir sind nach Skopje geflogen, von da ging es dann nochmal rund drei Stunden mit dem Bus nach Bitola. Das dauert dann alles etwas länger, weil die Straßen auch nicht alle durchgängig gut befahrbar sind. Aber gut, das muss man halt annehmen.
ban