29.02.2024, 22:52
Magdeburg gegen Barcelona
Die Machineseeker EHF Champions League der Männer im Handball befindet sich auf der Zielgerade. Der dreizehnte Spieltag der Gruppenphase war richtungsweisend: Es brachte Kiel und Aalborg das Viertelfinale sowie Kolstad das Aus.
Vorletzter Spieltag in der Gruppenphase der EHF Machineseeker Champions League im Handball. In der Gruppe A hat der THW Kiel das Ticket für das Viertelfinale mit einem Auswärtssieg in Szeged gelöset, Verfolger Aalborg löste die Auswärtsaufgabe bei Schlusslicht Pelister Bitola. Paris verabschiedete sich hingegen durch eine Niederlage in Zagreb aus dem Rennen um den direkten Einzug ins Viertelfinale , während Zagreb fürs Achtelfinale planen. Das wäre auch bei einer Niederlage erreicht worden, da Kolstad in Kielce mit 23:31 unterlag.
Die Parallelgruppe B hielt ein absolutes Spitzenspiel bereit - der SC Magdeburg schlug Spitzenreiter FC Barcelona mit einem Buzzerbeater von Gisli Kristjansson und zog an Punkten mit den Spaniern gleich. Barca steht aufgrund der gewonnenen Direktvergleiche gegen Magdeburg und Vesprem bereits sicher im Viertelfinale, für das Duell um das zweite Ticket reist der SCM nächste Woche auf Veszprem. Die Ungarn blieben mit einem Auswärtserfolg in Montpellier ebenfalls im Rennen. GOG konnte seinen fünften Platz mit einem Remis gegen Verfolger Wisla Plock fixieren. Porto war im Heimspiel gegen Schlusslicht Celje in der Pflicht und stellte die Weichen für ein direktes Duell am letzten Spieltag um das letzte Ticket für die Play-offs bei Plock.
In der Gruppe A der Machineseeker EHF Champions League im Handball hat der THW Kiel das direkte Ticket ins Viertelfinale gelöst und einen Tag später durfte auch Aalborg Haandbold jubeln. Am Mittwoch hatten die Dänen mit dem 33:28 in Bitola ihre Pflicht erfüllt und nach dem 26:28 von Paris in Zagreb ist Aalborg der zweite Platz nicht mehr zu nehmen. Zagreb sicherte damit den Einzug ins Achtelfinale unabhängig vom Spiel in Kielce, wo der polnische Meister allerdings auch Schützenhilfe geleistet hätte. Für Kolstad bedeutet die Niederlage das vorzeitige Aus.
Der THW Kiel steht vorzeitig im Viertelfinale der Handball-Champions-League. Der deutsche Rekordmeister besiegte am Mittwoch am vorletzten Gruppenspieltag den ungarischen Vertreter Pick Szeged 28:27 (16:14).
In der lautstarken Pick-Arena fanden die Kieler erst mit Verzögerung ins Spiel. Eine Vierer-Serie zum 9:6 brachte die Zebras in die Vorlage. Szeged fand aber immer wieder den Anschluss. Beim 16:16 (35.) hatten die Ungarn den Ausgleich hergestellt.
Fortan lieferten sich die beiden Teams ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Norddeutschen zunächst immer wieder einen Treffer vorlegten, sich aber nicht absetzen konnten. Szeged profitierte in erster Linie von den zahlreichen Paraden seines Torhüters Roland Mikler.
So wendete sich das Blatt, und die Kieler mussten in der Endphase einem knappen Rückstand hinterherlaufen. Mit einer starken Abwehrleistung legte der THW dann aber den Grundstein, um sich die vorzeitige Qualifiktion für das Viertelfinale zu erarbeiten.
Aalborg wollte im Fernduell mit Paris um den zweiten Platz und den direkten Einzug in das Viertelfinale der Handball Champions League vorlegen, in der Anfangsphase hielt Pelister Bitola aber gut mit und konnte zwischenzeitlich sogar vorlegen. Nach einer Auszeit beim Stand von 12:11 wurden die Dänen dann aber ihrer Favoritenrolle gerecht, sie konnten sich beim 15:12 etwas Luft verschaffen und nahmen ein 17:14 mit in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn sorgten Barthold, Arnoldsen und Björnsen mit einer Dreier-Serie für das 20:14 und eine Vorentscheidung. Bitola gab sich nicht auf, Aalborg hielt die Gastgeber aber in der Folge auf Distanz. Beim 27:23 hatte das sieglose Schlusslicht zwar wieder auf vier Tore verkürzt. Aalborg antwortete aber umgehend: Die Gäste zogen beim 31:24 wieder auf sieben Tore davon und steuerten in der Folge zu einem 33:28-Erfolg.
