31.01.2024, 15:45
Keine Zeit zur Erholung
Am Sonntag haben sie noch bei der EM gespielt, am Wochenende müssen Juri Knorr, Simon Pytlick oder Felix Claar schon wieder im DHB-Pokal antreten. Warum kriegen sie keine längere Pause?
Zeit zur Erholung bleibt Juri Knorr oder Johannes Golla kaum. Nach der anstrengenden Heim-EM sind der Spielmacher und der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft schon am Wochenende wieder im Einsatz.
Knorr spielt mit seinen Rhein-Neckar Löwen am Sonntag beim SC Magdeburg um den Einzug ins Final Four des DHB-Pokals, Golla und seine SG Flensburg-Handewitt sind sogar schon am Samstag ebenfalls im Pokal-Viertelfinale beim HSV Hamburg gefordert. Und damit sind sie nicht allein.
Ob Dänen, Schweden oder Deutsche - etliche EM-Stars, die noch am Sonntag im Einsatz waren, müssen wenige Tage später schon wieder im Pokal ran. Warum ist das so? "Weil der Kalender eng ist und sich gerade der internationale Kalender in den letzten Jahren stark ausgedehnt hat", erklärt Bundesliga-Boss Frank Bohmann gegenüber handball-world.
Für den 59-Jährigen ist die hohe Belastung der Profis ein Dauerthema. "Der ausdrückliche Wunsch der Spieler ist es, im Sommer eine längere Pause zu haben, um sich zu erholen", sagt er. Damit das gelingt, muss im Winter kurz nach den großen Turnieren zügig wieder gespielt werden.
Man müsse verstehen, dass es nach der EM daher keine drei, vier Wochen Pause geben könne, ergänzt Bohmann. "Die Clubs müssen auch wieder Geld verdienen und im Fernsehen zu sehen sein. Und die ganzen anderen Spieler, die nicht bei der EM waren, müssen jetzt auch wieder ins Spielen kommen."
Die größte Herausforderung sieht er darum auf die Trainer der Bundesligisten zukommen. "Sie müssen da eine gewisse Dosierung reinbekommen - und das haben sie auch drauf", sagt Bohmann. "Natürlich ist die Belastung hoch, aber bei der Belastungssteuerung ist sehr viel passiert in den letzten Jahren."
Nils Bastek