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Paukenschlag
Top-Funktionär Bob Hanning wird offenbar neuer Nationaltrainer von Italiens Handballern. Der Geschäftsführer der Füchse Berlin soll im Handball-Entwicklungsland, das bei der Weltmeisterschaft mit dem erstmaligen Sprung in die WM-Hauptrunde und Platz 16 für reichlich Furore sorgte, nach Informationen der italienischen Tageszeitung Dolomiten auf Riccardo Trillini folgen.
Bestätigen wollte Hanning das Engagement auf Anfrage der Zeitung noch nicht, dementieren aber auch nicht. "Ich bin angeblich schon Trainer von so vielen Nationalmannschaften gewesen und habe immer gut daran getan, mich an Spekulationen nicht zu beteiligen", sagte Hanning. Am Abend findet im WM-Finalspielort Oslo eine Pressekonferenz mit dem ehemaligen DHB-Vizepräsidenten statt.
"Wenn mich noch einmal etwas reizen würde, dann wäre das ein ganz kleines Land in der Entwicklung als Nationaltrainer zu betreuen, alle anderen Wünsche habe ich mir schon erfüllt", hatte Bob Hanning schon im August 2023 gegenüber Bild.TV erklärt und damals betont. "Nehmen wir zum Beispiel die Färöer, aber es gibt auch andere Länder, wo man was entwickeln kann."
Für den 56-Jährigen wäre es die erste Station als Nationalcoach. Der gebürtige Essener hatte zuletzt den VfL Potsdam von der 3. Liga bis in die Bundesliga geführt, seine Tätigkeit beim Kooperationsklub der Füchse aber im vergangenen Sommer nach dem Aufstieg planmäßig niedergelegt. Seine Arbeit im DHB-Präsidium beendete Hanning 2021 nach acht Jahren.
Denn Handballspieler zu entwickeln, das liegt in der DNA des 56-Jährigen. Der in Essen geborene Bob Hanning war als Spieler früher Torhüter und startete schon in jungen Jahren eine Trainerkarriere. Zunächst in seiner Heimatstadt beim TV Cronenberg, später dann als Co-Trainer und Chefcoach der A-Jugend bei TUSEM Essen, die er auch 1994 zur bislang einzigen Deutschen Meisterschaft des Traditionsvereins in dieser Altersklasse führte.
Spieler wie Torsten Jansen und Florian Kehrmann gingen mit Hanning dann den Weg zur SG Solingen, einem der Vorläufervereine des Bergischen HC. Mit den Klingenstädtern stieg er in die 1996 in die 2. Bundesliga und 2000 auch in die 1. Bundesliga auf. Während dieser Zeit war er auch Co-Trainer unter dem damaligen Bundestrainer Heiner Brand und nahm an den Olympischen Spielen von Sydney teil. Zudem coachte er die B-Nationalmannschaft.
Es folgten Engagements beim LTV Wuppertal und der damals existierenden SG Willstätt/Schutterwald, im Winter 2002 übernahm er dann den HSV Hamburg und führte den Klub 2004 mit dem Gewinn des Supercups zum ersten Titelgewinn. Seit 2005 ist Hanning nun bei den Füchsen Berlin, der damals in den Niederungen der 2. Handball-Bundesliga rumdümpelte und übernahm dort die Geschäftsführung.
Systematisch führte Hanning den Klub in die nationale Spitze und feierte im DHB-Pokal 2014 den ersten deutschen sowie in der EHF European League (2015, 2018, 2023) und beim IHF Super Globe (2015, 2016) mehrere internationale Titel.
Gleichzeitig trainierte auch noch Jugendmannschaften des Klubs und holte von 2010 bis 2021 im Bereich der A- und B-Jugend insgesamt dreizehn Deutsche Meisterschaften in die Bundeshauptstadt. Zudem war er von 2013 bis 2021 Vizepräsident Leistungssport des DHB.
Anschließend übernahm er die Trainertätigkeit beim 1. VfL Potsdam und führte die Brandenburger erst in die 2. und später dann sogar in die 1. Handball-Bundesliga. Anschließend übernahm er die Trainertätigkeit beim 1. VfL Potsdam und führte die Brandenburger erst in die 2. und später dann sogar in die 1. Handball-Bundesliga, ehe er die Tätigkeit im vergangenen Sommer beendete - beim VfL aber weiterhin als "Head of Sports" tätig ist.
chs, SID