Für Paris Saint-Germain ging es in Zagreb um die letzte Chance auf den zweiten Platz, Aalborg hatte am Vortag vorgelegt und den Vorsprung auf den Konkurrenten auf drei Punkte ausgebaut. Für Zagreb ging es im Fernduell um den Platz in den Play-offs. Und die Gastgeber spielten groß auf, insbesondere dank der insgesamt zehn Treffer von Lovre Klarica und der guten Deckung konnten der Außenseiter im ersten Abschnitt vorlegen. Die Chance auf eine Drei-Tore-Führung wurde aber ausgelassen, zur Pause stand es 13:13.
Nach Wiederbeginn schien Paris das Spiel in den Griff zu bekommen, vor allem Kamil Syprzak setzte immer Akzente. Doch Lovre Klarica traf auf der Gegenseite weiter und so konnte Zagreb de Führung zurückerobern. Dann fand zudem David Mandic ins Spiel, mit drei Paraden in der Crunchtime sollte er zum spielentscheidenden Mann werden. Nach dem 24:26 durch Kamil Syprzak sollte Paris in den letzten vier Minuten kein Treffer mehr gelingen, Faljic, Dibirov, Cupic und Klaric drehten die Partie zum 28:26-Erfolg.
Für Kolstad ging es in Kielce um die letzte theoretische Chance auf das Weiterkommen. Die personell geschwächten Gastgeber sahen sich nach zehn Minuten mit einem 3:5 konfrontiert, konnte aber trotz einer Hinausstellung fünf Minuten später beim 7:6 die Führung übernehmen. Kolstad hielt zunächst noch den Anschluss, ein Doppelschlag von Alex Dujshebaev sorgte beim 12:9 dann aber für die erste Drei-Tore-Führung und mit diesem Abstand ging es nach einem weiteren Dujshebaev-Treffer beim 13:10 auch in die Kabinen.
Ein Faktor für die Führung der Gastgeber war Andreas Wolff, der bereits im ersten Abschnitt neun Paraden verbuchte und damit nah an der fünfzig Prozent Marke war. Nach Wiederbeginn blieb er weiterhin ein Rückhalt hinter der guten 5:1-Deckung von Kielce. Ein Doppelschlag von Alex Dujshebaev ließ den Vorsprung beim 16:11 erstmals auf fünf Tore anwachsen lassen und beim 19:12 lagen schon sieben Treffer zwischen den Konkurrenten. Kolstad nahm eine frühe Auszeit, doch Kielce behielt das Heft in der Hand und steuerte zum 31:23-Erfolg.
Das Spitzentrio marschierte bislang, doch nun standen sich der SC Magdeburg und der FC Barcelona im direkten Duell gegenüber. Sie lieferten sich einen Krimi, den Gisli Kristjansson mit einem Buzzerbeater entschied. Barcelona ist aufgrund der gewonnenen Direktvergleiche gegen Magdeburg und Veszprem sicher im Viertelfinale um das zweite direkte Ticket gibt es ein Duell zwischen Magdeburg und Veszprem, das mit dem Sieg in Montpellier zwei Punkte hinter dem SCM blieb. Im Kampf um Platz sechs gibt es ein weiteres direktes Duell zwischen Plock und Porto.
GOG konnte seinen direkten Verfolger auf Abstand halten, mit dem 32:32 (17:14) gegen Wisla Plock haben die Dänen den fünften Platz sicher und können am letzten Spieltag eventuell noch Rang 4 angreifen. Toptorschütze war der ab dem Sommer beim THW Kiel spielende Emil Mafsen mit 9 Toren für die Hausherren, bei Plock konnte Tin Lucin 11 Treffer erzielen.
Plock kämpft um den Einzug in die Play-offs und konnte in einer ausgeglichenen Anfangsphase zunächst auch mehrfach den Spielstand vorlegen. Angeführt von Aaron Mensing und Emil Madsen konnte sich aber GOG dann nach rund zehn Minuten die Kontrolle auf dem Parkett von Odense erarbeiten und auf 10:7 (16.) stellen. Die Gäste kämpften sich zwar noch einmal zum Anschluss heran, die Dänen aber nahmen ein 17:14 in die Pause.
Diesen Vorsprung sollte man nach Wiederanpfiff direkt auf fünf Tore ausbauen und als Alexander Blonz zum 26:20 (42.) einnetzte, deutete alles auf einen klaren Heimsieg hin. Plock mobilisierte aber noch einmal alle Kräfte, erarbeitete sich auch immer wieder Siebenmeter, die Tin Lucin nervenstark verwandelte. Beim 30:29 (56.) war der Anschluss wieder hergestellt und in einer spannenden Schlussphase traf Abel Serdio mit dem Schlusspfiff praktisch zum Punktgewinn.
