31.03.2024, 11:59
Nach Niederlage im Topspiel gegen Flensburg
Das Topspiel zwischen der SG Flensburg-Handewitt und der TSV Hannover-Burgdorf dominiert vor ausverkaufter Campushalle in der ersten Halbzeit die Heimmannschaft. Mit einer 17:12-Führung gehen die Flensburger in die Kabine, in der zweiten Hälfte ist es etwas ausgeglichener, am Ende behält die SG jedoch die Oberhand und entscheidet eine Woche nach dem deutlichen Derbysieg in Kiel das nächste Spitzenspie mit 31:28 für sich. Die Trainerstimmen zu einem Duell, dass sich im Viertelfinale der European League bald wiederholen könnte - wenn sich Hannover am Dienstag gegen Sävehof durchsetzt.
"Glückwunsch Nicolej und der SG zu einem verdienten Sieg. Da gibt es heute nichts dran zu rütteln. Wir waren gut vorbereitet und vor allem auch mit Selbstbewusstsein in das Spiel gestartet, weil wir auch gute Ergebnisse in der Vergangenheit gegen die SG erzielen konnten und auch in der Bundesliga einen guten Lauf haben. Aber diese letzte Griffigkeit, diese Emotionalität, diese Freude zusammenzuspielen, haben wir heute erst in der zweiten Halbzeit mehr gefunden", bilanziert TSV-Trainer Christian Prokop nach Abpfiff.
Er fügt hinzu: "Gerade zu Beginn des Spiels sind wir zu pomadig. Einzig und allein Simon Gade hält uns gut in der Partie, sodass es nur fünf Tore Rückstand zur Pause sind. Wir kommen gut aus der Pause, tragen die Angriffe disziplinierter und auch cleverer vor und steigern uns auch hinten, sodass wir ein bisschen mehr auf Tuchfühlung kommen und auf jeden Fall nicht abreißen lassen müssen, was vor so einer tollen Kulisse sicherlich auch anderen Teams passieren kann."
Bis auf drei Tore können sich die Recken immer wieder herankämpfen. "Um noch enger ran zu kommen, fehlt uns Cleverness. Wir vertendeln den Ball zu schnell oder sind bei sieben gegen sechs nicht gut in der Entscheidungsauswahl bzw. nicht schnell im Rückwechsel - das nutzt die SG sehr gut aus. Trotzdem fand ich, dass ein Stück weit mehr für uns drin war, aber dafür hätte man ans Optimum kommen müssen und das haben wir nicht gepackt. Von daher eine verdiente Niederlage meiner Mannschaft, aber Kompliment, dass sie nicht aufgesteckt hat und sich dagegen gestemmt hat", kann Prokop trotz der Niederlage etwas Positives aus dem Spiel mitnehmen.
Ein baldiges Wiedersehen und damit die Chance auf die Revanche ist für die TSV gar nicht so unwahrscheinlich. "Für uns geht der Blick jetzt nach vorne: Dienstag ein wichtiges Rückspiel im Achtelfinale", so Christian Prokop. Mit einem Vier-Tore-Polster fährt seine Mannschaft zu IK Sävehof und könnte sich dort das Viertelfinalticket sichern.
„Überragende Stimmung heute, wir sind wirklich zufrieden und froh, dass es alle auf Zuschauerseite so überragend gemacht haben", lobt Nicolej Krickau das Publikum. Doch auch für seine Spieler hat er hauptsächlich positive Worte übrig: "Wir machen eine überragende erste Halbzeit. In der Abwehr hatten wir eine gute Bewegung, die Zusammenarbeit war sehr gut. Damit war ich sehr zufrieden. Benko (Anm. d. Red.: Benjamin Buric) macht auch eine gute erste Halbzeit. Wenn wir in der ersten Halbzeit sechs gegen sechs im Positionsangriff hatten, war der Flow zwischen Boris, Simon und Jim sehr gut. Wir können eigentlich in der ersten Halbzeit noch höher führen, aber so ist das manchmal, wir hatten auch gute Gegner", so Krickau weiter.
Mit einer Fünf-Tore-Führung gehen die Flensburger in die Kabine. In den ersten zwei Minuten der zweiten Hälfte konnte Hannover dann jedoch direkt auf drei Tore verkürzen. "Die zweite Halbzeit war ein ganz anderes Erlebnis. Es wird total chaotisch: viele Stops, viele Zeitstrafen, viele einfache Fehler. Wenn die Kontrolle des Spiels von außen ein bisschen weg geht, bedeutet das nicht, dass wir unseren Kopf verlieren müssen. Da waren wir die letzten 15 Minuten nicht gut genug", bilanziert der Flensburger Trainer weiter.
"Dann hatten wir in der zweiten Halbzeit auch eine Periode, wo Kulesh und Vujovic wirklich den Durchbruch finden", doch auch dafür hat seine Mannschaft eine Lösung gefunden. "Wir haben unsere Kontrolle zurückbekommen, als Blaz Blagotinsek hinten eingewechselt wurde. Das war der Schlüssel in der zweiten Halbzeit" und damit auch der Schlüssel zum Sieg für die SG, welche den dritten Platz damit weiter festigt.
Nun freut sich auch Nicolej Krickau auf ein schnelles Wiedersehen gegen die TSV. "Wir erwarten zwei Spiele mehr gegen Hannover in diesem Monat. Das wird toll und ich bin sicher, dass sie es in Sävehof gut machen". Die Flensburger haben mit dem Gruppensieg das Viertelfinalticket der European League schon sicher und treffen in einer Woche auswärts auf die MT Melsungen.
kli