25.07.2024, 17:00
Europameister von 2016 spricht über seine Zukunft
Steffen Fäth feierte mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft große Erfolge, erzielte über 1.000 Tore in der Bundesliga. Was macht der Rückraumspieler eigentlich derzeit? Der Europameister von 2016 verrät im Gespräch mit handball-world, wie er zu einem Comeback im Profihandball steht.
Es war im Sommer 2023 der Transferhammer des Amateurhandballs: Steffen Fäth wechselte vom Bundesligisten HC Erlangen zurück in seine Heimat, zu seinem Jugendverein HSG Goldstein/Schwanheim (Frankfurt) in die Bezirksoberliga. Fäth entschied sich aufgrund seiner großen Verletzungsprobleme dazu, die Profi-Karriere zu beenden.
Der Europameister von 2016 hatte in seinem ersten Spiel in der sechstklassigen Bezirksoberliga Start-Schwierigkeiten. Ohne Harz traf er nur drei seiner zwölf Torwürfe. Am Ende kam Steffen Fäth jedoch in 21 Spielen auf 127 Treffer, war damit bester Torschütze seines Teams - und führte die HSG in die jetzige Oberliga (ehemals Landesliga).
"Man hat gemerkt, dass der eine oder andere Gegner ein bisschen mehr Augenmerk auf einen legt - und dann vielleicht auch mal zwei Spieler einen verteidigen wollen, aber das verschafft ja dann auch Platz für die Nebenmänner", sagt Fäth im Gespräch mit handball-world. Er betont: "Es gab nicht eine Situation, in der ich total unfair angegangen wurde."
Der 79-malige Nationalspieler zieht ein positives Fazit: "Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht u.a. mit ein paar alten Weggefährten, mit denen ich das letzte Mal in der C-Jugend zusammengespielt habe, wieder auf der Platte zu stehen." Und dazu kommt eben der Aufstieg in die fünftklassige Oberliga.
Der Rückraumspieler möchte eine weitere Spielzeit bei Goldstein/Schwanheim dranhängen. Mit seinem Team hat er bereits den ersten Teil der Saisonvorbereitung hinter sich.
Gibt's irgendwann nochmal ein Comeback von Steffen Fäth im Profihandball? "Sag niemals nie. Ich gehe allerdings nicht davon aus. Denn ich werde ja auch jedes Jahr älter", so der mittlerweile 34-Jährige.
Er erklärt: "Ich kann das auch gar nicht einschätzen, ob man nach einem Jahr bzw. dann vielleicht zwei Jahren Amateurhandball in einer Profiliga überhaupt noch mithalten kann. Mich würde es reizen zu sehen, ob ich das noch könnte."
Fäth lässt sich zumindest ein kleines Türchen offen: "Vielleicht mache ich es, wenn irgendwo bei einem Verein, zu dem ich gute Kontakte habe, Not am Mann ist. Aber ansonsten, glaube ich, eher nicht."
In der Handball-Bundesliga spielte Steffen Fäth u.a. sechs Jahre für die HSG Wetzlar und schaffte dort den Durchbruch, wurde Nationalspieler. In insgesamt 394 Bundesliga-Spielen für die Mittelhessen, die Rhein-Neckar Löwen, den VfL Gummersbach, die Füchse Berlin und den HC Erlangen erzielte er 1.049 Tore. Mit Deutschland holte der Rückraumspieler 2016 EM-Gold und Olympia-Bronze.
Niklas Beckmann