Die Weichen für das Finale um den sechsten und letzten Platz in den Play-offs sind in der Gruppe B der Handball Champions League gestellt. Wisla Plock holte zwar einen Punkt bei GOG in Dänemark, doch Porto konnte mit dem Erfolg gegen Celje auf einen Punkt heranrücken. Beide Teams stehen sich am kommenden Donnerstag im direkten Duell gegenüber. Porto hatte dabei allerdings keine Mühe, bis der Heimerfolg unter Dach und Fach war.
Während Porto mit reichlich Druck in die Partie ging, war für Celje das Weiterkommen längst außer Reichweite. Doch das punktlose Schlusslicht spielte befreit auf, Porto sah sich nach gut zehn Minuten mit einem 2:5 konfrontiert, Luka Peric hatte einen Siebenmeter im Nachwurf verwandelt. Die Hausherren kam beim 6:6 zwar zum Ausgleich und konnten beim 8:7 erstmals vorlegen. Als der Abstand beim 12:8 auf vier Tore angewachsen war, schien Porto das Spiel in den Griff zu bekommen.
Doch Celje spielte weiter mit. Nach einem 14:11 zur Pause zog Porto bem 19:14 zwar in der vierzigsten Minute auf fünf Tore davon, doch als die Gastgeber etwas in der Konzentrationen nachließen, waren die Portugiesen sofort zur Stelle: Beim 23:23 stand ein Gleichstand auf der Anzeigetafel und Filip Rakita warf die Gäste in Führung. Porto schien das Ticket in die nächste Runde aus der Hand zu gleiten, doch mit einer Dreier-Serie zum 27:25 drehten die Gastgeber das Spiel und behaupteten die Führung bis zum 32:30-Endstand.
Im Fernduell mit dem SC Magdeburg um den zweiten Platz in der Gruppe und das direkte Ticket ins Viertelfinale der Handball Champions League brauchte Veszprem einen Auswärtserfolg in Montpellier. Und zunächst schienen die Ungarn auf dem besten Weg, sie zogen schnell auf 7:3 davon und führten nach gut einer Viertelstunde auch dank der Treffer von Nedim Remili mit 11:6. Dann aber fand Montpellier besser ins Spiel, vor allem Sebastian Karlsson und der junge Kylian Prat drehten vor der Pause auf und warfen die Hausherren mit einer Vierer-Serie in Führung.
Veszprem kam mit einem 17:18 aus der Pause, drehte das Spiel aber schnell wieder. Nedim Remili sorgte beim 21:20 für die erneute Führung und beim 26:21 hatten sich die Gäste wieder auf fünf Tore abgesetzt. Montpellier fand in der Deckung keinen Zugriff, Veszprem traf nun nach Belieben. Spätestens mit dem 32:25 war acht Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung gefallen, am Ende stand ein 37:31 auf der Anzeigetafel und beschert den Ungarn das Endspiel um den zweiten Platz gegen den SC Magdeburg.
Gleich in den ersten Minuten lieferten sich der SC Magdeburg und der FC Barcelona im Topspiel der Gruppe einen Schlagabtausch, nach achtzig Sekunden stand bereits ein 2:2 auf der Anzeigetafel. In der Folge legten die Gäste vor, bis zum 7:7 zog der Bundesligist aber jeweils nach. Bei den Spanier trumpfte Emil Nielsen im Tor auf, der SCM geriet über ein 7:9 mit 8:11 in Rückstand - konnte sich aber bis zur Pause wieder auf ein Tor herankämpfen. Aus dem 13:14-Halbzeitstand wurde zu Beginn des zweiten Abschnitts ein 14:18.
Beim 17:21 nahm Bennet Wiegert eine Auszeit und nach dieser drehte der SCM die Partie. Nach einer Fünfer-Serie führten die Magdeburger beim 22:21 das erste Mal nach dem 2:1. Nach dem 26:24 kam Barcelona wieder auf - und übernahm sogar wieder die Führung. Felix Claar und Magnus Saugstrup drehten den Spielstand umgehend wieder, es ging in die letzte Minute. Der erst 18-jährige Petar Cikusa i Jelici sorgte für den Ausgleich. Doch der SCM hatte einen letzten Angriff und mit der Sirene warf Gisli Kristjansson den SCM zum 29:28-Erfolg und ließ die Getec-Arena jubeln.
Am letzten Spieltag müssen die Elbestädter bei Telekom Veszprém einen Punkt holen, um Platz zwei abzusichern und direkt ins Viertelfinale einzuziehen. "Der Glaube war entscheidend. Wir waren drei oder mehr Tore zurück. Dann hatten wir die Chance, das Spiel wieder an uns zu reißen", sagte Wiegert nach dem Spiel laut SID und ergänzte: "Am Ende bin ich wirklich glücklich für mein Team."
lmk, cie