25.06.2024, 09:22
Chance auf Viertelfinale verpasst
Der Traum vom Viertelfinale ist geplatzt, wie schon im letzten Vorrundenspiel gegen Frankreich konnten die Juniorinnen des Deutschen Handballbunds einen hohen Rückstand am Ende nicht vollständig aufholen. Nun geht es gegen China nur noch um die Ausgangslage für die Platzierungsrunde.
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"Natürlich ist die Mannschaft nach der Niederlage enttäuscht und verzweifelt. Aber das zeigt, wie wichtig ihr dieses Turnier ist. Jetzt werden wir wieder aufstehen und wieder Handball spielen, denn für die Mädels ist es eine Ehre, Deutschland bei dieser WM zu vertreten. Sie geben alles und verstehen ihre Nominierung als Auszeichnung. Der Charakter in in diesem Team ist top", sagte Bundestrainer Christopher Nordmeyer.
Die deutsche Nationalmannschaft hat zum Hauptrunden-Auftakt in Skopje elf Minuten vor Schluss mit 18:25 zurückgelegen, kämpfte sich mit einem Mega-Comeback zum 25:26 heran, vergab 18 Sekunden vor der Schlusssirene einen Tempogegenstoß zum möglichen Ausgleich und stand gegen Schweden mit leeren Händen hat.
"Dass wir so großartig aufgeholt haben, ist gut. Dass wir zumindest das Unentschieden nicht mehr geschafft haben, hingegen unendlich schade", kommentierte Christopher Nordmeyer im Nachgang.
Über weite Strecken hatte der Bundestrainer mit personellen Wechseln, taktischen Maßnahmen und Auszeiten versucht sein Team in die Spur zu bringen. Das große Manko war dann auch die Chancenverwertung in der Offensive, hier machte sich das Fehlen von Viola Leuchter bemerkbar. Die Linkshänderin von Bayer Leverkusen ist der Alterskategorie praktisch schon entwachsen, bereitet sich mit der A-Nationalmannschaft auf Olympia vor.
Es konnte nur eine Spielerin des Spiels geben: Schwedens Torhüterin Sina Littorin wehrte 47 Prozent der Würfe auf ihr Tor ab, hatte 21 Paraden. Unter anderem den Konter von Nieke Kühne kurz vor Schluss. Die Blombergerin hatte den Pass von Elise Lönnegren abgefangen, war dann von der Schwedin auch beim Lauf auf das Tor bedrängt worden. Die kroatischen Scheidsrichter ließen allerdings Vorteil laufen, weil Lönnegren nach ihrer Ansicht noch rechtzeitig losgelassen hatte und so der Wurf vermeintlich frei war.
"Wir haben viele Pässe abgefangen und Schweden aus der Mitte werfen lassen. Das funktionierte super", so der Bundestrainer. Und auch wenn der 8:1-Lauf nach Nordmeyers letzter Auszeit beim 18:25 (49.) noch beinahe ein Remis beschert hätte, war die Chancenverwertung auch in den Schlussminuten eben ein großes Thema.
Mehrfach hatte man beim 23:25 die Chance auf den Anschlusstreffer und schlug nicht zu. So sorgte Emma Mihailovic für Schweden für die Entscheidung, die letzten beiden Treffer von Ehlert und Kühne reichten nicht mehr. Schon im ersten Spielabschnitt waren nur 10 von 25 Würfen im gegnerischen Tor eingeschlagen, am Ende benötige man für 25 Tore 52 Würfe (48 %) und insgesamt 67 Angriffe (37 %). "Unterirdisch", lautete Nordmeyers deutlicher Kommentar.
Dabei hätte es ein starker Tag für das DHB-Team werden können, denn die Abwehr mit den beiden vorgezogenen Halbverteidigerinnen funkten im schwedischen Aufbau dazwischen und dahinter zeigte Torhüterin Marie Weiss eine Weltklasse-Leistung und musste erst nach sieben Minuten den ersten Treffer hinnehmen. 10 Paraden in Halbzeit eins und 20 insgesamt der Metzingerin reichten aber nicht. Dass mit Norah Kothen und Nele Vogel aufgrund von Kopftreffern in der Vorbereitung zwei Torhüterinnen ausgefallen waren, fiel nicht ins Gewicht.
Mit einem 6:1-Lauf zum 6:10 (22.) bekam Schweden die Partie unter Kontrolle, Deutschland nahm ein 10:14 in die Pause und geriet dann Mitte der zweiten Halbzeit mit bis zu acht Toren (17:23) ins Hintertreffen. Nun wartet am heutigen Abend noch ein Duell mit China - eine vermeintliche Pflichtaufgabe, denn die Asiatinnen waren gegen Schweden (24:38) und Frankreich (15:42) zu keiner Zeit auf Augenhöhe.
chs, DHB