30.09.2024, 18:18
Wirtschaftlicher Strategiewechsel
Die Füchse Berlin träumen von den nächsten Titeln, doch beim Angriff auf die Spitze droht möglicherweise ein Rückschlag. Denn: Ein Goldpartner hat Medienmeldungen zu Folge wirtschaftliche Sorgen.
"Wir müssen auch wirtschaftlich zulegen", hatte Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar noch im Sommer im Gespräch mit dem RBB betont und auch gegenüber der dpa erklärt: "Ganz realistisch betrachtet, haben wir nicht die ökonomischen Möglichkeiten wie Magdeburg, Kiel, Melsungen und Flensburg. Da sind wir nicht in der Klasse, wo die anderen sind."
Auch auf die Personalplanungen hatte das Auswirkungen. "Natürlich hätte ich gerne noch einen 17. Mann im Kader, um vorbereitet zu sein. Aber das geben die ökonomischen Möglichkeiten gerade nicht her", hatte Kretzschmar der dpa erklärt. Weiterhin Sorgen gibt es unter anderem um Rückraumspieler Paul Drux.
Und nun hat einer der Partner des Vereins Medienmeldungen zu Folge Sorgen: Das Unternehmen Zolar ist auf den Trikots der Füchse Berlin prominent auf der Rückseite über der Rückennummer vertreten. Nur Hauptsponsor Kieback & Peter erhält eine größere Werbefläche auf den Jerseys des Hauptstadtklubs.
Nun hat sich das Berliner Unternehmen aus dem B2C-Geschäft (Business 2 Consumer) zurückgezogen. Man wollte sich künftig auf die Zusammenarbeit mit Photovoltaik-Installationsbetrieben konzentrieren, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. "Leider bedeutet dieser strategische Schritt aber auch, dass wir uns von einer substanziellen Zahl unserer Mitarbeitenden trennen werden", erklärt CEO Jamie Heywood zum Strategiewechsel.
Zolar werde demnach nicht mehr die Kontakte mit dem Endverbraucher suchen, sondern will als B2B-Service (Busines 2 Business) seine digitalen Software- und Finanzierungslösungen an Photovoltaik-Handwerksbetriebe verkaufen. Auch die Art und Weise der Vermarktung dürfte sich ändern, das Interesse am Fan in der Halle als Endverbraucher sinken und stattdessen das für die Geschäftskunden im Handwerksbereich wachsen.
Wie das seit 2023 bestehende Engagement der Füchse Berlin in diese neue Strategie passt, scheint offen. Bei Zolar, das seit 2016 über eine Plattform zusammen mit lokalen Installateursbetrieben Photovoltaik-Anlagen anbot, sind aktuell 350 Mitarbeiter beschäftigt. In "Unternehmenskreisen heißt es aber, dass mindestens die Hälfte der Mitarbeiter gehen müssten", so die Wirtschaftswoche, die im B2B allerdings auch von einem "hart umkämpften Markt" berichtet.
chs